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Rohstoff Express: Bahnbrechende Neuentwicklung mit Platin!!

03.05.2005  |   Sebastian Hell
Gold

Eine Feinunze Gold kostet aktuell 426,20 $, Minus 2,30 $. Die Handelssitzung in Sydney eröffnete das Edelmetall bei 429,50 $ und pendelte bis zu Beginn des Handels in New York zwischen 428 $ und 429,90 $. Mit Eröffnung der Sitzung in NY brach der Kurs dann aus dieser Range nach unten aus. Momentan steht er gerade in der Nähe seines bisherigen Tiefstkurses bei 426 $. Der Handel des heutigen Tages war relativ unspektakulär, da sich die meisten Händler mit Käufen zurückhielten. Grund hierfür ist die heutige Sitzung der amerikanischen Notenbank. Obwohl die Märkte mit einer Erhöhung des Leitzinses um 25 Basispunkte rechnen, kann der Euro derzeit etwas zulegen. Wie bereits gestern berichtet sind in vielen Ländern Ferien, weshalb es deutlich an Liquidität in den Märkten mangelt. So können schon relativ kleine Orders eine Kursbewegung in die eine oder andere Richtung auslösen. Ein Händler an der New Yorker COMEX erwartet bei Gold noch einen Rücksetzer bis auf 425 $, spätestens dann sollte sich der Kurs wieder erholen. James Moore von TheBulliondesk.com rechnet hingegen mit einer länger andauernden Korrekturphase von mindestens noch einer weiteren Woche.

Die indische Nachfrage nach Hochzeitsschmuck aus Gold ging in diesem Jahr deutlich zurück. So fiel in Ahmedabad der Goldverkauf pro Tag von 1.000 kg im Vorjahr auf nur mehr 700 kg. Auch in Bombay wurden Rückgänge von 700 kg auf 500 kg verzeichnet. Der Grund für das Ausbleiben der Nachfrage ist, dass viele indische Familien auf ihr Einkommen aus der Landwirtschaft angewiesen sind und damit enorm vom Wetter abhängig sind. Im letzten Jahr fiel die Monsoon Zeit viel schwächer aus als erwartet, weshalb ein Großteil der indischen Familien ihre Nachfrage einschränken mussten. Erschwerend hinzu kam dann noch, dass der Goldpreis pro Feinunze um 12% im letzten Jahr zugelegt hat. Ein in Madras ansässiger Händler sagte, dass die Nachfrage gut sei, jedoch besser sein könnte. Im nächsten Monat erwarten die Händler einen weiteren Rückgang, da dann die traditionelle Heiratszeit endet und die Regenzeit wieder beginnt. Wie sich die Goldnachfrage in Indien weiter entwickelt wird die Natur in den nächsten Monaten entscheiden.

Der südafrikanische Produzent Randgold unter der Leitung von Brett Kebble, veröffentlichte heute seine Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr 2004. Der Gewinn ging von 177 Millionen Rand im Vorjahr auf 120 Millionen Rand zurück. Als Grund für den Rückgang nannte die Unternehmensleitung eine verminderte Produktion von 317.597 Unzen auf 204.194 Unzen. Für das laufende Jahr wurde allerdings kein Ausblick bekannt gegeben.

Die Pechsträhne des sechstgrößten Godlproduzenten der Welt, Harmony Gold, nimmt nicht ab. Um fast 6% fielen heute die Aktien in Johannesburg, als bekannt wurde, dass die Rating Agentur Fitch den Goldproduzenten von "positive" auf "evolving" herabgestuft hat. Als Grund für die Änderung des Ratings, wurden die schlechten Zahlen der letzten Woche genannt. Vor allem der starke Rand und enorm gestiegene Kosten, verursachten bei Harmony Gold den siebten Quartalsverlust in Folge. Ein südafrikanischer Händler sagte zudem, dass er nicht mehr an eine mögliche Übernahme Gold Fields durch Harmony glaube. Mittlerweile hat die Firma solch eine schlechte Presse bekommen, dass keiner mehr Gold Fields Aktien gegen Harmony Aktien eintauschen will.

Gold ist wieder unter seine Unterstützungszone bei 428 $ bis 430 $ zurück gefallen. Bei 425 $ verläuft die Unterkante des seit April 2003 bestehenden, steileren Aufwärtstrendkanals, auf dem sich Gold in den letzten Tagen abfangen konnte. Die Feinunze sollte sich hier, spätestens bei 420 $ wieder fangen.


Silber

Silber notiert gerade bei 6,84 $, Plus 0,02 $. Intraday startete das Edelmetall bei 6,82 $ in Sydney und pendelte fast den gesamten restlichen heutigen Handel zwischen 6,80 $ und 6,85 $. Nur in New York wurde dieses Band kurz bis auf 6,78 $ unterschritten. Für Silber gab es heute keine neuen Nachrichten. Charttechnisch bleibt nun abzuwarten, ob Silber den kurzfristigen Abwärtstrend seit Dezember 2004 bei 7,36 $ ebenfalls überwinden kann. Danach wäre ein Angriff auf das Hoch bei 7,58 $ denkbar. Weitere Unterstützungslinien liegen bei 6,86 $ und 6,8 $. Die Unterkante des seit Juli 2003 bestehenden Aufwärtstrends verläuft gerade bei 6,82 $.


Platin

Der Platinkurs steht momentan bei 868 $, unverändert. Bei 868 $ eröffnete das Edelmetall in Sydney und fiel anschließend in London auf einen Tagestiefstkurs von 860 $ zurück. Erst in New York zeigte sich Platin wieder freundlich und konnte zeitweise bis auf 870 $ zulegen. Platinum Today berichtete heute, dass Forscher der Universität von South Carolina eine neue Möglichkeit entdeckt haben, um Leuten mit sehr schlechten Augen helfen zu können. Es wurde eine künstliche Netzhaut entwickelt, auf der sich Platinelektroden befinden, die durch ein externes Gerät kabellos stimuliert werden. Während eines Zeitraums von 5 bis 33 Monaten, wurde diese Neuentwicklung an sechs Personen getestet. Die Ergebnisse waren verblüffend. Bei allen Testpersonen verbesserte sich das Sehvermögen deutlich, so dass sie schon wieder Gegenstände erkennen konnten. Laut den Forschern sind die Platinelektroden der Schlüssel für diesen bahnbrechenden Erfolg. Die Forschungsarbeiten sollen zukünftig mit größeren Gruppen fortgesetzt werden. Weitere wichtige Unterstützungen liegen bei 850 $ und 815 $. Platin hat den seit Juni bestehenden Aufwärtstrend nach unten verlassen, somit ist das aufsteigende Dreieck nicht bestätigt worden. Das nächste Kursziel ist vorerst die 880 $.


Palladium

Die Feinunze Palladium notiert aktuell bei 190 $, Minus 2 $. In Sydney ging das Edelmetall bei 192 $ in den Handel. Im weiteren Verlauf wurden in Hongkong und London Tiefstkurse bei 181$ erreicht. Eine nachhaltige Erholung des Kurses bis auf 192 $ in der Spitze, fand erst in New York statt. Für Palladium gab es heute ebenfalls keine News. Sollte sich Palladium über der 200 $ Marke halten können, wäre das nächste Kursziel von 220 $ aktiviert. Bei 190 $ und 180 $ liegen die horizontalen Unterstützungen.


Aluminium

Ein Pound Aluminium wird gerade für 0,8107 $ gehandelt, Minus 0,0086 $. Intraday eröffnete das Leichtmetall bei 0,8193 $ und konnte zunächst leicht auf 0,82 $ zulegen. Jedoch konnten sich die Käufer nicht behaupten und so fiel der Kurs zeitweise sogar unter 0,81 $. Die European Aluminium Association berichtet in ihrem April-Report, dass die westeuropäische Produktion im Februar auf 335.615 Tonnen zurück gegangen ist. Im Januar lag der Output noch bei 366.745 Tonnen. Trotzdem konnte in den ersten beiden Monaten diesen Jahres eine Steigerung der Produktionsmenge gegenüber dem Vorjahr um 2,3% erzielt werden. Des weiteren verringerten sich im Februar die Lagerbestände um 10.600 Tonnen auf 586.000 Tonnen. Ein iranischer Newsprovider berichtete heute, dass die iranische Aluminiumproduktion in diesem Jahr weiter steigen werde. Im letzten Jahr lag die Produktionsmenge bei 180.000 Tonnen, wohingegen sie in diesem Jahr bis auf 230.000 Tonnen steigen soll. Der Grund für diese hohe Steigerung der Produktionskapazität, sind Investitionen in Höhe von 6,4 Milliarden Dollar, die im letzten Jahr getätigt wurden. Langsam wird die charttechnische Lage kritisch. Das Industriemetall sitzt gerade punktgenau auf seinem langfristigen Aufwärtstrend. Der Bereich zwischen 0,80$ und 0,82$ sollte weiterhin Unterstützung bieten. Es bleibt abzuwarten, ob sich die Lage entspannt.


Kupfer

Kupfer notiert derzeit bei 1,5071 $, Minus 0,0095 $. Der heutige Eröffnungskurs lag bei 1,5166 $. Während des restlichen Handels gab des Basismetall zunächst kontinuierlich nach und erreichte bei 1,5010 $ seinen bisherigen Tagestiefstkurs. Im Anschluss an dieses Tief folgte ein heftiger Rebound, der in der Spitze 1,5150 $ erreichte. Jedoch konnte auch dieser Kurs nicht gehalten werden und Kupfer fiel auf sein jetziges Niveau zurück. Die gestern veröffentlichte Meldung, dass die weltweite Nachfrage nach Kupfer deutlich zurückgehen könnte und dadurch ein Überschuss entstehen wird, lässt den Kurs nachgeben. Des weiteren fehlen wichtige Impulse aus Shanghai, die normalerweise den Markt extrem beeinflussen. Jedoch sind in China die Börsen für den Rest dieser Woche geschlossen.
Unterstützung gibt die Oberkante des aufsteigenden Dreiecks bei 1,49 $, aus dem Kupfer nach oben ausbrechen konnte. Bei 1,50 $ und 1,5250 $ verlaufen ebenfalls horizontale Unterstützungslinien. Der langfristige Aufwärtstrend seit Oktober 2002 ist absolut intakt.


Öl

Öl der Sorte Light Curde kostet gerade 49,40 $, Minus 1,25 $. Die Mitgliedsländer der OPEC teilten gestern mit, dass ihre tatsächliche Ölproduktion bei 29,7 Millionen Barrel Öl pro Tag liegt. Dieser Wert ist um 2,2 Millionen Barrel höher als die offizielle Förderquote. Sheikh Ahmed Fahed al-Sabah fügte hinzu, dass der Markt ausreichend mit Öl versorgt sei und es keinen Grund zur Annahme von Engpässen gebe. Im Gegensatz zur Aussage des OPEC Präsidenten steht allerdings die des algerischen Energieministers Chakib Khelil. Dieser behauptete kürzlich in Washington, dass die globale Nachfrage nach Öl sehr stark sei und das es eventuell doch zu Engpässen kommen werde. Welche dieser Aussagen nun wirklich zutrifft bleibt bis jetzt noch unklar. Die Nackenlinie des Doppelhochs wurde erneut nach unten durchbrochen, somit ist das alte Kursziel bei 58 $ wieder passé. Rechnerisch liegt das neue Kursziel wieder im Bereich von 47,50 $. Hier verläuft ebenfalls der seit Dezember bestehende Aufwärtstrend.

Der Brent Future steht aktuell bei 50,60 $, Plus 0,40 $. Charttechnisch ist Brent Oil wieder in seinem Aufwärtstrend zwischen 51,53 $ und 56,37 $ zurück gefallen. Fast exakt auf der Unterkante des eben erwähnten Trendkanals fand der Future in den letzten Tagen wieder Halt. Sollte der Brent Future aus seinem mittelfristigen Trendkanal nach unten ausbrechen, wäre Abwärtspotential bis 46,33 $ vorhanden. Hier verläuft dann wieder die Oberkante des langfristigen Trendkanals seit 2003.


Euro

Die europäische Valuta wird momentan für 1,2866 $ gegen einen Dollar gehandelt, Plus 0,0010 $. Die Fed hat wie erwartet, ihren Leitzins um 25 Basispunkte angehoben. Des weiteren hält die amerikanische Notenbank immer noch an ihrem "measured pace" - Mantra fest, was bedeutet, dass die Zinsen in einer angemessenen Geschwindigkeiten erhöht werden sollen. Allerdings wurde interessanterweise der Satz, dass man die langfristige Inflationsentwicklung gut unter Kontrolle habe, aus dem Statement gestrichen. In der Eurozone wurde heute die Arbeitslosenquote für März 2005 bekannt gegeben, diese liegt erwartungsgemäß bei 8,9%. Auch der Anstieg der Erzeugerpreise lag mit einem Plus von 0,6% in den Erwartungen der Ökonomen. In den USA wurde heute der Challenger Report veröffentlicht, dieser gibt Auskunft über die geplanten Entlassungen der Unternehmen und ist ein wichtiger Maßstab für die Stärke des Arbeitsmarktes. Die Zahl der geplanten Entlassungen ging unerwartet von 86.396 auf 57.861 zurück und dürfte einige Investoren überrascht haben. Abschließend wurden noch die Auftragseingänge in den USA bekannt gegeben. Diese haben mit einem Plus von 0,1% sehr positiv überrascht. Der Konsens des Marktes lag bei einem Rückgang um 1,2%. Durch die Erhöhung des Leitzinses, was allgemein erwartet wurde, sollte der Dollar in den nächsten Tagen weiter an Stärke gewinnen. Obwohl sich morgen die europäische Zentralbank zu einer Sitzung trifft, gehen die Marktteilnehmer generell davon aus, dass es nicht zu einer Erhöhung des Leitzinses kommen wird. Was sich dennoch für den Dollar belastend auswirken sollte, sind Spekulationen, dass die chinesische Volkswirtschaft ihre Währung in den kommenden Tagen aufwerten könnte. Manche Analysten glauben, dass eine Aufwertung noch in den chinesischen Maiferien geschehen werde. Es bleibt weiter spannend.


© Sebastian Hell
    Quelle: www.derivate-magazin.de





Haftungsausschluss: Die im "Rohstoff Express" veröffentlichten Ausführungen stellen keine Kauf oder Verkaufsempfehlungen für die oben genannten Turbos dar! Zudem wird keine Haftung für den Kauf oder Verkauf anderer Wertpapiere oder Finanzinstrumente übernommen!






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