Rohstoff Express: Neue Hoffnung für Silberbullen!

Gold

Eine Feinunze Gold kostet momentan 426,70 $, Plus 1,70 $ gegenüber dem letzten Handel vom Freitag. In Hongkong eröffnete das Edelmetall bei 424,20 $ und fiel anschließend bis auf 422,50 $ zurück. Im weiteren Verlauf gewann der Goldpreis enorm an Stärke und konnte in New York ein bisheriges Tageshoch bei 427,30 $ erklimmen.

Das G7 Treffen am Wochenende in Washington endete ohne eine Übereinstimmung der Mitglieder. Ein Sprecher sagte, dass man sehr weit von einer Übereinkunft entfernt sei. Der Grund ist, dass die USA als größter Anteilseigner des IWF kein Interesse an einem Verkauf der Goldreserven haben. Zudem sind auch mehrere Zentralbanken, wie die EZB gegen eine Veräußerung. Es wird immer wahrscheinlicher, dass der IWF sein Gold nicht verkaufen wird. Dennoch sind sich die sieben Mitgliedsländer darüber einig, dass ein Plan für eine wirtschaftliche und finanzielle Verbesserung der Entwicklungsländer getroffen werden muss. Zu den G7 Staaten gehören Japan, Deutschland, England, Frankreich, Italien, Kanada und die USA.

Im Streit zwischen AngloGold und DRDGold hat die südafrikanische Regierung nun vorerst eine Zwischenlösung erlassen. Das Department of Water Affairs and Forestry hat entschieden, dass sich die drei Firmen, AngloGold, DRD und Harmony die monatlichen Kosten von 4,3 Millionen Rand zu gleichen Teilen aufteilen sollen. Wenn DRDGold seine Entwässerungsmaßnahmen komplett einstellen würde, dann würden mehrere Minen von AngloGold und Harmony mit Wasser überflutet werden. Eine endgültige Entscheidung wurde aber noch nicht getroffen.

Des weiteren gab AngloGold heute bekannt, dass man mit Eurasia Mining eine Kooperation geschlossen habe. Bei Eurasia Mining handelt es sich um einen kleineren Explorer, der in London und Yekatarinburg gelistet ist. Die beiden Firmen wollen vor allem in Ostsibirien nach neuen Goldvorkommen suchen. Für die von Eurasia bereits erledigte Arbeit will AngloGold 100.000 $ bezahlen und für die noch zu erwartenden Arbeiten werden 2 Millionen gezahlt.

Norilsk Nickel gab heute bekannt, dass die Vorstandsetage die Ausgliederung von Polyus Gold genehmigt hat. Bis Anfang des Jahres 2006 soll der gesamte Spin-off über die Bühne gegangen sein. Des weiteren möchte man die neue Firma an in- und ausländischen Börsen listen lassen. Auf das neue Unternehmen soll dann auch Norilsks 20% Anteil an dem südafrikanischen Produzenten Gold Fields übertragen werden. Von russischen Analysten wird die Abspaltung Polyus Golds von Norilsk Nickel sowieso als sehr positiv empfunden. Die Experten gehen davon aus, dass durch diesen Spin-off Polyus Gold deutlich höher bewertet wird. Derzeit werden Goldproduzenten mit einem 10 bis 15 ihres EBITDA´s (Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) bewertet, wohingegen Basismetallproduzenten nur auf ein Verhältnis von 5 bis 6 kommen.

Charttechnisch befindet sich Gold in einer Entscheidungszone: Der mittelfristige Aufwärtstrend seit April 2004 bildet zusammen mit dem kurzfristigen Abwärtstrend ein bullisches Dreieck. Dieses verläuft gerade zwischen 421 $ und 440 $. Des weiteren liegt bei 419,70 $ eine horizontale Unterstützungszone, die bereits mehrmals bestätigt wurde. Die nächste Widerstandszone findet sich bei 428 $ bis 430 $. Der langfristige Aufwärtstrend seit Februar 2002 notiert gerade bei 390 $.


Silber

Silber notiert derzeit bei 7,02 $, Plus 0,02 $. Die heutige Sitzung in Hongkong startete das Edelmetall bei 7 $ und fiel im weiteren Verlauf bis auf 6,92 $ zurück. Während des Handels in London konnte sich Silber wieder erholen und schaffte es in New York bis auf ein Tageshoch bei 7,06 $. Samsung brachte am Sonntag eine ganze Reihe von sogenannten "Silver Nano Health System" - Heimgeräten auf den Markt. Der Sinn dieser neuen Geräte ist, dass Keime und Bakterien, die in Büros und Eigenheimen entstehen aufgefangen werden sollen. Silber ist bereits seit mehreren hundert Jahren dafür bekannt, dass es antibakterielle Eigenschaften besitzt. Über 100 solcher modifizierter Modelle, wie Kühlschränke, Waschmaschinen, Klimaanlagen sollen auf den Markt kommen. Der Hintergrund ist, dass allgemein die Überzeugung herrscht, dass nur eine saubere Klimaanlage auch saubere Luft liefert oder ein sauberer Gefrierschrank auch Waren länger und frischer hält. Das Management verspricht sich von diesen neuen Produkten eine enorme Nachfrage. Allerdings sind diese Produkte bis jetzt nur im Mittleren Osten erhältlich.
Weitere Unterstützungslinien liegen bei 6,86 $ und 6,80 $. Die Unterkante des seit Juli 2003 bestehenden Aufwärtstrends verläuft gerade bei 6,73 $. Bei 7,42 $ findet sich der seit Dezember 2004 bestehende kurzfristige Abwärtstrend, der sich aus dem Hoch bei 8,01 $ und 7,58 $ zusammen setzt. Das kurzfristige Kursziel liegt bei 7,20 $ bis 7,25 $.


Platin

Der Platinkurs steht gerade bei 860 $, Minus 3 $. Den Handel in Hongkong eröffnete das Edelmetall bei 863 $ und fiel in Zürich bis auf 854 $ zurück. Erst in New York konnten wieder Höchstkurs von 862 $ markiert werden. Platinum Today berichtete heute, dass Peugeot seinen eine - millionsten Wagen, mit dem patentierten Diesel-Partikel-Filter auf Platinbasis ausgerüstet hat. Dieser Filter wurde vor fünf Jahren am Markt eingeführt und erreichte bereits im Juni 2003 die Grenze von 500.000 Fahrzeugen. Des weiteren kündigte der Autohersteller an, dass man beabsichtige in den nächsten Monate die Palette an Fahrzeugen, die für den Filter kompatibel seien, zu erweitern. Zudem soll durch eine stetige Verbesserung die Effizienz und Effektivität dieses Filters gewährleistet werden. Aufgrund von immer härter werdenden Emissionsgesetzen müssen viele Autofahrer ihre Fahrzeuge nachrüsten, dies sollte in den kommenden Jahren eine weiterhin hohe Nachfrage nach Platin garantieren.
Weitere wichtige Unterstützungen liegen bei 850 $ und 815 $. Platin hat den seit Juni bestehenden Aufwärtstrend nach unten verlassen, somit ist das aufsteigende Dreieck nicht bestätigt worden. Das nächste Kursziel ist vorerst die 880 $. Ein Pullback auf 850 $ wäre kurzfristig möglich.


Palladium

Palladium wird aktuell für 198 $ gehandelt, unverändert. Bei 198 $ eröffnete das Edelmetall in Hongkong und fiel während der weiteren Sitzungen mehrmals in den Bereich bei 185 $ zurück. Fast zeitgleich mit der Eröffnung des Handels in New York sprang der Kurs bis auf 198 $, dem bisherigen Tageshöchstkurs. Für Palladium gibt es heute nichts Neues zu berichten. Es bleibt noch abzuwarten, ob sich Palladium dauerhaft über der 200 $ Marke auf Tagesschlusskurs - Basis halten kann. Sollten die 200 $ nachhaltig verteidigt werden, würde ein Kursziel von 220 $ aktiviert werden. Die Oberkante der Trading Range zwischen 180 $ und 19 $ dürfte zunächst Unterstützung bieten.


Aluminium

Der Kurs für Aluminium steht momentan bei 0,8509 $, Plus 0,0002 $. Intraday eröffnete das Leichtmetall bei 0,8507 $ und stürzte zunächst bis auf 0,8420 $ ab. Mit Erreichen dieses Tiefs setzte dann auch gleichzeitig eine Trendwende ein und der Kurs konnte sich wieder bis auf 0,8520 $ erholen. Bloomberg berichtete heute, dass der Aluminiumverbrauch in den USA und Kanada in den ersten beiden Monaten diesen Jahres um 6,7% gestiegen sind. Die beiden Nationen verarbeiteten insgesamt 4,27 Milliarden Pfund, das Einsatzgebiet erstreckte sich von der Herstellung von Getränkedosen bis zur Flugzeugindustrie. In einem Bericht, den JP Morgen Chase am 30. März veröffentlichten, wurde geschätzt, dass Nordamerika etwa 16,19 Milliarden Pfund dieses Leichtmetalls 2005 verbrauchen werden. Dies entspricht 23% des gesamten weltweiten Marktes.
Der Bereich zwischen 0,84 $ und 0,82 $ dient als Unterstützung nach unten. Bei 0,87 $ bis 0,88 $ liegen nun die weiteren Widerstände.


Kupfer

Ein Pound Kupfer kostet derzeit 1,5228 $, Plus 0,0053 $. Bei knapp 1,5180$ startete das Basismetall den heutigen Handel. Im weiteren Verlauf fiel Kupfer zunächst bis auf 1,5080 $ zurück, konnte sich anschließend aber wieder bis auf seinen jetzigen Kurs erholen. Die chilenische Regierung hat ihre Kupferpreisprognose für das laufende Jahr ebenfalls angehoben. Die alte Preisrange war von 1,16 $ bis 1,20 $, die neue Spanne erstreckt sich nun von 1,33 $ bis 1,37 $. Des weiteren berichtete sie, dass die Kupferexporte im März um 16% gegenüber dem Vorjahr angestiegen sind. Chile ist der weltgrößte Kupferproduzent. Phelps Dodge, der zweitgrößte Kupferhersteller der Welt, geht davon aus, dass sich die Angebotsengpässe im zweiten Quartal lockern werden und somit die Preis wieder zurückkommen werden.
Unterstützung gibt die Oberkante des aufsteigenden Dreiecks bei 1,49 $, aus dem Kupfer nach oben ausbrechen konnte. Bei 1,50 $ und 1,5250 $ verlaufen ebenfalls horizontale Unterstützungslinien. Der langfristige Aufwärtstrend seit Oktober 2002 ist absolut intakt.


Öl

Ein Barrel Light Crude notiert aktuell bei 50,15 $, Minus 0,45 $. Die Finanzgruppe Prudential hat seine 2005 Prognose für Öl der Sorte WTI (West Texas Intermediate) von 42 $ auf 47,50 $ angehoben. Für das Jahr 2006 erwartet man einen Durchschnittspreis von 45 $ statt zuvor 35 $. Des weiteren wurden für den amerikanischen Ölsektor die Gewinnprognosen um 5% für dieses und 22% für nächstes Jahr abgehoben. In seiner Rede vor der American Society of Newspaper Editors sagte, George Bush, dass vor allem der wachsende Öldurst Chinas für die hohen Preis verantwortlich sei. Leider hat er vergessen zu erwähnen, dass Amerika das einzige Land weltweit ist, dass 7,5 Millionen Barrel Öl pro Tag produziert und zusätzlich weitere 13 Millionen Barrel importiert. Die Wertschöpfung eines Barrels Öls liegt in den USA bei unter 4 $, vergleichsweise bei über 6 $ in Europa. Laut dem angesehenen Wirtschaftswissenschaftler und Investmentstratege Marc Faber, verbraucht Asien mit seinen drei Milliarden Menschen fast genauso viel Öl wie die USA mit 285 Millionen! Die Umkehrformation des Doppelhoch ist nun vollendet worden. Bei 52,50 $ verläuft die Ausgangsbasis des Doppelhochs, die nun durchbrochen wurde. Der seit Dezember bestehende Aufwärtstrend ist noch intakt und verläuft gerade bei 47 $. Aus der Umkehrformation ergibt sich ein rechnerisches Kursziel von 47,50 $.

Ein Barrel Brent Oil kostet gerade 50,80 $, Minus 0,90 $. Charttechnisch ist Brent Oil wieder in seinem Aufwärtstrend zwischen 49,27 $ und 54,04 $ zurück gefallen. Die Unterstützung bei 53,42 $ wurde durchbrochen, dennoch verlaufen noch weitere wichtige Supports bei 51,70 $ und 50,45 $.


Euro

Der Euro steht derzeit bei 1,3026 $, Plus 0,011 $. Heute stand nur eine wichtige Wirtschaftsmeldung auf der Agenda, die Veröffentlichung des Verbraucherpreisanstiegs in der Eurozone für März 2005. Die Teuerungsrate liegt erwartungsgemäß bei 2,1%, somit ging von dieser Zahl keine Marktwirkung aus. Die Nachwirkungen der schlechten Wirtschaftsindikatoren vom Freitag sind immer noch in einem deutlich schwächeren Dollar spürbar. Die höher als erwartet ausgefallene Teuerungsrate der Importpreise verursacht nicht nur eine steigende Inflationsgefahr, sondern drückt auch die Margen der Produzenten. Der Verbrauchervertrauensindex der Uni Michigan ging am Freitag unerwartet auf 88,7 Punkte zurück. Dies zeigt eine verminderte Kaufbereitschaft der Konsumenten und somit können der Erzeuger ihre gestiegenen Importpreise nicht vollständig weitergeben. Rodrigo Rato, Vorsitzender des IWF, sagte am Wochenende in Washington, dass ein Risiko einer abrupten Korrektur für die globalen Märkte bestehe. Der Grund hierfür seien, das zu schnell wachsende amerikanische Handelsbilanzdefizit, das ausufernde Konsumverhalten der Amerikaner und das niedrige Wachstum in Europa und Japan.
Bei 1,2833 $ liegt die 200 Tages-EMA, die in den letzten Tagen den Fall nach unten öfters aufhalten konnte. Eine weitere wichtige Unterstützung findet sich bei 1,2731 $, hier verläuft das 0%-Fibonacci-Retracement von dem aus der Euro seinen Anstieg bis auf fast 1,35 $ startete. Bei 1,3021 $ liegt vorerst das kurzfristige Kursziel. Hier verläuft das 38,2% Retracement. Ein Überwinden auf Tageskursbasis würde dann den Weg bis 1,3105 $ öffnen.


© Sebastian Hell
    Quelle: www.derivate-magazin.de





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