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Handbremse bei Edelmetallen - ... sorgt für Bewegung im Depot

13.04.2005  |  Falko Bozicevic
Die Situation bei vielen Rohstoff-, speziell aber Edelmetall-Aktien hat sich inzwischen weiter angespannt. Unsere etwas vorsichtigere Haltung erscheint deshalb mehr als angebracht.


Rohstoffsektor wirkt angeschlagen

Zum Hintergrund unseres leichten Schwenks bei Rohstoffen wurde im letzten Smart Investor Weekly im Prinzip schon alles Wesentliche gesagt. Für Anleger, die es jedoch nicht gewohnt sind, daß sich Smart Investor auch einmal kritisch zu Rohstoffen bzw. Edelmetallen äußert, sei nochmals ausdrücklich daran erinnert, daß es sich hier nicht um einen fundamentalen Bruch in unserer Auffassung handelt.

Es geht um eine (wenn man so will) Timing-Frage. Wenn einerseits das Sentiment auffallend bullish für die vorgenannten Bereiche ist, andererseits aber charttechnisch wichtige Aufwärtstrends in akuter Gefahr sind (bzw. bereits gebrochen wurden - siehe Smart Investor Weekly 14/2005), dann besteht für uns, die wir natürlich auch am Management des Musterdepots gemessen werden, kurzfristiger Handlungsbedarf. Wer physische Edelmetalle zu Hause liegen hat, wird diese sicherlich nicht verkaufen, denn zum Trading sind sie nicht bestimmt.

Aktien dagegen kann man jederzeit verkaufen - und gegebenenfalls später wieder zurückkaufen, wenn man eine andere Einschätzung annimmt. Wir sehen also signifikantes Risiko in diesen Sektoren, vorrangig eben bei Aktieninvestments. Daher unsere angezogene Handbremse bei all unseren Edelmetallpositionen (siehe auch "Musterdepot").


Ölprognose fast unmöglich

Bei Öl, obgleich natürlich auch ein oder sogar DER Rohstoff, ist die Lage derweil weitaus komplizierter. So mahnt das ebenfalls bullishe Sentiment einerseits zur Vorsicht, zumal auch die Lagerbestände sowie die wärmere Jahreszeit für einen Rückgang der Ölpreise sprechen (würden). Andererseits notieren Öl-Futures mit Contango, d.h. in der Zukunft liegende Kontrakte liegen über denen des vorhergehenden Quartals, was sehr lange nicht vorkam. Der Ölpreis wird hingegen sehr stark von Verfügbarkeiten bestimmt, mithin fließen Transport- und Raffineriemöglichkeiten (zuletzt Rekordhoch der Auslastung bei US-Raffinerien) mit in die Preisstellung ein.

Um ehrlich zu sein, ist es also fast gänzlich unmöglich, das Verhalten des Ölpreises auf kurze Frist treffend zu prognostizieren. Während die Richtung auf Sicht mehrerer Jahre ohnehin klar sein sollte, wollen wir auf kürzere Sicht zumindest lediglich etwas zur Vorsicht aufrufen. Möglicherweise verpaßt man eben doch nichts, wenn man in Bezug auf Öl (gilt für Zertifikate wie auch für Aktienengagements in diesem Sektor) die traditionell schwächere Frühsommerperiode aussetzt bzw. zuwartet.

In der Grafik sieht man eine auffallend bearishe Divergenz zwischen dem Ölpreis und dem AMEX Oil-Index. Seit etwa Dezember hinken Ölaktien dem neuerlichen Aufschwung beim Ölpreis hinterher. Etwas Vorsicht erscheint demnach sowohl bei Öl selbst als auch erst recht bei Aktien aus dem Ölsektor angebracht.


Musterdepot

Zunächst einmal ist eine kleine Korrektur zweier Angaben im letzten SIW 14/2005 erforderlich. Die 100 unserer 300 CNR-Aktien (865114) wurden nicht wie angegeben zu 42,40 Euro veräußert, sondern zu 43,62 Euro. Die 350 unserer 750 im Depot befindlichen Tri-Valley-Papiere (911919) gingen direkt zum neu gesetzten Verkaufslimit von 8,70 Euro raus. Ohne unser Wissen befand sich der deutsche Kurs zum Zeitpunkt der Artikelerstellung bereits darüber, so daß wir unser altes Limit von 9,30 Euro hätten beibehalten können. Für diese beiden Versehen (eines zu unserem Vor-, das andere zum Nachteil) bitten wir alle Anleger, die unser Musterdepot zeitnah verfolgen, um Nachsicht.

Ferner bleiben die gesetzten Stop-Loss gültig bis auf Widerruf. Hier sei noch mal daran erinnert, daß diese auf Schlußkursbasis gelten, es sei denn, wir kommunizieren dies expliziert anderweitig. Also: Das Stop-Loss für unsere 500 NovaGold Resources (905542) lautet auf 6,10 Euro, das Stop-Loss für unsere 500 Newcrest Mining (873365) liegt bei 9,83 Euro und schließlich dasjenige für 600 Harmony Mining (851267) bei 5,82 Euro. In allen drei Fällen liegt der aktuelle Kurs nur noch recht knapp über diesen Marken bzw. im Falle von Newcrest zur Stunde bereits darunter. Wie gesagt, jeweils auf Schlußkursbasis und am umsatzstärksten Börsenplatz, was hier Frankfurt ist.

Wir werden uns darüber hinaus zum morgigen Schlußkurs von unserer zweiten Hälfte Silver Standard Resources (858840; 500 Stück) trennen. Wie oben angedeutet ist dies einer derjenigen Werte, bei dem wichtige Trends zuletzt durchbrochen wurden oder kurz davor stehen. Weitere Kursrückgänge werden wir daher nicht aussitzen. Im Vergleich zu unserem Einstandskurs von 3,90 Euro im Juni 2003 bliebe bei aktuell 9,05 Euro ein Plus von 132%.

Wir nehmen im Gegenzug zum morgigen Schlußkurs die Aktien der Baader Wertpapierhandelsbank wieder ins Depot (1.000 Stück, WKN 508810, aktueller Kurs 5,32 Euro). Die Papiere hatten wir schon im letzten Jahr im Depot, wurden dann aber im November ausgestoppt. Die Münchner hatten das Jahr 2004 zur Diversifizierung des Kerngeschäftes genutzt und sollten von einem Börsenaufschwung profitieren. Näheres dann im nächsten Smart Investor, der am 30. April erscheint und auch ein Interview mit Vorstandschef Uto Baader beinhaltet.

Zu guter Letzt sei noch daran erinnert, daß unsere 2.500 Aktien von Advanced Medien (126218) im Zuge der Kapitalerhöhung zum Bezug von 384 neuen Aktien zu einem Ausgabepreis von 1,85 Euro berechtigten. Unser durchschnittlicher Einstandspreis (jetzt 2.884 Aktien) erhöht sich damit geringfügig auf 1,685 Euro. Der derzeitige Kurs liegt bei 2,61 Euro und unsere Position damit 55% im Plus, was zeigt, daß wir bei der positiven Einschätzung und Darstellung des Geschäftsverlaufs keinesfalls übertrieben hatten.


Fazit

Es gibt derzeit eigentlich wenig Anlaß zur Klage. Unsere Jahresprognose für die Aktienmärkte ist voll intakt, während wir im Musterdepot entsprechend unserer Einschätzung aufgestellt sind. Für Zukäufe nach Augenmaß haben wir mit derzeit 10% Cash - könnte aber deutlich mehr werden, wenn weitere Edelmetallpositionen ausgestoppt werden - noch ausreichend Spielraum.


© Falko Bozicevic
Smart Investor Magazin



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