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Rohstoff Express: Kupfer! Nur noch eine Frage der Zeit!?

25.04.2005  |   Sebastian Hell
Gold

Der Goldpreis notiert momentan bei 434 $, Minus 0,40 $. In Hongkong eröffnete die Feinunze bei 433,80 $ und konnte zunächst bis auf 434,50 $ zulegen. Jedoch konnte dieser Höchstkurs nicht gehalten werden und das Edelmetall fiel bis auf zeitweise 432 $ in London zurück. Erst in New York erholte sich Gold wieder. James Moore von Thebulliondesk.com sagte in einem Interview gegenüber Marketwatch, dass die Edelmetalle von den derzeitigen politischen Unsicherheiten profitieren. Vor allem der Konflikt zwischen China und Japan verunsichert viele Investoren und veranlasst diese, einen Teil ihres Depots in Gold umzuschichten.

Der weltgrößte Nickel- und Palladiumproduzent, Norilsk Nickel, teilte heute mit, dass man das 20%-ige Aktienpaket an Gold Fields nun an eine Tochtergesellschaft namens Jenington International transferiert hat. Jenington befindet sich zu 100% im Besitz von Norilsk. Nach der Ausgliederung von Polyus Gold, soll dieses Aktienpaket, dann weiter an Polyus übergeben werden. Ob letztendlich auch ein Verkauf dieses Gold Fields Anteils an Harmony stattfindet bleibt noch ungewiss. Harmony Gold, der sechstgrößte Goldproduzent der Welt, veröffentlichte heute seinen siebten Quartalsverlust in Folge. Auch der Ausblick für das nächste Quartal, welches am 30. Juni endet und einen eventuell noch höheren Verlust ausweisen soll, sieht alles andere als vielversprechend aus. Für den Verlust im ersten Quartal waren laut dem Management ein Streik der NUM, eine Verlangsamung der Produktion nach Weihnachten, zu viele öffentliche Ferien und ein Feuer in der Randfontein Mine verantwortlich. Des weiteren gab es große Probleme in den australischen Minen. So fiel der operative Gewinn von 12,9 AS$ im Dezember auf 4,1 AS$ im jetzigen Quartal. Der Verlust pro Aktie betrug 107 US Cents, ein weiterer drastischer Anstieg verglichen mit 88 US Cents im letzten Quartal. Einziger Lichtblick ist, dass das Management versuchen will, die Kosten für ein Kilogramm Gold von derzeit 83.273 Rand auf 75.000 Rand zu drücken. Sollte dies gelingen, dann sehen die Analysten für das dritte Quartal wieder ein positives Vorzeichen.

Die Deutsche Bank gab heute bekannt, dass sie morgen in Hongkong einen neuen Investment Fund auflegen wird. Der Name dieses Funds ist "Metal Drive Guaranteed Fund", er ist das erste Produkt seiner Kategorie, das 2005 in Hongkong auf den Markt kommt. Ken Sue, Leiter der Investment Produkt Gruppe der DB in Asien, sagte, dass es aufgrund der geringen Lagerbestände in Asien und vor allem China hervorragende Aussichten für die in diesem Fund enthaltenen Metalle gibt. Zu den im Fund enthaltenen Metalle gehören Gold, Zink, Kupfer und Aluminium.

Gold konnte mittlerweile den charttechnischen Widerstand bei 428 $ bis 430 $ wieder überwinden, dieser sollte nun als Unterstützung fungieren. Bei 423,60 $ verläuft die Unterkante des seit April 2003 bestehenden, steileren Aufwärtstrendkanals, auf dem sich Gold in den letzten Tagen abfangen konnte. Nun ist der Weg bis zum kurzfristigen Kursziel von 442 $ frei. Eventuell könnte im Bereich von 438 $ leichter Widerstand auftreten, da sich hier aus dem Dezember- und Märzhoch eine Abwärtstrendlinie gebildet hat.


Silber

Die Feinunze Silber kostet derzeit 7,22 $, Minus 0,05 $. Intraday startete das Edelmetall bei 7,26 $ in Hongkong und fiel anschließend bis auf 7,19 $ in London zurück. Während der Sitzung in New York konnte sich Silber wieder erholen. Der Photozubehörhersteller Eastman Kodak berichtete am Freitag einen Verlust von 142 Millionen Dollar und einen Umsatzrückgang von 3% im ersten Quartal. Vor allem ein starker Rückgang bei den Verkäufen des traditionellen Photozubehörs in China, führte zu diesem sehr schlechten Ergebnis. Die Firma ist immer noch stark auf die Verkäufe der traditionellen Phototechnik angewiesen, da sie hierdurch ihre Umstellung auf digitale Produkten finanziert. Auf den ersten Blick sieht diese Nachricht eher schlecht für Silberinvestoren aus, da sie impliziert, dass die Photoindustrie bald ihre Nachfrage nach Silber einstellen wird. Dies könnte durchaus möglich sein, jedoch ist die Photoindustrie hauptsächlich dafür verantwortlich, dass überhaupt Silber recycled wird, das dann auch bevorzugt von anderen Bereichen aufgekauft wird. Sollte das Silberrecycling eingestellt werden, dann würde das einen Ausfall von 185 Millionen Unzen bedeuten.

Charttechnisch bleibt nun abzuwarten, ob Silber den kurzfristigen Abwärtstrend seit Dezember 2004 bei 7,36 $ ebenfalls überwinden kann. Danach wäre ein Angriff auf das Hoch bei 7,58 $ denkbar. Weitere Unterstützungslinien liegen bei 6,86 $ und 6,80 $. Die Unterkante des seit Juli 2003 bestehenden Aufwärtstrends verläuft gerade bei 6,77 $.


Platin

Platin steht aktuell bei 877 $, Plus 4$. Bei 874 $ eröffnete das Edelmetall in Hongkong und markierte während der Sitzung in Zürich ein bisheriges Tief bei 867 $. Mittlerweile konnte sich Platin wieder erholen und notiert momentan auf seinem Tageshoch. In ihrem Platinum & Palladium Survey 2005 berichtete GFMS, dass die Produktionskosten für Platin in Zimbabwe um 55% oder 135 $ im letzten Jahr in die Höhe geschossen sind. Auch in Südafrika kletterten die Kosten um 33% oder 99 $. Nur in Nordamerika blieben die Kosten mit einem Plus von 3% relativ konstant. Für die Märkte bedeutet dies, dass der Preis für Platin zwangsläufig weiter steigen wird, damit die Margen der Produzenten stabil bleiben.
Weitere wichtige Unterstützungen liegen bei 850 $ und 815 $. Platin hat den seit Juni bestehenden Aufwärtstrend nach unten verlassen, somit ist das aufsteigende Dreieck nicht bestätigt worden. Das nächste Kursziel ist vorerst die 880 $.


Palladium

Der Palladiumpreis notiert derzeit bei 200 $, unverändert. Intraday startete das Edelmetall bei 200 $ in Hongkong und zeigte sich im weiteren Verlauf äußerst volatil. Mehrmals wurde ein Tiefstkurs bei 187 $ erreicht. Erst in New York beruhigten sich die Schwankungen wieder und es konnte ein bisheriger Höchstkurs bei 201 $ erreicht werden. Für Palladium gab es heute keine neuen Nachrichten. Sollte sich Palladium nun über der 200 $ Marke halten können, wäre das nächste Kursziel von 220 $ aktiviert. Bei 190 $ und 180 $ liegen die horizontalen Unterstützungen.


Aluminium

Ein Pound Aluminium kostet momentan 0,8324 $, Minus 0,0191 $. Zu Beginn des Handels eröffnete das Leichtmetall bei 0,85 $ und fiel bis auf einen bisherigen Tagestiefstkurs bei 0,8250 $ zurück. Momentan hat sich das Basismetall leicht erholt. Verkäufe großer Funds und der Starke Dollar, verursachten einen heftigen Kursrutsch des Industriemetalls. Seit Anfang März verlor Aluminium von 0,92 $ bis auf mittlerweile 0,83 $. Laut den Aussagen einiger Händler ist dieser Kursverfall jedoch nur eine Korrektur, die eine gewisse "reinigende" Funktion besitzt.
Der seit 2003 bestehende Aufwärtstrend ist immer noch intakt und steht gerade bei 0,82 $. Im Bereich zwischen 0,84 $ und 0,82 $ finden sich weitere Unterstützungen nach unten. Bei 0,87 $ bis 0,88 $ liegen die weiteren Widerstände.


Kupfer

Kupfer notiert gerade bei 1,5446 $, Minus 0,0121 $. Intraday startete das Basismetall bei 1,5560 $ und gab zeitweise bis auf 1,5250 $ nach. Erst nach Erreichen dieses Tiefs setzte eine Gegenbewegung ein, die bis jetzt auf das derzeitige Niveau führte. Heute ist wieder deutlich ersichtlich, dass der Kupferpreis relativ leicht durch bestimmte Meldungen beeinflusst werden kann. So gibt das Pound deutlich nach, aufgrund von Spekulationen, dass die weltweiten Lagerbestände schneller wachsen könnten, als allgemein angenommen. So stiegen am Freitag die Lagerbestände der Londoner LME um 10%, verursacht durch eine geringere Nachfrage nach dem roten Metall. Ein Händler aus Tokio sagte, dass derzeit nur in China die Versorgungssituation extrem angespannt sei. Bereits am 20.04.05 in der Ausgabe "Vorsicht am Kupfermarkt! Händler treiben die Kurse!" warnte ich meine Leser, dass viele Händler, absichtlich das Angebot in China knapp halten, um die Preise weiter in die Höhe zu treiben. Wenn die Preise weiter nachgeben, dann die werden die Händler ihre Bestände umgehend veräußern.
Unterstützung gibt die Oberkante des aufsteigenden Dreiecks bei 1,49 $, aus dem Kupfer nach oben ausbrechen konnte. Bei 1,50 $ und 1,5250 $ verlaufen ebenfalls horizontale Unterstützungslinien. Der langfristige Aufwärtstrend seit Oktober 2002 ist absolut intakt.


Öl

Ein Barrel der Sorte Light Crude notiert aktuell bei 55,03 $, Plus 0,43 $. Die "WELT" berichtete heute, dass die hohen Ölpreise, chinesische Unternehmen dazu veranlassen, kanadische Ölsandproduzenten übernehmen. Die chinesische CNOOC erwarb für 120 Millionen Dollar ein Sechstel eines kanadischen Ölförderers und hat damit den Grundstein für weitere Übernahmen in diesem Sektor gelegt. Auch Petro China hat einen über zwei Milliarden Dollar schweren Deal mit einem kanadischen Pipeline-Betreiber abgeschlossen. Diese Pipeline wird jedoch erst 2009 fertiggestellt, soll dann aber 400.000 Barrel Öl pro Tag an die Westküste Kanadas transportieren. Dort wird das Öl dann mit Tankern nach Asien oder Kalifornien verschifft. Da der Light Future seine Nackenlinie wieder zurück erobern konnte, wurde die Korrekturbewegung vorerst beendet. Solange sich Öl der Sorte Light Crude über 52,50 $ hält, ist das weitere Kursziel die Spitze des Doppelhochs von Anfang April bei 58 $.

Der Brent Future steht gerade bei 54,30 $, Minus 0,30 $. Charttechnisch ist Brent Oil wieder in seinem Aufwärtstrend zwischen 50,66 $ und 55,70 $ zurück gefallen. Fast exakt auf der Unterkante des eben erwähnten Trendkanals fand der Future in den letzten Tagen wieder Halt. Sollte der Brent Future aus seinem mittelfristigen Trendkanal nach unten ausbrechen, wäre Abwärtspotential bis 46,11 $ vorhanden. Hier verläuft dann wieder die Oberkante des langfristigen Trendkanals seit 2003.


Euro

Die europäische Gemeinschaftswährung wird momentan für 1,2982 $ gegen den Dollar gehandelt, Minus 0,0095 $. Für heute standen nur zwei wichtigere Indikatoren auf dem Plan. Zum einen der IFO Geschäftsklimaindex, der von 94 Punkten auf 93,3 Punkte zurückging. Hier spiegelt sich eine klare Tendenz wieder, da der IFO Index nun schon zum vierten Mal in Folge gefallen ist. Dies zeigt, dass die Konjunkturerwartungen für Deutschland und auch Europa immer weiter zurückgeschraubt werden. In den USA wurden die Verkäufe bestehender Häuser veröffentlicht, mit einem Plus von 1% auf 6,89 Millionen, überraschten diese positiv. Aufgrund des starken Rückgangs der Neubaubeginne, erwarteten mehrere Investoren eine Abkühlung in diesem Bereich und rechneten mit 6,79 Millionen Häusern. Jedoch geht die Spekulationswut am US Immobilienmarkt immer noch fröhlich weiter. Am Donnerstag dieser Woche wird es für die Devisenmärkte richtig spannend. Es wird die erste Schätzung für das BIP-Wachstum der USA bekannt gegeben. Volkswirtschaftler reichen derzeit Zahlen zwischen 3,5% und 3,8% herum. Jedoch wäre es durchaus möglich, dass aufgrund des schwachen Konsums und des Rekordhandelsdefizits diese Prognose verfehlt wird. Eventuell geraten die USA in absehbarer Zeit sogar in eine Stagflation, wie wir sie in den späten 70-ern erlebt haben. Momentan sprechen die steigenden Verbraucherpreise und ein eventuell zurückgehendes BIP-Wachstum klare Worte.


© Sebastian Hell
    Quelle: www.derivate-magazin.de





Haftungsausschluss: Die im "Rohstoff Express" veröffentlichten Ausführungen stellen keine Kauf oder Verkaufsempfehlungen für die oben genannten Turbos dar! Zudem wird keine Haftung für den Kauf oder Verkauf anderer Wertpapiere oder Finanzinstrumente übernommen!






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