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Anleger schmähen Platin und Palladium

22.06.2009  |  Thorsten Proettel
Preissteigerungen rufen kein Interesse hervor

Die Notierungen von Platin und Palladium haben seit dem rasanten Ausverkauf im Sommer 2008 deutlich angezogen. Beide Edelmetalle verteuerten sich ausgehend von ihren Tiefständen um rund 50 %, wobei die Höchststände des vergangenen Jahres damit selbstverständlich immer noch in weiter Ferne liegen. Trotz dieser starken Entwicklung ist bei Anlegern nur wenig Interesse für die beiden Metalle auszumachen. Die Bestände der börsengehandelter Platin- und Palladiumfonds befinden sich mit 16 beziehungsweise 27 Tonnen im Vergleich zu den Gold- und Silberfonds auf einem sehr niedrigen Niveau. Die größeren Bewegungen waren in der Vergangenheit vor allem bei den Platinfonds zu beobachten. In der Summe flossen seit letztem November etwa 300 Mio. US-Dollar in diese Anlageform, während es bei den Palladiumfonds nur 50 Mio. US-Dollar waren.

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Fantasie durch US-Platin- und Palladium-Fonds

Zu vermuten wäre, dass auf dem Feld der weißen Edelmetallen physisch hinterlegte Fonds bei Investoren deutlich höher im Kurs stehen. Immerhin fällt beim Erwerb von Barren oder Münzen in den meisten Ländern Mehrwertsteuer an, so dass aus Kostengründen neben Zertifikaten nur die Fonds eine sinnvolle Alternative darstellen. Mit jährlichen Angebotsmengen von weniger als 250 beziehungsweise 300 Tonnen sind die Märkte für Platin und Palladium relativ klein und die Fonds somit längst zu einem potenziell wichtigen Nachfragefaktor geworden. Die geplante Auflegung von Platin- und Palladiumfonds durch ETF Securities in den USA sorgt deshalb für etwas Fantasie. Bislang sind dort nur der Kauf von Gold- und Silberfonds möglich, wobei deren Bestände jeweils die weltweit größten sind.

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Preisrückschläge erwartet

Ob die US-Anleger die Europäer bald auch bei Platin und Palladiumfonds in den Schatten stellen werden ist allerdings noch längst nicht sicher. Die US-Platinmünze "Platinum Eagle" verkauft sich trotz steuerlich günstiger Situation in den USA relativ wenig. Seit dem Jahr 2005 wurden nicht einmal 2,5 Tonnen Platin zur Prägung der Stücke aufgewendet. Für die Preise der beiden Metalle sind langfristig auch mehr die Perspektiven der Automobilindustrie entscheidend, da diese den Löwenanteil der Nachfrage ausmacht. Eine Besserung der Lage bei den Kfz-Herstellern ist weiterhin nicht in Sicht. Da sich die Metalle dennoch deutlich verteuert haben, wären Preisrückschläge in den nächsten Wochen keine Überraschung.

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© Thorsten Proettel
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart





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