Suche
 
Folgen Sie uns auf:

Es gibt keine "riesigen" Short-Positionen auf Metall-Konti!

16.04.2005  |  Rainer Meier
Das Edelmetallkonto - Mythos und Realität! Eine Erklärung

Warum gibt es überhaupt Edelmetall-Konti für Anleger und Investoren? Blättern wir zurück in jene glücklichen Tage, als die Banken das Edelmetall-Geschäft gehegt und gepflegt haben.

Beim grossen Gold- und Silberboom Ende der 70er- Anfangs der 80er Jahre suchte man bei den Banken eine Möglichkeit, Edelmetalle nicht nur physisch sondern auch auf einfachere Art zu handeln. Unfreiwillig kam dann die Schweizerische Eidgenossenschaft der Entwicklung der Metall-Konti zu Hilfe. Linke Politiker waren der Meinung, dass der Staat am Handel mit physischem Gold mit verdienen sollte.

Unprofessionelle linke Einflüsterer behaupteten damals, die Einnahmen die dem Bund ohne Steuern entgehen würden, seien im dreistelligen Millionen Betrag zu suchen!

Das physische Gold wurde am 1. Januar 1983 der damaligen Waren-Umsatzsteuer WUSt (5,6%) unterstellt. Mangels Einnahmen wurde die WUSt am 31. Oktober 1986 wieder abgeschafft.

Die tatsächlichen Einnahmen des Bundes beliefen sich in diesen 3 Jahren auf weniger als 75 Mio. CHF Franken. Die Kosten für die Einführung und die Verwaltung lagen deutlich über 100 Mio. CHF! Da die Banken die WUSt umgehen wollten aber gleichzeitig das Edelmetall-Geschäft nicht verlieren wollten, wurde das Metall-Konto geschaffen. Auch andere Banken in anderen Ländern wie Luxemburg, Gibraltar, Malta usw. offerierten ihren Kunden Edelmetall-Konti.


Was ist nun ein Edelmetall-Konto?

Der Kunde erwirbt einen Anteil an einem Gold-Standardbarren ca. 400 oz / 12,5 kg mit einer minimalen Feinheit von 995/1000. In der Regel benützt der Kunde ein Metall-Konto lediglich als Handels-Plattform. Selten kommt es zu einer physischen Auslieferung.

Das Edelmetall-Konto dient dem Anleger und Investor für kurz- bis mittelfristige Edelmetall-Anlagen und um Preisschwankungen auszunützen.

Ideal ist ein Konto auch für Edelmetalle, die der MWSt. unterworfen sind! Also Silber, Platin Palladium. Rhodium wird nur physisch gehandelt!

Will der Kunde tatsächlich sein Gold physisch ausgeliefert haben, erteilt er der Bank den Auftrag sein Konto zu saldieren und den/die Barren am Schalter zur Verfügung zu halten.

Hat der Kunde 400 oz Gold auf seinem Konto erhält er von seiner Bank einen Goldstandardbarren 995/1000 ausgeliefert. Bezahlen muss er lediglich die Auslieferungsgebühren. Hat der Kunden weniger als 400 oz Gold oder er möchte verschiedene Goldbarren beziehen, muss er die entsprechenden Zuschläge für die Barren bezahlen. (Genaue Details erfahren Sie in einem Gespräch mit uns!) Für beide Transaktionen benötigt die Bank in der Regel 2 - 5 Arbeitstage.

Das selbe gilt auch für Silber-Metall-Konti. Beim Silber-Metall-Konto erwirbt der Kunde einen Anteil an einem Standardbarren ca. 1000 oz oder 30 kg. Der Rest bleibt sich gleich und die Bank erhebt die MWSt. je nach Land zwischen 7,6 - 20%.

Etwas komplizierter wird es beim Platin und Palladium. Auch die Kosten für die Auslieferung sind etwas anders. Am Prinzip ändert sich allerdings nichts. (Gerne beraten wir Sie in einem persönlichen Gespräch.)

Aus der Sicht der Bank ergeben sich verschiedene Möglichkeiten, mit diesen Kunden-Beständen zu arbeiten oder eben auch nicht! Das Gold, das die Kunden physisch in ihr Depot eingeliefert haben, ist für die Bank unantastbar! Es gab und gibt noch exklusive Edelmetall-Depots auf die wir hier aber nicht eingehen wollen und können!

Das Gold, das die Kunden auf Metall-Konti halten, kann die Bank bis maximal 30% ausleihen. Ein Beispiel: Kunden haben 100 to Gold auf Metall-Konti bei der Bank X. Somit kann die Bank X maximal 30 to Gold ausleihen. Zeitlich aber beschränkt auf maximal 90 Tage. Der Kunde erhält jedoch keinen Zins für sein Gold-Guthaben bei der Bank!

Es gibt noch einen anderen Grund, warum es keine "riesigen" Short-Positionen wegen den Metall-Konti gibt. Seit 1995 waren die Banken, weltweit, daran interessiert, ihren Kunden "lukrative" Aktienanlagen und hauseigene derivative Produkte zu verkaufen. Eine der wichtigsten Aufgaben der Anlageberater war es, alle Portefeuilles auf unattraktive Anlagen zu durchforsten und entsprechend auszumerzen. Dazu gehörten auch Edelmetall-Depots und Edelmetall-Konti.

Meine Recherchen haben ergeben, dass weltweit rund 95% aller Edelmetall-Depots und Edelmetall-Konti in der Zeit nach 1995 saldiert und aufgelöst wurden. Verblieben sind die Hardcore-Gold-Bugs. Deren Bestände reichen kaum aus, um so genannte "riesige" Short-Positionen aufzubauen.

Ich erachte die ganzen Diskussionen um solche "unconfirmed" Stories als reine Panikmache. Sie entbehren jeglicher Grundlage und verkennen die tatsächliche Situation. Die Quelle solcher Stories scheint ganz einfach am Ende seines Lateins zu sein!

Ich gehe davon aus, dass der Goldpreis durchaus noch tiefer gehen könnte und der US$ entgegen allen Prognosen deutlich höher tendiert! Langfristig bin ich auch der Meinung, dass der Goldpreis deutlich steigen wird! Jedoch aus ganz anderen Gründen!

Für Fragen und sachliche Antworten stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung!


© Rainer Meier
Edelmetall- und Münzen Experte, sowie Nahost- und Militär Experte






Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"