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Sagenhafte Wirtschaftserholung voraus!

31.05.2009  |  Klaus Singer
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Ist der zuletzt mit hoher Amplitude sägezahnförmige Verlauf der Aktienkurse ein Zeichen einer "running consolidation" vor einem neuerlichen Ausbruch oder ein Vorbote einer überfälligen Korrekturbewegung? Die Signale von der Marktstruktur sprechen gegenwärtig nicht für eine bullische Auflösung. Die Volumenverteilung befindet in Distribution (Chart!) und die Entwicklung des Bollingerbandes deutet einen Regimewechsel an. Wenn die Distribution bestehen bleibt, dürfte bald stärkerer und nachhaltigerer Verkaufsdruck aufkommen. Zudem ist der Angstmesser VIX durch die Psycho-Marke von 30 nach oben ausgebrochen und notiert auch über einer Abwärtslinie aus November 2008. Der gestrige Versuch, sich wieder darunter festzusetzen, schlug fehl - ein nicht gerade bullisches Zeichen.

Die zyklischen Mechanismen bei der Kursbildung sind in zahlreichen betrachteten Basiswerten auch zuletzt noch weiter zurückgegangen (siehe Chart: Ausschnitt des Zyklenspektrums im DAX) - ein Ausdruck der alles überschwemmenden Liquidität. Sobald der Liquiditätsstrom schwächer wird, setzt sich die Zyklik rasch durch und aktiviert das vorhandene Abwärtspotenzial.

Das PPIP-Programm als Bad-Bank-Verschnitt verkommt immer mehr zur Farce. Jetzt wollen Banken, die faule Assets verkaufen, erreichen, dass sie gleichzeitig am Bieterprozess teilnehmen können. So lassen sich deren Preise lustig hoch treiben. Gleichzeitig sucht das Finanzministerium nach Möglichkeiten, die eigentlich vorgesehene Deckelung von Managergehältern bei teilnehmenden Banken nicht anwenden zu müssen. Da zudem der Topf der zur Verfügung stehenden TARP-Mittel nur noch wenig Spielraum lässt und der Kongress wohl keine neuen bewilligt, ist Wall Street schon wieder (immer noch) in der Position, Bedingungen diktieren zu können.

Eines drückt die extreme Überbewertung der Aktienmärkte allemal aus: Man erwartet eine neue Kreditblase, die die alte, gerade platzende, weit in den Schatten stellt. Wer zahlt?

In seinem lesenswerten Buch mit dem Titel "Meltdown" zeigt Thomas E. Woods auf, dass die Ursache der Hypothekenkrise bis in ihre Anfänge unter Clinton zurückverfolgt werden kann. Woods, ein Verfechter der österreichischen Schule der Volkswirtschaft (von Mises, Hayek u.a.), nimmt die Fed ins Zentrum seiner kritischen Aufarbeitung. Ihre Politik der künstlich niedrigen Zinsen und des billigen Geldes habe die Kräfte des freien Marktes ausgehebelt und sei für die Kreditblase hauptsächlich verantwortlich. In diesem Sinne kritisiert er auch die Wirtschaftspolitik von Bush genauso wie die von Obama. Und die ganzen "Bailouts" und staatlichen Anreize würden alles nur noch schlimmer machen, schreibt Woods.

Erwähnte Charts können über diesen Artikel auf www.timepatternanalysis.de eingesehen werden.


© Klaus G. Singer
www.timepatternanalysis.de













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