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Lassen Sie sich nicht ausnehmen!

29.06.2009  |   Sebastian Hell
Man merkt langsam, dass die Krise an den Finanzmärkten abzuklingen scheint, da die Werbung vieler Emittentenhäuser wieder auf Hochtouren für neuartige Produkte läuft. Darunter werden auch von Zeit zu Zeit immer wieder alternative Investments in Rohstoffe beworben, mit tollsten Studien, damit Anleger wirklich Zugang zu allen Nischenbereichen des Rohstoffmarktes erhalten. Nachdem ich nun schon seit einigen Jahren Rohstoffe in Form von Futures und Optionen an den amerikanischen Terminbörsen handle, habe ich in dieser Zeit tausende an Geschäften abgeschlossen und musste trotz der aus Sicht manches Anlegers begrenzten Vielfalt von 25 bis 30 Märkten niemals auf Investments wie seltene Erden oder Spezialmetalle ausweichen.


Sinn und Unsinn dieser Investments!

Es mag unter Aspekten eines gut diversifizierten Investmentportfolios in Rohstoffe durchaus Sinn machen mehrere Waren zu besitzen, jedoch raten wir beim Rohstoff-Trader davon ab, auf wirklich jeden Zug aufzuspringen. Meistens werden neue Trends durch Studien belegt, die oft von dem jeweiligen Emittenten geschrieben wurden und daher sowieso super klingen. Das Problem dieser extremen Nischenrohstoffe liegt in der Regel darin, dass diese Rohstoffe nur sehr illiquide gehandelt werden und daher die Kursstellung auch oftmals durch relativ kleine Orders schon enorm verzerrt werden kann. Des weiteren müssen sich die Emittenten gegen das Risiko einer ungünstigen Kursbewegung absichern und verlangen für dieses Risiko oftmals eine hohe Gebühr in Form von Verwaltungskosten oder auch extremen Spannen zwischen dem Geld und Briefkurs von teilweise bis zu zehn Prozent und mehr. Dies muss dann erst einmal mit dem Zertifikat verdient werden, bevor man in die Gewinnzone gelangt.


Enorme Verluste bei Panikverkäufen möglich!

Bei einer Marktpanik wie wir sie im letzten Jahr gesehen haben, kann es bei Zertifikaten die sich auf Spezialrohstoffe beziehen sogar dazu kommen, dass der Wert innerhalb kurzer Zeit um hohe zweistellige Prozentbeträge einbricht und aufgrund des illiquiden Handels auch keine Stop-Loss Orders mehr ausgeführt werden können. Die Orders werden dann meist erst nach dem Verkauf zu sehr ungünstigen Konditionen abgearbeitet und der Anleger kann dadurch eventuell deutlich mehr verlieren als er anfangs geplant hatte.


Wichtige Regeln!

Wenn Sie sich dennoch für ein Investment in Nischenthemen bei Rohstoffen interessieren, sollten Sie auf jeden Fall darauf achten, wie viele Stücke gehandelt werden und ob der Emittent hier aktiv Kurse stellt und für wie viele Stücke die Kurse gültig sind. Dies kann beispielsweise der Homepage der EUWAX entnommen werden. Achten Sie des Weiteren auf den Abstand zwischen Geld- und Briefkurs, dass dieser im normalen Rahmen bleibt und Sie hier nicht ausgenommen werden!


© Sebastian Hell
Chefredakteur Rohstoff-Trader



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