Von Zwiebeln, Weizen und Spekulanten
10.07.2009 | Dr. Frank Schallenberger
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Die Forderung nach einer schärferen Regulierung der Terminbörsen ist bei Rohstoffen kein Novum. Bereits 1897 wurde der Terminhandel für Weizen an der Berliner Börse wegen vermeintlich heftiger Spekulation eingestellt. In der Folge stieg der Weizenpreis allerdings so stark an, dass das Verbot nur drei Jahre später wieder aufgehoben wurde. Danach beruhigten sich die Preise und die Regulierer wieder. 1958 wurde schließlich der Terminhandel mit Zwiebeln in den USA verboten. Als Grund wurde erneut die scheinbar starke Spekulation genannt. Die Volatilität der Zwiebelpreise hat sich nach dem Verbot jedoch nicht gelegt. Ganz im Gegenteil. Alleine zwischen Oktober 2006 und April 2007 explodierte der Zwiebelpreis um 400%. Bis März 2008 brachen die Notierungen dann um 96% ein. Und schon im April 2008 waren die Preise wieder 300% gestiegen.
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Selbst in den volatilsten Zeiten kann der Ölmarkt da nicht mithalten. Die Politiker und die CFTC sollten sich zum einen bewusst sein, dass die Spekulanten in der Volkswirtschaft einen sehr wichtigen Zweck erfüllen, da sie es Produzenten und Verbrauchern ermöglichen, Preisrisiken abzuwälzen. Zum anderen legt der Blick in die Wirtschaftsgeschichte die Vermutung nahe, dass die Einschränkung des Terminhandels auf einem Rohstoffmarkt die Preisvolatilität eher erhöht als senkt. Insofern sollte man dieses Thema sehr schnell wieder ad acta legen, da ansonsten die Gefahr groß ist, dass der Schuss gegen die Spekulanten nach hinten los geht!
© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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