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Platinpreis derzeit nur knapp über Förderkosten

03.08.2009  |  Thorsten Proettel
Anglo Platinum fährt "schwarze Null" ein

Obwohl sich der Platinpreis mit rund 1.200 US-Dollar je Feinunze schon wieder an das Vorkrisenniveau der Jahre 2006/07 herangearbeitet hat, kämpfen die Förderunternehmen derzeit mit Gewinneinbrüchen. Die weltweite Nummer 1, Anglo Platinum, erwirtschaftete im 1. Halbjahr 2009 bei einem durchschnittlichen Verkaufspreis von 1.085 US-Dollar je Feinunze im operativen Geschäft quasi nur eine schwarze Null. Ein Grund sind die in den vergangenen Jahren strukturell gestiegenen Förderkosten (Cash on-mine costs). Diese betrugen beim größten Förderer von Januar bis Juni durchschnittlich 1.028 US-Dollar pro Feinunze, wobei jedoch beachtet werden muss, dass die Kennzahlen durch Veränderungen der Lagerbestände verzerrt werden. Aus fundamentaler Perspektive sichert die Kostenseite den Platinpreis somit mittelfristig nach unten ab.

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Belebung der Kfz-Verkäufe im Frühjahr

Kurzfristig ist die Nachfrage der Kfz-Industrie, die Platin vor allem bei der Herstellung von Abgaskatalysatoren verwendet, für die Preisentwicklung wichtiger. Entsprechend belastete der weltweite Einbruch der Fahrzeugnachfrage als eine Folge der Finanz- und Wirtschafts-krise den Platinmarkt bislang schwer. Am Beispiel der Absatzzahlen von BMW und Mercedes-Benz wird der scharfe Rückgang im Winterhalbjahr 2008/09 deutlich. Im Januar lagen die Fahrzeugverkäufe um 24% beziehungsweise um 31% unter den Werten des Vorjahresmonats. Seit dem Frühjahr stellte sich aber trotz der Krise eine saisonale Belebung der Verkäufe ein. Selbst bei Premiumherstellern wie BMW und Mercedes-Benz, die nicht in erster Linie von der Abwrackprämie profitieren, kletterten die Verkaufszahlen deutlich. Auffällig ist daneben der Anstieg der Zulassungen in China, die über den Vorjahreswerten liegen.

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Preispotenzial vorhanden aber begrenzt

Auf Sicht der nächsten Monate könnte der höhere Platinbedarf der Kfz-Branche anhalten. Einige Hersteller haben ihre Fahrzeugbestände deutlich heruntergefahren und könnten so gezwungen sein, die Lager wieder aufzufüllen. Die Produktion würde damit schneller als der Absatz wachsen. Hinzu kommt, dass auch die Platin-Lagerbestände der Automobilproduzenten inzwischen geleert sein dürften und hier Nachholpotenzial besteht. Im nächsten Jahr dürfte allerdings der Wegfall von Abwrackprämien und anderen Vergünstigungen die Verkaufszahlen bei den Massenherstellern belasten. Erst eine verbesserte Automobilkonjunktur bildet den Grundstein für einen nachhaltigen Preisanstieg.

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© Thorsten Proettel
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart





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