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Rohstoffe für Zukunftstechnologien

31.07.2009  |  Dr. Jürgen Müller
- Seite 2 -
Der Verfasser möchte an dieser Stelle keine persönliche Wertung dieser Liste und der gefundenen Faktoren abgeben, sondern die Information lediglich transportieren, sodass sich der geneigte Leser selbst ein Bild über diese Studien machen kann. Ich erlaube mir nur einen kurzen allgemeinen Kommentar: Aus meinem Kenntnisstand heraus erscheint es mir persönlich unglaubwürdig, dass die Silbernachfrage im Jahr 2030 um 22% gegenüber der heutigen Nachfrage sinken kann.

Wie in meinen früheren Artikeln gehe ich jedoch von einem Hauptfaktor aus, der in beiden Studien leider keine Berücksichtigung findet: Peak-Oil.

Peak-Oil ist keine Theorie, sondern empirischer Fakt. Ein sehr schönes aktuelles Beispiel hierfür ist das mexikanische Ölfeld Cantarell, das drittgrößte der Welt und das größte der westlichen Hemisphäre [4].

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Seit dem Peak im Jahr 2004 fiel die Produktion in wenigen Jahren um 2/3 von ca. 2,1 auf ca. 0,75 Millionen Barrel pro Tag ab. In diesem Zusammenhang ist es auch interessant zu sehen, dass die Realität in diesem speziellen Fall eher dem befürchteten "worst-case" Szenario des Betreibers Pemex (staatlicher mexikanischer Ölförderer) entspricht, als der weitaus positiveren offiziellen Vorhersage [5]. Am Rande sei erwähnt, dass nach der Literatur Pemex mit 200 Mrd. US-$ ca. 40% des mexikanischen Staatshaushaltes erwirtschaftet.

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Der Physiker Albert A. Bartlett errechnete übrigens mittels Hubbert-Approximierungen, dass jedes Gigabarrel Öl (d.h. 159 Milliarden Liter) , welches neu gefunden wird, den Peak-Punkt der Ölförderung lediglich um 5,5 Tage in die Zukunft verschiebt [6]. Wenn Sie also in Zukunft irgendwelche Meldungen hören wie z.B. die aus dem Jahr 2007, dass vor der Küste Brasiliens ein neues riesiges Ölfeld mit 5 bis 8 Milliarden Barrel gefunden worden ist [7], dann wissen Sie nun: Auch wenn diese 8 Milliarden Barrel dereinst geförderten werden könnten, so würden sie theoretisch den Peak-Punkt lediglich um 44 Tage in die Zukunft verschieben. 44 Tage.

Wie hängt diese energetische Frage nun mit dem Bergbau zusammen? Im Jahr 2000 förderten alle Minen dieser Erde kumuliert 900 Millionen Tonnen Metalle und produzierten dabei 6 Milliarden Tonnen Abraum. Hierfür verbrauchten sie ca. 10% der weltweit zur Verfügung stehenden Energie [8]. Ich prognostiziere, und ich denke diese Prognose ist nicht sehr schwer zu treffen, dass die frei zur Verfügung stehende Energie in der "Post-Peak-Oil-Ära" abnehmen wird, da weder neue noch alte Energiequellen (Kohle, Uran) das entstehende Energieloch treibhausgasverträglich werden stopfen können. Die 10% Energieanteil für den Bergbau werden demnach vielleicht nicht prozentual, jedoch sicherlich absolut betrachtet abnehmen und somit die bergbaulichen Aktivitäten insgesamt verkleinern.

Spannen wir also den Bogen wieder zur eingangs erwähnten Studie aus dem Jahr 2009, so kann prognostiziert werden, dass die X-fachen Ausweitungen der Metallförderung für z.B. Gallium, Neodym, Indium und Co. nicht realistisch sind, selbst wenn geologisch betrachtet genug Erzkörper bekannt wären. Für Indium fiel mir im Rahmen der Studie für diesen Artikel übrigens ein sehr interessanter Punkt auf, den ich Ihnen im folgenden noch aufzeigen möchte.




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