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Wie steht es inzwischen um die fundamentale Lage von Gold und Silber?

14.04.2009  |   Alexander Hahn
Ich weiß, dass es immer wieder Edelmetallskeptiker und notorische -hasser gibt, welche am liebsten mit hysterisch-fanatischem Eifer alles, was irgendwie mit Gold oder Silber zu tun hat, als idiotisch, veraltet oder dumm niederschreien. In der Regel kommen solche, den eigenen Tunnelblick offenbarende Kommentare von einer bestimmten Sorte Wall-Street-höriger institutioneller Investoren, die entweder Angst haben, ihnen schwimmen die sprichwörtlichen Felle davon oder die kräftig daran verdienen, wenn Anleger ihr Geld in virtuellem Papier parken.

Immer wieder lese ich in Artikeln, wie dumm, "unökologisch", gar barbarisch es doch sei, in Edelmetalle zu investieren. Der Grundtenor ist stets, dass man heutzutage in unserer modernen Welt so etwas doch gar nicht mehr brauche.

Auf der anderen Seite gibt es dann wieder die Goldbugs, welche ausschließlich Edelmetalle als "echtes Geld" ansehen und im anderen Extrem versinken.

Ich habe bei meinen Betrachtungen von Gold und Silber stets versucht, mir ein gesundes Mittelmaß zu bewahren und gedenke auch nicht, davon abzuweichen.

Aus meiner Sicht bleibt die fundamentale Lage für Edelmetalle weiterhin sehr gut. Ich sehe zwei mögliche Szenarien:

  • Es gelingt der FED, die Blase wieder aufzupumpen (und damit früher oder später eine letzte, noch stärker knallende zu schaffen). Ist dies der Fall, so dürfte der Wert der weltweiten Cash-Bestände inflationsbedingt ordentlich dezimiert werden. Joachim Fels, der Chef-Volkswirt von Morgan Stanley, hält lt. einer Meldung des Berliner Kuriers vom 09.04.2009 gar Entwertungsraten von bis zu 50% für möglich. Genau dieser Versuch des "Wiederaufpumpens" statt Krisenbereinigung und einem Lernen aus den Fehlern läuft übrigens gerade. Die einzige Lösung, wie diese Blase wieder aufgepumpt werden kann, ist ein wohl von seinem Umfang her einmaliges "Ertränken" der Märkte mit frischem (Schrott-)Geld. Die Rechnung zahlt der einfache Sparer. Gold dürfte in diesem Szenario mit sehr großer Sicherheit profitieren. Natürlich wird in den Medien immer wieder behauptet, die FED würde dann natürlich extrem aggressiv eingreifen mit erhöhten Zinsen, was den Gold-Bullenmarkt abtöten würde. Wer sich aber einmal die Zeitspanne von spät 2004 bis Mitte 2006 ansieht, erkennt schnell, dass solch ein Argument nicht zu überzeugen vermag: In diesem Zeitraum erhöhte die FED die Zinsen ganze 17 Mal von 1% auf 5,25%. Was machte Gold währenddessen? Es stieg um 127 Prozent.

  • Es gelingt der FED weiterhin nicht, die Blase aufzupumpen und die Depression verschlimmert sich. In solch einem Szenario wird die FED weiter die Märkte mit Geld "ersaufen" und wir dürften mit sehr großer Sicherheit einen noch größeren Vertrauensverlust sehen gegenüber der US Regierung und dem Dollar. Bereits die letzten zwei Jahre zeigen, was in solchen Situationen stets passierte: Der Goldpreis stieg.

Zwar gibt es beim Gold bzw. Silber noch das spezielle "Interventionsproblem", von dem ich schon mehrfach berichtete. Ich gehe aber nicht davon aus, dass sich Gold dauerhaft unter 1.000 US$ pro Feinunze wird halten können, wenn die US Regierung und die FED weiter derart ihren Kurs fortsetzen.

Fundamental gesehen sind die aktuellen Kurse aus meiner Sicht sehr attraktiv.


Wie sieht die Lage technisch aus?

Am 25.02.2009 stellte ich Ihnen in meinem Artikel "Wie Sie den Goldmarkt timen können" ein paar grundsätzliche Konzepte vor, welche ich ganz gerne für einen ersten Blick auf den Edelmetall-Sektor nutze.

Sehen wir uns, in Anlehnung an den o.g. Artikel, doch einmal ein paar Charts an:

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Abb.: Goldpreis-Chart mit EMA(40)


Wie Sie sehen können, ist der Goldpreis von seinem letzten Hochstand wieder zurückgekehrt und kratzt nun am EMA(40). Ein längeres Abtauchen unter den EMA(40) wäre aus technischer Sicht ein bärisches Signal (siehe o.g. Artikel für mehr Informationen zu diesem und zum nächsten Chart).

Und hier noch der aktuell etwas schwächelnde Verhältnis-Chart von Goldminenaktien vs. Goldpreis:

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Abb.: Verhältnis-Chart "Goldaktien-Goldpreis"


Fazit: Aus meiner Sicht überwiegen die fundamentalen Gründe

Auch wenn das technische Bild den ein oder anderen Anleger, der auf einen schnelleren Anstieg des Gold- und Silberpreises hoffte, vielleicht etwas enttäuschen mag, so denke ich - nach wie vor - dass mindestens eine physische Edelmetall-Grundsicherung in jedes krisenangepasste Portfolio gehört. Ewig wird man den Goldpreis nicht unter 1.000 $ halten können, wenn man parallel immer mehr Geld druckt und gar per IWF völlig von allen guten geldpolitischen Geistern verlassen "Helikoptergeld" verteilt...

Beste Grüße,

© Alexander Hahn
Quelle: Auszug aus dem Newsletters "Investoren Wissen"



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