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Notenbanken beschließen neues Goldabkommen

07.08.2009  |  Thorsten Proettel
Am heutigen Freitag hat die Europäische Zentralbank eine Pressemitteilung herausgegeben, auf die am Edelmetallmarkt bereits gewartet wurde. Hierin wird das Inkrafttreten eines neuen Goldabkommens ab dem 27. September 2009 angekündigt. Mit ihm werden die Goldverkäufe durch die teilnehmenden Notenbanken auf 400 Tonnen pro Jahr bis zum September 2014 begrenzt. Das erste Goldabkommen wurde bereits vor zehn Jahren beschlossen. Ihm folgte im Jahre 2004 das zweite Goldabkommen, welches am 26. September 2009 ausläuft. Diese Vereinbarungen der Währungshüter können bislang als voller Erfolg angesehen werden. In den 1990er Jahren hatten unkoordinierte Goldverkäufe mehrerer Notenbanken den Markt zerrüttet und den Goldpreis auf den Tiefstand von rund 250 US-Dollar pro Feinunze gedrückt. Die Einführung der Obergrenzen von 400 Tonnen pro Jahr im ersten Goldabkommen und 500 Tonnen pro Jahr beim zweiten Abkommen halfen dagegen, die Furcht vor einer Goldschwemme durch die Notenbanken zu zerstreuen und die Notierungen zu stabilisieren.
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Der Internationale Währungsfonds, der 403 Tonnen Edelmetall verkaufen möchte, wird zwar kein direkter Teilnehmer des neuen Goldabkommens. Sein Gold wird aber bei den Verkaufskontingenten für die einzelnen Länder berücksichtigt, so dass der Währungsfonds das Angebot nicht über die vereinbarte Grenze hinaus erhöhen wird. Am Markt war vorab befürchtet worden, der IWF könnte die Notierungen durch große Veräußerungen negativ beeinflussen. Insofern ist die Nachricht über das neue Goldabkommen grundsätzlich positiv zu werten. Allerdings dürften sich die Auswirkungen auf den Goldpreis in Grenzen halten. Die bereits seit zwei Jahren diskutierten IWF-Goldverkäufe dürften ja nicht allein deshalb "ausgepreist" werden, weil sie jetzt im Rahmen des Abkommens verkauft werden. In den vergangenen Jahren wurde die Obergrenze des Goldabkommens von 500 Tonnen zudem nicht mehr voll ausgeschöpft. Im vergangenen Laufzeitjahr von September 2007 bis September 2008 betrugen die von den Notenbanken verkaufte Goldmenge nur noch 358 Tonnen.

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© Thorsten Proettel
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart





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