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Edelmetalle: Können Kosten Kurse stützen?

14.07.2009  |  Thorsten Proettel
Silberpreis lief wirtschaftlicher Erholung voraus

Seit Anfang Juni befindet sich der Silberpreis auf dem Rückzug und mit Notierungen von derzeit 12,60 USDollar je Feinunze beträgt das Minus gemessen am letzten Hoch mehr als 20%. Nach Ansicht einiger Crash-Propheten steht noch ein sehr viel stärkerer Absturz bevor, denn die wirtschaftliche Lage sei weiterhin schlecht und würde in keiner Weise den Anstieg von Aktien und Rohstoffen wie Silber in den vergangenen Monaten rechtfertigen. Sollte diese Sichtweise bestätigt werden, dann stellt sich die Frage, auf welchem Preisniveau aus fundamentaler Sicht eine natürliche Untergrenze besteht. Üblicherweise werden dafür Produktionskosten betrachtet. Die Vorstellung hierbei ist, dass Anbieter ihre Förderung drosseln oder aus dem Markt verdrängt werden, sobald die erzielbaren Erlöse unter die Kosten fallen.

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Sinkende Preise zweideutig für Kosten

In der Minenbranche werden hauptsächlich zwei Kennzahlen für Kosten verwendet. Die Cash costs beinhalten alle laufenden Aufwendungen wie Entlohnung und Energiebezug. Hierzu werden noch buchhalterische Kosten wie beispielsweise Abschreibungen auf Maschinen addiert, um die Total costs zu bestimmen. Diese betrugen im 4. Quartal 2008 beispielsweise bei Pan Amercian Silver etwa 10,90 US-Dollar und bei Couer d’Alene circa 10,15 US-Dollar je Feinunze. Zwar ist der Silberpreis im selben Zeitraum zeitweise unter 9 USDollar gefallen. Im Quartalsdurchschnitt betrug er jedoch 10,75 US-Dollar je Feinunze. Die Kosten schwanken allerdings im Zeitablauf erheblich. So sanken die Ölnotierungen Ende letzten Jahres drastisch und halfen so, die Cash costs zu reduzieren. Dieser Effekt wurde durch die gleichzeitig gefallenen Preise für Gold, Kupfer und Zink überkompensiert, die als Beiprodukte beim Silberabbau anfallen.

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Einstellige Notierungen wenig wahrscheinlich

Fällt beispielsweise der Goldpreis mit dem Silberpreis, dann erhöhen sich hierdurch die Kosten nicht unerheblich, da der Erlös aus dem Verkauf dieses Nebenproduktes zurückgeht. Diese Zusatzeinnahmen reduzieren die Total costs bei Pan American Silver immerhin um die Hälfte. Insgesamt lässt sich somit sagen, dass sich die Notierungen an der Börse kurzfristig ganz unabhängig von der Kostenstruktur entwickeln. Die Förderkosten können nur ein grober Anhaltspunkte für eine mittel- bis langfristige Preisuntergrenze sein, die jedoch von mehreren Aspekten abhängt. Die verschiedentlich geäußerte Befürchtung eines Preissturzes auf mittlere einstellige Werte wie noch vor einigen Jahren, erscheint aufgrund der zwischenzeitlich strukturell viel höheren Kosten als wenig realistisch.

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© Thorsten Proettel
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart





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