Zucker - er steigt und steigt und steigt!
09.08.2009 | Sebastian Hell
Zucker ist momentan in aller Munde, da dieser Rohstoff erst gestern auf ein neues Mehrjahreshoch, genaugenommen den höchsten Stand seit 28 Jahren, gestiegen ist. Die Notierungen werden vorwiegend durch die Entwicklung in Indien getrieben. Dort verläuft momentan die Monsoon-Regenzeit, welche für die indische Landwirtschaft von enormer Bedeutung ist. Analysten stufen die Regenzeit als derart wichtig ein, dass eine Verringerung des Monsoon-Regens um fünf Prozent, das Wirtschaftswachstum um bis zu 0,5 Prozent verlangsamen kann.
Laut aktuellen Berichten befindet sich der Niederschlag im Durchschnitt um 25 Prozent unter seinen früheren Niveaus, was für die indische Wirtschaft einen Wachstumseinbruch um zwei bis 2,5 Prozent bedeuten würde. Die Auswirkung auf die indische Wirtschaft ist deshalb so stark, da in diesem Land noch sehr viel Landwirtschaft betrieben wird. Der Rückgang des Monsoon Regens führte dazu, dass die Zuckerernte in Gefahr ist. Indien hat in diesem Jahr bereits knapp drei Millionen Tonnen Zucker auf dem Weltmarkt gekauft, um die Nachfrage im eigenen Land decken zu können. Allerdings könnte dies nicht reichen, da einige Beobachter von Niederschlagsrückgängen zwischen 64 und 80 Prozent sprechen und daher sich der Zuckerengpass noch mehr verstärken könnte.
Die Notierungen stiegen aufgrund dieser Meldungen daher am Freitag an der Terminbörse ICE in New York auf über 20 Cents pro Pfund und es sieht ganz danach aus, als ob noch kein Ende der Rallye in Sicht ist. Erfahrungsgemäß können wir bei derartigen Konstellationen sagen, dass es hier sehr viel Geld zu verdienen gibt. Allerdings muss man auch seine Stopps eng nachziehen, da derartige Anstiege meist in einer extremen Korrektur enden.
Auch Gold ist betroffen!
Der ausbleibende Monsoon-Regen treibt nicht nur Zucker an, sondern ist auch von großer Bedeutung für Goldhändler. Im Herbst beginnt in Indien immer die Hochzeitssaison, die traditionell von vielen Goldgeschenken begleitet wird. Der Monsoon-Regen ist für professionelle Goldhändler in jedem Jahr ein wichtiger Indikator dafür, wie stark die Goldnachfrage sein könnte. Wird der Regen in einem Jahr schwächer, leidet hierunter auch die Ernte und die Landwirte und ländliche Bevölkerung haben ein deutlich geringeres Einkommen. Dies führt anschließend dazu, dass die Nachfrage nach Goldschmuck zurückgeht und dadurch auch die Importe nach Indien. Wenn der Monsoon-Regen also weiterhin schwach bleibt, wird dies die Zuckerbullen sehr erfreuen, da der Preis für diesen Rohstoff weiter zulegen wird, jedoch wird dies auf weniger Begeisterung bei den Goldbugs stoßen.
Glücklicherweise gibt es neben der indischen Nachfrage nach Gold noch die Investmentfonds die physisches Gold kaufen und dadurch einen Teil des Nachfrageausfalls ausgleichen können. Deren Nachfrage war jedoch während der letzten Wochen und Monate auch nicht sonderlich stark, weswegen die Goldbullen durchaus kurzfristig etwas trübe Aussichten haben.
© Sebastian Hell
Chefredakteur Rohstoff-Trader
Laut aktuellen Berichten befindet sich der Niederschlag im Durchschnitt um 25 Prozent unter seinen früheren Niveaus, was für die indische Wirtschaft einen Wachstumseinbruch um zwei bis 2,5 Prozent bedeuten würde. Die Auswirkung auf die indische Wirtschaft ist deshalb so stark, da in diesem Land noch sehr viel Landwirtschaft betrieben wird. Der Rückgang des Monsoon Regens führte dazu, dass die Zuckerernte in Gefahr ist. Indien hat in diesem Jahr bereits knapp drei Millionen Tonnen Zucker auf dem Weltmarkt gekauft, um die Nachfrage im eigenen Land decken zu können. Allerdings könnte dies nicht reichen, da einige Beobachter von Niederschlagsrückgängen zwischen 64 und 80 Prozent sprechen und daher sich der Zuckerengpass noch mehr verstärken könnte.
Die Notierungen stiegen aufgrund dieser Meldungen daher am Freitag an der Terminbörse ICE in New York auf über 20 Cents pro Pfund und es sieht ganz danach aus, als ob noch kein Ende der Rallye in Sicht ist. Erfahrungsgemäß können wir bei derartigen Konstellationen sagen, dass es hier sehr viel Geld zu verdienen gibt. Allerdings muss man auch seine Stopps eng nachziehen, da derartige Anstiege meist in einer extremen Korrektur enden.
Auch Gold ist betroffen!
Der ausbleibende Monsoon-Regen treibt nicht nur Zucker an, sondern ist auch von großer Bedeutung für Goldhändler. Im Herbst beginnt in Indien immer die Hochzeitssaison, die traditionell von vielen Goldgeschenken begleitet wird. Der Monsoon-Regen ist für professionelle Goldhändler in jedem Jahr ein wichtiger Indikator dafür, wie stark die Goldnachfrage sein könnte. Wird der Regen in einem Jahr schwächer, leidet hierunter auch die Ernte und die Landwirte und ländliche Bevölkerung haben ein deutlich geringeres Einkommen. Dies führt anschließend dazu, dass die Nachfrage nach Goldschmuck zurückgeht und dadurch auch die Importe nach Indien. Wenn der Monsoon-Regen also weiterhin schwach bleibt, wird dies die Zuckerbullen sehr erfreuen, da der Preis für diesen Rohstoff weiter zulegen wird, jedoch wird dies auf weniger Begeisterung bei den Goldbugs stoßen.
Glücklicherweise gibt es neben der indischen Nachfrage nach Gold noch die Investmentfonds die physisches Gold kaufen und dadurch einen Teil des Nachfrageausfalls ausgleichen können. Deren Nachfrage war jedoch während der letzten Wochen und Monate auch nicht sonderlich stark, weswegen die Goldbullen durchaus kurzfristig etwas trübe Aussichten haben.
© Sebastian Hell
Chefredakteur Rohstoff-Trader