Suche
 
Folgen Sie uns auf:

Vorsicht vor der Contango-Falle

26.06.2009  |  Dr. Frank Schallenberger
Investoren, die in den letzten Monaten im Rohstoffbereich engagiert waren, können mit der Bilanz für das erste Halbjahr zufrieden sein. Denn quer durch alle Sektoren haben die Preise teilweise kräftig angezogen. So kletterten beispielsweise die Notierungen für Sojabohnen um ca. 20%, Platin stieg um 30%, Öl um gut 50% und Blei sogar um rund 80%. Auch der marktbreite Dow Jones UBS-Rohstoffindex liegt seit Jahresbeginn mit etwa 17% deutlich im Plus. Ein Wermutstropfen für die Anleger besteht allerdings in den relativ hohen Rollverlusten, die bei vielen Rohstoffen einen Großteil der Performance wieder zunichte machen. So wären einem Anleger von den 17%, die der Dow Jones UBS-Index in den letzten sechs Monaten gestiegen ist, aufgrund der relativ ausgeprägten Contango-Situation bei vielen Commodities unter dem Strich nur noch 7% an Wertzuwachs übrig geblieben.

Open in new window


Wer weiter auf steigende Rohstoffpreise setzt, sollte auch im zweiten Halbjahr die Terminkurven genau im Blick haben. Denn aktuell sind im Dow Jones UBS-Index bis zum Jahresende weitere 5% Rollverluste vorprogrammiert. Mit etwa 10% Rollverlusten müssen die Investoren in den kommenden sechs Monaten bei Weizen, Baumwolle und Heizöl rechnen. Besonders drastisch sieht die Situation bei Natural Gas aus; hier dürften die Rollverluste sogar mehr als 45% betragen. Ob gerade diese vier Rohstoffe vor diesem Hintergrund ein Investment rechtfertigen, ist eher fraglich. Denn insbesondere die Vermeidung extremer Contango-Situationen dürfte eine der wichtigsten Anlegerstrategien sein, die an den Rohstoffmärkten mittel- und langfristig Erfolg verspricht. Insofern sollten Investoren momentan eher bei Sojaöl, Lebendrind, Rohöl sowie den Basis- und den Edelmetallen ihr Glück versuchen, da deren Terminkurven meist nur geringe Rollverluste implizieren. Tatsächlich gibt es aber auch noch Rohstoffe, bei denen das Rollen aus Anlegersicht Freude bereitet - immerhin versprechen US-Benzin und Sojabohnen bis zum Jahresende Rollgewinne von 6% bzw. 16%.

Open in new window


© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart



Diese Publikation beruht auf von uns nicht überprüfbaren, allgemein zugänglichen Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit und Vollständigkeit wir jedoch keine Gewähr übernehmen können. Sie gibt unsere unverbindliche Auffassung über den Markt und die Produkte zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses wieder, ungeachtet etwaiger Eigenbestände in diesen Produkten. Diese Publikation ersetzt nicht die persönliche Beratung. Sie dient nur zu Informationszwecken und gilt nicht als Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf. Für weitere zeitnähere Informationen über konkrete Anlagemöglichkeiten und zum Zwecke einer individuellen Anlageberatung wenden Sie sich bitte an Ihren Anlageberater.



Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"