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Nachfrage nach Gold weiter auf Rekordhoch - neue Zahlen des WGC

23.04.2009  |  Jan Kneist
Das World Gold Council (WGC) hat heute sein neues "Gold Investment Digest" mit aktuellen Zahlen zur Goldnachfrage im 1. Quartal 2009 veröffentlicht.

ETF´s verzeichnete demnach einen Zufluß von 469 t, was den letzten Rekordzufluß von 145 t im 3. Quartal 2008 winzig erscheinen läßt. Die Masse dieser Zuflüsse zog der SPDR Gold ETF an, der Ende März bei 1.127 t stand. Die ETF´s der ZKB und von Julius Bär wuchsen um 37 bzw. 32 t. Insbesondere beim SPDR ist, wie an anderer Stelle schon thematisiert wurde, äußerste Vorsicht geboten!

Interessant wird es, wenn man diese Nachfrage ins Verhältnis zur Minenproduktion setzt und weitere Vergleiche anstellt. Im Gesamtjahr 2008 lieferten die Minen 2.407 t vom Gesamtangebot (einschließlich De-Hedging, offiziellen Verkäufe, Altgold etc.) von 3.468 t. Die ETF´s erwarben in 2008 zusammen 321 t Gold, also 9,25% des gesamten Goldangebots. Barren- und Münzkäufe summierten sich 2008 auf 636 t, also das Doppelte der ETF-Anlagen.

Per Saldo stieg der Goldpreis im 1. Quartal auf Dollarbasis, was die Barren- und Münznachfrage negativ beeinflußt haben könnte. Auf der anderen Seite wiederum stehen die massiven Rettungsprogramme und die sich verschärfende Wirtschaftskrise. Konkrete Zahlen zur physischen Nachfrage wird das WGC aber erst Mitte Mai veröffentlichen. Die Annahme von 200 t Nachfrage im 1. Quartal 2009 (im 4. Quartal 2008 waren es 212 t) ist sehr konservativ und deutete auf 800 t Jahresnachfrage hin.

Vervierfacht man die ETF-Nachfrage des ersten Quartals, so wäre hier mit 1.876 t Jahresnachfrage zu rechnen, zu denen die 800 Tonnen kämen. Damit erreichte man 2.676 t an ETF- und physischer Nachfrage, mehr als die gesamte Minenproduktion. Falls die Nachfrage nach Barren und Münzen weiterhin das Doppelte der ETF-Nachfrage ausmachte, stünde der Goldmarkt kurz vor dem Zusammenbruch. Aber selbst bei nur 2.676 t Nachfrage wird ersichtlich, daß der Goldpreis heute wesentlich höher notieren müßte.

Man kann weiter nur mutmaßen, warum es zu keinem deutlicheren Preisanstieg beim Gold gekommen ist. Die rauchenden Colts werden aber immer zahlreicher. Ted Butler hat kürzlich die Problematik mit JP Morgan und den Comex-Leerverkäufen erneut aufgegriffen. Manipulationsmöglichkeiten ergeben sich nur außerhalb des physischen Marktes, also an den Terminbörsen und bei den ETF´s, meiden Sie daher diese Märkte.

Für Sie als Anleger ist die Botschaft klar, daß sich nämlich das Zeitfenster billigen Goldes immer schneller schließt. Die Manipulateure werden von der physischen Nachfrage überrannt. Nutzen Sie die verbleibende Zeit primär zu weiteren Käufen von realem Gold und Silber! Treten Lieferprobleme auf, d.h. sollten Sie größere Mengen Gold erwerben wollen, dann bieten sich der nachweislich physisch hinterlegte ZKB-ETF und (noch) Xetra Gold mit anschließender Auslieferung an.



© Jan Kneist
Metals & Mining Consult Ltd.









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