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Goldpreis trotzt schwachen Fundamentaldaten

26.05.2009  |  Thorsten Proettel
Kleine Rallye seit Mitte April

Der Goldpreis setzte auch in den vergangenen Tagen seine Aufwärtsbewegung fort. Im Wochenvergleich gewann das gelbe Edelmetall knapp 3% auf aktuell 955 US-Dollar je Feinunze hinzu. Gemessen an dem Stand vor einem Monat beträgt das Plus sogar rund 90 USDollar. Der Anstieg spiegelt jedoch nicht die fundamentale Situation des Goldmarktes wider. Trotz vereinzelt erkennbarer Hoffnungsschimmer liegt die allgemeine Nachfrage nach Goldschmuck weiterhin am Boden. So betrug der Anteil von Ringen, Ketten und anderem Geschmeide an der gesamten Goldnachfrage gemäß Daten des World Gold Councils im 1. Quartal dieses Jahres magere 32%. In den vergangenen Jahren waren dagegen Werte zwischen 60 und 70% üblich.
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Markt wird durch hohe Mengen Altgold belastet

Der vergleichsweise hohe Goldpreis und die geringeren Einkommen aufgrund der Wirtschaftskrise halten die Menschen aber nicht nur vom Schmuckerwerb ab. Sie verleiten einerseits zu Gewinnmitnahmen, insbesondere bei den preissensiblen Marktteilnehmern in Asien. Andererseits sind viele Menschen durch wirtschaftliche Notlagen dazu gezwungen, ihren Goldschmuck quasi als Eiserne Reserve zu versilbern. Das Aufkommen an recyceltem Altgold erreichte deshalb zuletzt neue Höchststände und unbestätigten Berichten zufolge ist in den kommenden Wochen mit weiterem Material zu rechnen, das momentan noch auf die Bearbeitung in Schmelzanlagen im Nahen Osten wartet. Darüber hinaus halten sich die Käufer physisch besicherter Goldfonds derzeit zurück. Zwar erwarb der Weltmarktführer SPDR am Freitag rund 13 Tonnen Gold. Ansonsten waren die Mittelzuflüsse im 2. Quartal mit bislang weniger als 700 Mio. US-Dollar im Vergleich zu den 13,4 Mrd. US-Dollar des 1. Quartals doch recht bescheiden.

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Aufwärtsbewegung technisch getrieben

Die Bewegung des Goldpreises ist denn mehr auch dem US-Dollar geschuldet, der gegenüber der Gemeinschaftswährung Euro in den letzten Tagen Schwäche zeigte. Während ein Euro vor einem Monat noch für 1,30 US-Dollar zu haben war, müssen nun rund 1,40 US-Dollar auf den Tisch gelegt werden. Darüber hinaus wurden viele Marktteilnehmer von dem Goldpreisanstieg auf dem falschen Fuß erwischt und waren zum Glattstellen von Short-Positionen gezwungen. Dies spricht nicht gerade dafür, dass die Goldpreisrallye besonders nachhaltig ist. Positiv ist jedoch, dass das Gros der Anleger trotz teilweise deutlicher Zugewinne an den Aktienbörsen zu ihren Goldinvestments zu stehen scheint und von dieser Seite kein Abgabedruck die Märkte belastet.

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© Thorsten Proettel
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart





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