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Aktualisierung der Charts

29.05.2009  |  James Turk
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Ich zeige jetzt einen weiteren Chart, der eine wichtige Botschaft bereithält. Er zeigt die Zinserträge für eine US-Staatsanleihe mit 10-jähriger Laufzeit (US T-Note) seit dem Jahr 1962.

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In diesem Chart stecken zwei wichtige Trends: Zwischen den 1960er und den 1970er Jahren stiegen die Zinserträge mit steigender Inflation. Investoren brauchten höhere Erträge, um den durch Inflation erlittenen Kaufkraftverlust auszugleichen. Danach sanken die Zinserträge mit sinkender Inflation, und erreichten schließlich im letzten Jahr ein Jahrzehnte-Tief.

Beachten Sie die beiden Pfeile im Chart. Anfang der 1980er Jahre wurden T-Notes und andere staatliche US-Papiere in hohem Maße abverkauft und ebenso gemieden - wegen der gefühlten Inflationsrisiken. Schauen Sie, wie die Zinserträge eine Zeit lang über ihren langfristigen Aufwärtstrend stiegen; damit hatten sie schließlich auch ihren Höhepunkt markiert. In gewisser Weise hatte das Züge einer Manie, denn die Sorgen um die zukünftige Entwicklung des Dollars verstellten den Blick auf die realen Zinserträge (d.h. Zinssatz minus Inflationsrate), welche Rekordstände erreichten.

Erst kürzlich ist genau das Gegenteil passiert. Nach dem Kollaps von Lehman Brothers kollabierten die Zinserträge für T-Notes, denn staatliche Papiere wurden gekauft, da sie gefühlte Sicherheit boten. Schauen Sie, wie die Zinserträge eine Zeit unter den langfristigen Abwärtstrend fielen. Dieser Chart zeigt, dass das Tief der T-Note jetzt durchschritten wurde. Und wieder kam es zu einer Manie, da die Sorgen um einbrechende Aktienmärkte und insolvente Banken den Blick auf die realen Zinssätze verstellten; und diese lagen unterhalb von Null Prozent, weil die Inflationsrate höher ausfiel als die Zinserträge, die man für dieses Papier bekommt.

Kurz: Die Zinserträge der T-Notes haben eine riesige Rundreise gemacht. Der Trend geht wieder Richtung höhere Zinserträge, da die zukünftigen Aussichten für den Dollar mit jedem Tag schlechter werden. Sie können von einer stärkeren Entwertung des US-Dollars und von höheren Zinserträgen auf staatliche US-Papiere ausgehen.

Einige behaupten, die Zinserträge für T-Notes werden steigen, trotzdem die US-Notenbank ihrerseits Papiere aufkauft - aber diese Denkweise setzt genau am falschen Ende an: Die Zinserträge für T-Notes und T-Bonds steigen, gerade weil die US-Notenbank staatliche Anleihen kauft.

Hyperinflation entsteht, wenn die Zentralbank die Schulden einer Regierung (deren Ausgabenpolitik außer Kontrolle geraten ist) aufkauft und diese Schulden in Währung umwandelt - und das ist die Beschreibung dessen, was heute in den USA geschieht. Die sinkenden US-Dollar-Wechselkurse der letzten Wochen sind also die normale Antwort auf die Aktionen der US-Notenbank. Und je mehr Staatspapiere die Notenbank kauft, desto tiefer wird der US-Dollar in den ausländischen Währungsmärkten fallen - und darüber hinaus wird auch der Goldpreis steigen.


© James Turk



Dieser Artikel erschien am 25.05.2009 auf http://goldmoney.com und wurde exklusive für GoldSeiten übersetzt.



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