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Rohstoff Express: Goldbullen aufgepasst! GFMS sieht Goldpreis deutlich steigen!

29.04.2005  |   Sebastian Hell
Gold

Der Goldpreis notiert derzeit bei 431,20 $, Minus 0,40$. Bei 432 $ eröffnete das Edelmetall in Sydney und pendelte anschließend in einer Spanne zwischen 431,50 $ und 433 $. Während der Sitzung in New York brach der Kurs dann aus dieser Range nach unten aus, konnte sich aber anschließend wieder auf 433 $ erholen. Allerdings war diese Gegenbewegung nicht von langer Dauer und so fiel Gold erneut bis auf 430,80 $ zurück. Verantwortlich für den eher langweiligen Handel des heutigen Tages ist ein stärkerer Dollar, der Gold für ausländische Händler weniger attraktiv erscheinen lässt.

Ein Sprecher von TheBullionDesk.com sagte, dass der Ausblick für Gold immer besser werde, da das Wachstum in den USA und Europa sich zunehmend verlangsame. Zudem sei in beiden Ländern eine schleichende Inflation auf dem Vormarsch.

Der Chairman von GFMS, Philip Klapwijk, sagte in einem Interview gegenüber Reuters, dass er noch in diesem Jahr von einem Goldpreis über 500 $ ausgehe. Ausschlaggebend für diesen Anstieg, soll laut Klapwijk, ein noch viel schwächerer Dollar sein, der aufgrund des Zwillingsdefizits in den USA noch weiter abwerten werde. Abschließend fügte er noch hinzu, dass die Nachfrage nach Gold in den nächsten Jahren aus Asien immer mehr zunehmen wird, da der Wohlstand in den sogenannten Emerging Markets überdurchschnittlich schnell wächst.

Barrick Gold, der drittgrößte Goldproduzent der Welt gab heute seine Quartalszahlen für das Quartal von Januar bis März diesen Jahres bekannt. Der Nettogewinn im ersten Viertel 2005 betrug 51 Millionen Dollar, fast eine Verdopplung nach 26 Millionen im Vorjahreszeitraum. Die Produktion belief sich auf 1,1 Millionen Unzen zu einem durchschnittlichen Herstellungspreis von 248 $ pro Unze. Verglichen mit dem Vorjahr enttäuschten diese Produktionszahlen allerdings, da hier 1,3 Millionen Unzen zu etwa 199 $ pro Unze gewonnen wurden. Das Management gab jedoch für den restlichen Verlauf des Jahres einen weiterhin positiven Ausblick. In der zweiten Hälfte wird sich die Lage drehen, da die Lagunas Norte- und Veladero Mine dann in Produktion gehen sollen, was zu einer Anhebung der Fördermenge führen wird. Das diesjährige Ziel der Firmenleitung ist es, 5,4 bis 5,5 Millionen Unzen zu durchschnittlich 220 $ bis 230 $ herzustellen.

Polyus Gold gab heute bekannt, dass der erste Export über 500 kg Gold ohne Probleme geglückt sei. Der Empfänger dieser Lieferung ist die Credit Suisse aus der Schweiz. Zwischen Polyus und der Schweizer Bank besteht ein Vertrag, der die Lieferung von insgesamt 15 Tonnen Gold in diesem Jahr umfasst.

Gold Fields, teilte heute mit, dass die südafrikanischen Produktionsstätten, die 61% der gesamten Produktion ausmachen, Verluste schreiben. Obwohl die Driefontein Mine, einen Gewinn von 70,8 Millionen Rand erwirtschaften konnte, wurde dieser von zwei anderen Minen komplett aufgezehrt. Ein Feuer in einer der beiden Minen und die Schließung einer Fabrik haben laut dem Management zu diesen Verlusten geführt. Glücklicherweise konnten andere Gold Fields Minen in Ghana und Australien eine bessere Performance erzielen. Dennoch machen deutlich gestiegene Produktionskosten dem Management schwer zu schaffen, über eine Schließung einer der unprofitablen Minen denkt man jedoch nicht nach.

Gold konnte mittlerweile den charttechnischen Widerstand bei 428 $ bis 430 $ wieder überwinden, dieser sollte nun als Unterstützung fungieren. Bei 425 $ verläuft die Unterkante des seit April 2003 bestehenden, steileren Aufwärtstrendkanals, auf dem sich Gold in den letzten Tagen abfangen konnte. Nun ist der Weg bis zum kurzfristigen Kursziel von 442 $ frei. Eventuell könnte im Bereich von 438 $ leichter Widerstand auftreten, da sich hier aus dem Dezember- und Märzhoch eine Abwärtstrendlinie gebildet hat.


Silber

Die Feinunze Silber kostet aktuell 6,88 $, Minus 0,24 $. Intraday eröffnete das Edelmetall bei 7,08 $ in Sydney und hielt sich bis zum Ende der Sitzung in Hongkong relativ stabil um die 7,10 $. In London und New York setzten dann heftige Abverkäufe ein, die Silber bis auf seinen momentanen Tagestiefstkurs drückten. Bei Silber, als Industriemetall, wirken sich die schlechten Konjunkturdaten aus den USA und Europa sehr negativ aus. Investoren befürchten, dass die Nachfrage nach Silber stark zurück gehen könnte. Auf der anderen Seite jedoch, sollte die Nachfrage nach Silber als Geldanlage in den kommenden Monaten und Jahren aufgrund der oben genannten Faktoren weiter zunehmen.
Charttechnisch bleibt nun abzuwarten, ob Silber den kurzfristigen Abwärtstrend seit Dezember 2004 bei 7,36 $ ebenfalls überwinden kann. Danach wäre ein Angriff auf das Hoch bei 7,58 $ denkbar. Weitere Unterstützungslinien liegen bei 6,86 $ und 6,80 $. Die Unterkante des seit Juli 2003 bestehenden Aufwärtstrends verläuft gerade bei 6,82 $.


Platin

Platin steht momentan bei 863 $, Minus 6 $. In Sydney ging das Edelmetall bei 869 $ in den Handel und setzte bei 858 $ ein Tagestief in Zürich. Noch vor Beginn der Sitzung in New York konnte sich Platin wieder bis auf 864 $ erholen. Gold Fields gab heute bekannt, dass man das Arctic Platinum Projekt vorerst auf Eis gelegt hat. Aufgrund des starken Euros, seien die Kosten von veranschlagten 300 Millionen Dollar auf über 500 Millionen Dollar gestiegen. Des weiteren zeigte eine aktuelle Machbarkeitsstudie, dass sich der großflächige Abbau von Platin und Palladium derzeit nicht lohnt. Laut Unternehmensangaben, sind 12 Millionen Unzen an Platin und Palladium in diesem Gebiet, das in Finnland liegt, vorhanden. Ian Cockerill, CEO von Gold Fields, zeigte sich dennoch überzeugt, dass in diesem Gebiet irgendwann die beiden Edelmetalle abgebaut werden würden, der Zeitpunkt hierfür liegt aber noch in ferner Zukunft.
Weitere wichtige Unterstützungen liegen bei 850 $ und 815 $. Platin hat den seit Juni bestehenden Aufwärtstrend nach unten verlassen, somit ist das aufsteigende Dreieck nicht bestätigt worden. Das nächste Kursziel ist vorerst die 880 $.


Palladium

Der Palladiumkurs notiert derzeit bei 194 $, Minus 7 $. Intraday eröffnete das Edelmetall bei 202 $ in Sydney. Während des restlichen Verlaufs gab Palladium mehrmals auf 185$ nach, das endgültige Tief wurde dann bei 184 $ in London erreicht. Erst in New York erholte sich der Kurs wieder bis auf 198 $. Die Engelhard Corporation hat gestern eine Meldung veröffentlicht, dass man einen neuen Katalysator entwickelt hat, der die Euro 4 Emissionsgesetze einhält. Des weiteren hat die Firma eine Technik entwickelt um ein Drittel des normalen Platinbestandes durch Palladium zu ersetzen. Diese Maßnahme erlaubt es, den ohnehin schon schwer angeschlagenen Autobauern, deutlich Kosten einzusparen. Die Entwicklung dieses neuen Katalysators hat mehrere Jahre in Anspruch genommen. Ab nächsten Monat, werden zwei führende europäische Autobauer diesen Katalysator in die Serienproduktion einiger Modelle einbauen.
Sollte sich Palladium nun über der 200 $ Marke halten können, wäre das nächste Kursziel von 220 $ aktiviert. Bei 190 $ und 180 $ liegen die horizontalen Unterstützungen


Aluminium

Aluminium wird derzeit für 0,8186 $, Plus 0,0003 $. Der heutige Eröffnungskurs lag bei 0,8183 $. Im weiteren Handel brach der Kurs zunächst wieder ein und fiel zeitweise bis auf 0,8145 $ zurück. Im Anschluss setzte eine Gegenbewegung ein, die ein bisheriges Tageshoch bei 0,821 $ erklimmen konnte. Der Sydney Morning Herald berichtete heute, dass BHP einen seiner Schmelzöfen in Südafrika aufgrund eines technischen Defekts schließen musste. Das Unternehmen rechnet mit einem Produktionsausfall von 10.500 bis 12.000 Tonnen. Diese Nachricht wurde vom Markt heute allerdings komplett ignoriert.
Der seit 2003 bestehende Aufwärtstrend ist immer noch intakt und steht gerade bei 0,82 $. Im Bereich zwischen 0,80 $ und 0,82 $ finden sich weitere Unterstützungen nach unten. Bei 0,87 $ bis 0,88 $ liegen die weiteren Widerstände.


Kupfer

Ein Pound Kupfer kostet momentan 1,5092 $, Plus 0,0003. Nachdem das Basismetall bei 1,5089$ eröffnet hatte konnte es zunächst bis auf 1,5155 $ zulegen. Anschließend startete erneut ein Sell-off, der sein Tief bei 1,5060 $ fand. Während des weiteren Verlaufs sprang der Kurs dann noch einmal bis auf 1,5155 $ und fiel erneut bis auf das jetzige Level zurück. In Shanghai gaben heute die Kupferfutures den zweiten Tag in Folge nach, da sich am Markt die Erkenntnis durchgesetzt hat, dass ein hoher Kupferpreis auch zwangsläufig viele Importe nach sich zieht. Die Escondida Kupfermine in Chile, die größtenteils von BHP Billiton besessen wird, verzeichnete während des ersten Quartals diesen Jahres einen Produktionszuwachs von 3,1%. Der Gesamtoutput betrug von Januar bis März 281.709 Tonnen, im Vorjahr lag der Wert bei 273.308 Tonnen.
Unterstützung gibt die Oberkante des aufsteigenden Dreiecks bei 1,49 $, aus dem Kupfer nach oben ausbrechen konnte. Bei 1,50 $ und 1,5250 $ verlaufen ebenfalls horizontale Unterstützungslinien. Der langfristige Aufwärtstrend seit Oktober 2002 ist absolut intakt.


Öl

Der Light Crude Future wird derzeit für 50,85 $ gehandelt, Minus 1,75 $. Die mehr als erwartet gestiegenen Öllagerdaten von gestern und das schwächere Wirtschaftswachstum in den USA von heute, sind zwei Faktoren die der Ölmarkt erst einmal "eskomptieren" muss. Des weiteren wirkt sich die von Saudi Arabien angekündigte zusätzliche Förderung von drei Millionen Barrel in den nächsten drei Jahren nicht förderlich auf die Kurse aus. Vorsichtshalber machen viele Händler erst einmal Kasse und warten weiter ab. Exxon Mobil konnte im ersten Quartal einen Gewinnanstieg um 44% auf 7,68 Milliarden Dollar vezeichnen. Pro Aktie war der Gewinn bei 1,22 $, was über den Erwartungen der Analysten von 1,20 $ lag. Die Nackenlinie des Doppelhochs wurde erneut nach unten durchbrochen, somit ist das alte Kursziel bei 58 $ wieder passé. Rechnerisch liegt das neue Kursziel wieder im Bereich von 47,50 $. Hier verläuft ebenfalls der seit Dezember bestehende Aufwärtstrend.

Ein Barrel Brent kostet gerade 52,60 $, unverändert. Charttechnisch ist Brent Oil wieder in seinem Aufwärtstrend zwischen 51,53 $ und 56,37 $ zurück gefallen. Fast exakt auf der Unterkante des eben erwähnten Trendkanals fand der Future in den letzten Tagen wieder Halt. Sollte der Brent Future aus seinem mittelfristigen Trendkanal nach unten ausbrechen, wäre Abwärtspotential bis 46,33 $ vorhanden. Hier verläuft dann wieder die Oberkante des langfristigen Trendkanals seit 2003.


Euro

Der Euro wird gerade für 1,2892 $ gegen einen Dollar gehandelt, Minus 0,0047 $. In Deutschland wurden heute die Arbeitsmarktdaten für April 2005 veröffentlicht. Die Zahl der Arbeitslosen ging ohne Saisonbereinigung um 208.000 auf 4,968 Millionen zurück. Nach Bereinigung der Saison, entspricht der Rückgang nur noch 79.000. Immerhin ist dies der erste saisonbereinigte Rückgang seit Januar 2004. Von einem nachhaltigen konjunkturell bedingten Abbau der Arbeitslosigkeit dürfte allerdings noch lange nicht die Rede sein. Die Arbeitslosenquote sank um 0,5% auf 12%. Mit Spannung erwarteten Börsianer auf der ganzen Welt heute die Vorabschätzung des BIP Wachstums der USA. Mit einem Wachstum von nur 3,1% lag dieses deutlich unter den Erwartungen von 3,7%. Kurz nach Veröffentlichung der Zahlen konnte der Euro um fast 50 Pips nach oben zulegen, gab jedoch anschließend immer weiter nach. Was war der Grund? Der BIP Deflator lag mit 3,2% deutlich über dem Konsens von 2,1%. Dies bedeutet, dass das BIP stark durch den Anstieg der Preise beeinflusst wurde. Dollarbullen und Freunde des Nominalzinses waren höchst erfreut über diese inflationären Tendenzen und kauften massiv Dollars, da sie davon ausgehen, dass die Fed ihre Zinsen nun schrittweise weiter erhöhen muss. Ob jedoch weitere Zinserhöhungen förderlich für die ohnehin schon angeschlagene US Wirtschaft sind, bleibt fraglich.
Den Abschluss bildeten noch die Anträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA Mit einem Anstieg auf 320.000 lagen sie voll in den Erwartungen der Ökonomen. Das 38,2% Retracement bei 1,3021 $ spielt charttechnisch beim Euro eine ganz besondere Rolle. Mehrmals versuchte der Euro dieses Retracement zu überwinden, konnte sich aber nie dauerhaft darüber halten. Das 28,6% Retracement bei 1,2910 $ und der langfristige Aufwärtstrend bei 1,2772 $ sollten einen größeren Fall nach unten abbremsen. Kursziel ist das 50% Retracement bei 1,3107 $.


© Sebastian Hell
    Quelle: www.derivate-magazin.de





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