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Rohstoff Express: Vorsicht am Kupfermarkt! Händler treiben die Kurse!

21.04.2005  |   Sebastian Hell
Gold

Eine Feinunze Gold kostet momentan 434,60 $, Plus 2,80 $. Den Handel in Sydney eröffnete das Edelmetall bei 433,50 $ und pendelte anschließend in einer Range zwischen 431,50 $ und 433,50 $. Zu Beginn der Sitzung in New York fiel Gold kurzzeitig bis auf 431 $ zurück, erholte sich dann aber wieder schnell und konnte einen bisherigen Höchstkurs bei 435 $ markieren. Eine weitere deutliche Schwäche des Dollars, verursacht durch die Bekanntgabe der Verbraucherpreise, die über den Erwartungen lagen, gaben dem Metallsektor wieder Auftrieb. Des weiteren wurden durch den Anstieg des Goldes mehrere Stop Loss Order ausgelöst, die zu weiteren starken Käufen führten.

US Finanzminister John Snow bekräftigte gestern die Haltung der USA gegenüber möglichen Goldverkäufen. Vor dem Repräsentantenhaus sagte er, dass es zwischen den Mitgliedern der G7 oder dem Gremium des IWF keine Übereinstimmungen gibt. Aus Sicht der USA seien die Goldverkäufe unratsam und werden deshalb nicht unterstützt.

Der Newsprovider allAfrica.com berichtete heute, dass der Spin-off von Polyus Gold von Norilsk Nickel positiv für Gold Fields sein könnte. Im letzten Oktober traf Harmony Gold eine Vereinbarung mit Norilsk Nickel, dass man das 20%-prozentige Aktienpaket an Gold Fields übernehmen werde. Durch diese Übertragung des Aktienpakets würde Harmony mit 30% aller Anteile, der größte Aktionär von Gold Fields werden. Analysten gehen nun aber davon aus, dass Norilsk sich eventuell von diesem Verkauf zurückzieht und das Aktienpaket an Polyus Gold transferiert. Jedoch sagte Brenton Saunders, der Pressesprecher von Harmony, dass es keine Gefahr für die Übernahme gäbe, da man mit Norilsk Nickel eine unabänderliche Vereinbarung getroffen habe. Mitglieder der NUM (National Union of Mineworkers) befürchten hingegen, dass bei einer Übernahme Gold Fields durch Harmony weitere Tausende von Minenarbeitern entlassen werden könnten. Eine endgültige Entscheidung sollte bis zum 20. Mai gefällt werden, da hier die Kündigungsfrist des Abkommens zwischen Norilsk und Harmony ausläuft. Bezüglich Polyus Gold, gab Norilsk Nickel heute bekannt, dass man kein IPO (Initial Public Offering), also einen öffentlichen Verkauf der Anteile des neuen Goldproduzenten anstrebe. Man will die Anteile an Polyus Gold unter den Aktionären von Norilsk aufteilen. Im September sollen die Aktionäre über den Spin-off von Polyus Gold entscheiden. Denis Morozov, stellvertretender Vorsitzender von Norilsk, teilte mit, dass man die Aktien im Verhältnis eins zu eins verteilen werde.

Gold konnte mittlerweile den charttechnischen Widerstand bei 428 $ bis 430 $ wieder überwinden. Bei 423,60 $ verläuft die Unterkante des seit April 2003 bestehenden, steileren Aufwärtstrendkanals, auf dem sich Gold in den letzten Tagen abfangen konnte. Nun ist der Weg bis zum kurzfristigen Kursziel von 442 $ frei. Eventuell könnte im Bereich von 438 $ leichter Widerstand auftreten, da sich hier aus dem Dezember- und Märzhoch eine Abwärtstrendlinie gebildet hat.


Silber

Silber notiert derzeit bei 7,32 $, Plus 0,12 $. Intraday startete das Edelmetall bei 7,22 $ in Sydney und bewegte sich die restlichen Sitzungen in einer Handelsspanne zwischen 7,19 $ und 7,25 $. Während des Handels in New York stieg der Kurs dann bis auf 7,35 $, dem bisherigen Tageshoch. Auch bei Silber wirkt sich der schwache Dollar positiv auf den Kurs aus. Des weiteren berichten Händler von hektischen Käufen, da der enorme Anstieg der letzten beiden Tage, viele Shortseller kalt erwischt hat. Pan American Silver gab bekannt, dass die Zahlen für das erste Quartal 2005 am 28. April veröffentlicht werden sollen. Das Kursziel von 7,25 $ wurde klar erreicht, nun bleibt abzuwarten, ob Silber den kurzfristigen Abwärtstrend seit Dezember 2004 bei 7,36 $ ebenfalls überwinden kann. Danach wäre ein Angriff auf das Hoch bei 7,58 $ denkbar. Weitere Unterstützungslinien liegen bei 6,86 $ und 6,80 $. Die Unterkante des seit Juli 2003 bestehenden Aufwärtstrends verläuft gerade bei 6,77 $.


Platin

Die Feinunze Platin steht aktuell bei 874 $, Plus 5 $. In Sydney ging das Edelmetall bei 870 $ in den Handel und fiel dann in Zürich bis auf 864 $ zurück. Erst mit Beginn der New Yorker Handelssitzung sprang der Kurs auf seinen momentanen Kurs, der dem Tageshoch entspricht. Anglo American, die zweitgrößte Bergbaugesellschaft der Welt, gab heute bekannt, dass man verstärkt in Kohle- und Platinprojekte in China investieren will, sofern die Weltwirtschaft weiter wächst. Dadurch aber, dass die Weltwirtschaft in diesem Jahr langsamer wachsen soll als im letzten, ist das Management noch etwas unentschlossen bezüglich den Expansionsvorhaben. Vor allem der starke Rand machte der Gesellschaft im letzten Jahr zu schaffen, so verlor man in der zweiten Hälfte etwa 315 Millionen Dollar nur aufgrund der Abwertung des Dollars gegenüber dem Rand. Deswegen werden nun weitere Expansionen angestrebt, um die Kosten im Griff zu behalten. Erst vor Kurzem wurde in Russland ein Büro eröffnet, weitere in Indien sollen folgen.
Weitere wichtige Unterstützungen liegen bei 850 $ und 815 $. Platin hat den seit Juni bestehenden Aufwärtstrend nach unten verlassen, somit ist das aufsteigende Dreieck nicht bestätigt worden. Das nächste Kursziel ist vorerst die 880 $.


Palladium

Der Palladiumpreis notiert momentan bei 204 $, Plus 4 $. Bei 200 $ lag der heutige Eröffnungskurs in Sydney, der dann in Zürich mit Tiefstkursen bei 188$ deutlich unterschritten wurde. Gegen Ende der Sitzung in Zürich setzte eine Erholungsbewegung ein, die Palladium in New York bis auf 204$ in der Spitze steigen lies. Stillwater Mining, der einzige US Platin- und Palladiumproduzent, gab heute bekannt, dass man auf dem European Gold Forum in Zürich vertreten sein werde. Ziel des Treffens ist die Knüpfung von Kontakten zwischen Minenbetreibern, Analysten und institutionellen Anlegern.
Sollte sich Palladium nun über der 200 $ Marke halten können, wäre das nächste Kursziel von 220 $ aktiviert. Bei 190 $ und 180 $ liegen die horizontalen Unterstützungen.


Aluminium

Aluminium wird derzeit für 0,8587 $ gehandelt, Plus 0,0036 $. Bei 0,8533 $ ging das Industriemetall in den Handel und fiel zunächst auf ein Tagestief bei 0,8510 $ zurück. Jedoch konnte im weiteren Verlauf dann der Tageshöchstkurs, der dem aktuellen Kurs entspricht erreicht werden. Die weltweite Aluminiumproduktion ist im März auf 1,961 Millionen Tonnen gestiegen. Ein deutlicher Anstieg verglichen mit 1,747 Millionen Tonnen im Februar. Auch der Vorjahreswert von 1,915 Millionen Tonnen konnte übertroffen werden. Der Anstieg war vor allem auf eine Kapazitätserweiterung der Produzenten, sowie mehr Arbeitstagen im März zurückzuführen.
Der seit 2003 bestehende Aufwärtstrend ist immer noch intakt und steht gerade bei 0,82 $. Im Bereich zwischen 0,84 $ und 0,82 $ finden sich weitere Unterstützungen nach unten. Bei 0,87 $ bis 0,88 $ liegen die weiteren Widerstände.


Kupfer

Ein Pound Kupfer kostet momentan 1,5710 $, Plus 0,0191 $. Intraday eröffnete das Basismetall bei 1,5380 $ und stieg den restlichen Handel stetig bis auf seinen aktuellen Kurs, dem bisherigen Höchstkurs an. Verantwortlich für die Fortsetzung des starken Anstiegs der letzten Tage, war die Meldung, dass das chinesische BIP - Wachstum im ersten Quartal 9,5% betragen hat. Die meisten Analysten waren von Werten unter 9% ausgegangen. Obwohl am 27. April und 8. Mai weitere 20.000 bzw. 30.000 Tonnen Kupfer in Shanghai ankommen sollen, bleibt die Lage gespannt. Verursacht wird der enorme Preisanstieg in China paradoxerweise nicht dadurch, dass es zu wenig Kupfer gibt, sondern dadurch, dass die Exporteure nur kleine Mengen verkaufen um den Preis hoch zu halten. Ein Kupferhändler gab gegenüber Reuters zu, dass er in den nächsten Tagen 20.000 Tonnen an Kupfer erhält, jedoch keine Eile hat diese auch zu verkaufen. Mittlerweile ist große Vorsicht am Kupfermarkt geboten. Sollte der Preis nachgeben, werden die Händler schnellstmöglich versuchen ihre Bestände am Markt zu veräußern. Ein starker Kursverfall wäre die Folge.
Unterstützung gibt die Oberkante des aufsteigenden Dreiecks bei 1,49 $, aus dem Kupfer nach oben ausbrechen konnte. Bei 1,50 $ und 1,5250 $ verlaufen ebenfalls horizontale Unterstützungslinien. Der langfristige Aufwärtstrend seit Oktober 2002 ist absolut intakt


Öl

Ein Barrel Light Crude wird gerade für 52,70 $ gehandelt, Plus 0,80 $. Auftrieb bekommt der Light Crude Future vor allem durch den heute veröffentlichten IEA Ölmarktbericht. Die Rohöllagerbestände sind gegenüber der Vorwoche um 1,8 Millionen Barrel zurückgegangen, ebenso verringerten sich die Benzinvorräte um 1,5 Millionen Barrel. Der Bestand an Mitteldestillaten, wie Heizöl und Diesel ist unverändert geblieben. Die allgemeine Erwartung, dass die Rohöllagerbestände um 1,2 Millionen Barrel ansteigen werden, wurde nicht erfüllt. Die alte Angst, dass nun Versorgungsengpässe auftreten könnten, treibt die Kurse wieder nach oben. Wenn Öl die Nackenlinie bei 52,50 $ auf Tagesschlusskursbasis wieder zurück erobern kann, dann wird das rechnerische Kursziel bei 47,50 $ hinfällig. Momentan muss noch bis morgen abgewartet werden.

Der Brent Crude Future steht bei 53,70 $, Plus 0,90 $. Charttechnisch ist Brent Oil wieder in seinem Aufwärtstrend zwischen 50,66 $ und 55,70 $ zurück gefallen. Fast exakt auf der Unterkante des eben erwähnten Trendkanals fand der Future in den letzten Tagen wieder Halt. Sollte der Brent Future aus seinem mittelfristigen Trendkanal nach unten ausbrechen, wäre Abwärtspotential bis 46,11 $ vorhanden. Hier verläuft dann wieder die Oberkante des langfristigen Trendkanals seit 2003.


Euro

Der Euro wird derzeit für 1,3084 $, gegenüber dem Dollar gehandelt, Plus 0,006 $. Obwohl die europäische Handelsbilanz mit einem Überschuss von drei Milliarden Euro unter dem Konsens von vier Milliarden Euro lag, ging hiervon keine Marktwirkung aus. Die momentane Schwäche des Dollars wird vor allem von den gestiegenen Verbraucherpreisen ausgelöst. Diese lagen mit einem Anstieg um 0,6% über den Erwartungen von 0,5%. Ebenso stieg die Kernrate (ohne Lebensmittel und Energiepreise) um 0,4%, der Konsens lag bei 0,2%. Für heute erwarten die Marktteilnehmer noch die Rede von Fed Vizepräsident Roger Ferguson an der Universität von North Carolina. Schwerpunkt seiner Ansprache ist das US Leistungsbilanzdefinit, das mittlerweile gigantische Ausmaße angenommen hat. Des weiteren wird noch die Veröffentlichung des Beige Book erwartet, das Aufschluss über die Lage der US Wirtschaft geben soll.


© Sebastian Hell
    Quelle: www.derivate-magazin.de





Haftungsausschluss: Die im "Rohstoff Express" veröffentlichten Ausführungen stellen keine Kauf oder Verkaufsempfehlungen für die oben genannten Turbos dar! Zudem wird keine Haftung für den Kauf oder Verkauf anderer Wertpapiere oder Finanzinstrumente übernommen!






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