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Silber: Hier wird bald Geschichte geschrieben

06.08.2009  |  Theodore Butler
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Jetzt aber gibt es vielversprechende Anzeichen auf Veränderung. Das wichtigste ist die Ernennung des dynamischen neuen Chairmans der CFTC, Gary Gensler. Er bringt der Kommission etwas, das man in der Geschichte der CFTC bisher kaum finden konnte - Markterfahrung und Entschlossenheit. Wie ich schon im neuen Interview mit King World News meinte (Hier klicken), bin ich der Meinung, dass Gensler schon jetzt der beste Chairman in der Geschichte der CFTC ist, obwohl er erst seit zwei Monaten dort arbeitet. Ich denke, mit ihm haben wir die besten Chancen, dass die CFTC die seit Jahrzehnten bestehende Silbermanipulation beenden wird. Vielleicht werde ich mich eines Tages verfluchen, das gesagt zu haben - das bleibt aber noch abzuwarten. Ich möchte Ihnen auch sagen warum.

Ironischerweise scheinen nur sehr wenig zu begreifen, welch große Veränderungen für die Regulierung des Rohstoffsektors Gary Gensler gerade beabsichtigt, obgleich die Anzeichen deutlich zu erkennen sind. Sie müssen nur zuhören, was er sagt. Er kommt dabei bemerkenswert deutlich auf den Punkt. Es ist wohl die größte Ironie, dass jene Person, die jetzt sein größter Fürsprecher ist, früher der heftigste Kritiker der CFTC war. Ich spreche von mir. Sagen wir, wie es ist: Seit Jahrzehnten bin ich der CFTC auf der Spur. Einige hatten versucht zu behaupten, ich würde mich wegen der Orangensaft-Futures vor 25 Jahren zu rächen. Das war Unsinn, da ich mich hinsichtlich der Silbermanipulation auf die von der Kommission veröffentlichten Daten berufe. Ich nehme an, einige meinen, ich hätte bei meinem Lob für Chairman Gensler Hintergedanken. Ob es nun richtig war oder nicht, ob es von vielen der nur wenigen begrüßt wird: Ich versuche in dieser Angelegenheit aufgrund von Verdiensten und Fakten zu urteilen. Ich bin fest davon überzeugt (aufgrund von Tatsachen), dass Gensler der Richtige ist und den Märkten echte Reformen bringen wird - gerade dem Silbersektor.

Schauen Sie nur auf die jüngsten öffentlichen Anhörungen zu Positionsobergrenzen. Falls Sie sich die Anhörungen noch nicht angehört haben oder aber die Aussagen noch nicht gelesen haben, dann sollten Sie dies tun. Man findet alles auf der Webseite der CFTC unter www.cftc.gov. Bis jetzt hat es zwei Tage Anhörungen gegeben, morgen, am 05. August, soll es einen dritten Tag geben. Bitte lesen Sie Genslers Eröffungsrede zum zweiten Tag der Anhörungen. Es dauert nur ein paar Minuten und bestätigte meine Meinung hinsichtlich seiner Einstellung und Entschlossenheit (Hier klicken).

Beim Lesen seiner Erklärung vergleichen Sie bitte die Worte Genslers mit meinen schriftlichen Aussagen zum Thema Positionsobergrenzen. Er bringt exakt die drei Punkte an, die auch ich angebracht habe - das richtige Niveau der Positionsobergrenzen, die Beseitigung der falschen Ausnahmeregelungen für diese Obergrenzen. Und die Frage, wer diese Positionsobergrenzen zu bestimmen haben sollte - Börsen oder Aufsichtsbehörden? Es gibt keine anderen Fragen. Und nein, Chairman Gensler hatte mir keine Vorabkopie seiner Aussagen zugesandt, bevor ich über diese Fragen schrieb. Bitte beachten Sie auch Folgendes: Chairman Gensler hat in dieser Erklärung - wie auch während seiner Anhörung und während anderer Interviews in den Medien - jenes Wort geäußert, dass die Kommission nur zögerlich äußert - das berühmte "C"-Wort. "Concentration."

Auch wenn es bei den Anhörungen hauptsächlich um die Energiemärkte ging, so ist doch klar, dass die Frage der Positionsobergrenzen alle Märkte betrifft, an denen Rohstoff gehandelt werden, die in nur begrenzten Umfang vorhanden sind - einschließlich Metalle. Jede echte Reform der Positionsobergrenzen für spekulative Positionen muss zu einer radikalen Reduzierung des derzeitigen accountability limits (Positionsgrenze, deren Überschreitung eine Rechenschaftspflicht nach sich zieht) für COMEX-Silber-Futures führen, das derzeit bei 6.000 Kontrakten liegt. Man kann zu keinem anderen legitimen Endergebnis gelangen. Jede echte Reform bei den Ausnahmeregelungen für Absicherungsgeschäfte muss zu einer Rückgängigmachung der derzeit erteilten Ausnahmeregelung führen; eine oder zwei US-Banken waren in den Genuss dieser Regelungen gekommen und halten mit ihrer aktuellen Short-Position beim COMEX-Silber die größte konzentrierte Position dieser Art in der Geschichte.

Der wohl einzige Unterschied zwischen meinen jüngst erschienenen Artikeln und den öffentlichen Anhörungen besteht wohl in der Methode, wie das richtige Niveau der Positionsobergrenzen konsequent für alle Rohstoffe festgelegt werden soll. Während ich vorgeschlagen hatte, die Weltjahresproduktion solle als Grundlage für eine faire und konsequente Bestimmung der richtigen Positionsobergrenzen dienen, schien sich die Kommission eher an eine Methode halten zu wollen, die von einem festen Prozentsatz am gesamten Open Interest ausgeht. Das ist voll und ganz akzeptabel. Auch dieser Ansatz wird zeigen, dass das aktuelle accountability limit beim Silber weit aus dem Rahmen fällt und sehr deutlich reduziert werden muss.

Ich denke, es ist nur fair zu meinen, der Tenor der öffentlichen Anhörungen und das Lesen zwischen den Zeilen müsste letztendlich zu einem unmissverständlichen Beschluss führen: Die Obergrenzen für spekulative Positionen werden nicht über die aktuellen Stände hinaus erhöht. Sie könnten gleich bleiben oder sie werden gesenkt. Nehmen wir also die derzeitigen accountability limits für jene Märkte, die im Zentrum der Debatte stehen - Rohöl und Erdgas - und wickeln wir es von hinten auf, dann gelangt man zu einer Formel, die auch auf andere Rohstoffe angewendet werden kann. Das accountability limit beim Rohöl beträgt derzeit 20.000 Kontrakte und beim Erdgas 12.000 Kontrakte. Da das Open Interest beim NYMEX-Rohöl insgesamt bei 1.174.000 Kontrakten liegt und beim Erdgas bei 711.000 Kontrakten (laut COT-Angaben), ergeben sich daraus aktuelle accountability limits von 1,7% für Rohöl und ebenfalls 1,7% für Erdgas. Sollten die aktuellen accountability limits beim Rohöl und Ergas für zu hoch erachtet werden, müssten die Obergrenzen gesenkt werden, vielleicht auf 1,5% oder niedriger.





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