Außerordentliche Mitteilung
13.08.2009 | Theodore Butler
Morgen (12. August 2009) ist der letzte Tag, an dem öffentliche Kommentare zum Thema CFTC-Anhörungen bezüglich der Obergrenzen bei Spekulativpositionen für Energierohstoffe und andere physische Rohstoffe mit begrenztem Angebot abgegeben werden können. Sollten Sie einen Kommentar zu dieser spezifischen Angelegenheit abgeben wollen, hier ist der Leitfaden: Hier klicken.
Hier finden Sie ein Kopie der Kommentare, die ich abgegeben habe: Hier klicken.
10. August 2009
Chairman Gensler,
Ich danke Ihnen, dass Sie mir die Gelegenheit geben, einen Kommentar zu den Obergrenzen für Energierohstoffe und andere Rohstoffe mit begrenztem Angebot abgeben zu können. Mit denen von Ihnen durchgeführten Anhörungen haben Sie der Allgemeinheit einen großen Dienst erwiesen. Ich werde meinen Kommentar auf einen Markt beschränken - den COMEX-Markt für Silber-Futures.
Die folgenden Passagen stammen aus Ihrer Eröffnungsrede vom 5. August. Sie sagten:
"Ich glaube, Positionsobergrenzen sollten konsequent an allen Märkten für Rohstoffe mit begrenzten Angebot durchgesetzt werden."
"[...] Ich glaube, zur Förderung vom Marktintegrität ist es von zentraler Bedeutung, dass an den Märkten keine zu hohe Konzentration herrschen dürfen."
"Die überaus wichtige Frage ist jetzt: Ab welchem Punkt ist die Konzentration zu hoch? Ab welchem Konzentrationsniveau beeinträchtigen Händler die Liquidität des Marktes anstatt sie zu befördern? Ich denke, wir werden alle darin übereinstimmen, dass eine Partei, die die Hälfte eines Marktes kontrolliert, wahrscheinlich eher die Liquidität verringert anstatt sie zu erhöhen. Positionsobergrenzen sollten Liquidität befördern, denn sie sorgen für mehr Marktteilnehmer, gibt es hingegen eine so stark konzentrierte Partei, wird die Liquidität wohl abnehmen."
Gemäß den jüngsten Angaben aus dem Commitment of Traders Report und dem Bank Participation Report (beide nach Stand vom 4. August) scheint es so, als würde die Konzentration auf der Short-Seite der COMEX-Silber-Futures jene Grenze erreichen oder übersteigen, von der Sie meinen, sie wäre schädlich für Marktintegrität und -liquidität. Wenn man schließlich die Spreads der Non-Commercials und die fragwürdigen Spreads der Commercials abzieht, übersteigt die gesamte Netto-Short-Position einer oder zweier US-Banken 40% des gesamten Netto-Open-Interests für Futures. Aus eben derselben Berechnung ergibt sich, dass die Netto-Short-Position der vier größten Händler 66% des gesamten Netto-Open-Interest überschreitet. Derartige Konzentrationsniveaus existieren in keinem anderen Markt für physische Rohstoffe, weder auf der Long- noch auf der Short-Seite.
Die einzige effektive Maßnahme, die sich der Kommission zur Sicherstellung der Marktintegrität und zur Erhöhung der Liquidität bietet, ist die Durchsetzung von Obergrenzen für spekulative Positionen. Dadurch wird, wie Sie feststellen, die Zahl der Händler auf der Short-Seite beim COMEX-Silber steigen. Das derzeitige accountability limit für COMEX-Silber-Futures (6.000 Kontrakte) fällt, auf alle Monate bezogen, deutlich aus dem Rahmen, vergleicht man es mit allen anderen Rohstoffen. Jede vernünftige Methode einer konsequenten Aufstellung von Positionsobergrenzen für alle Märkte, an denen Rohstoffe mit begrenzten Angebot gehandelt werden (ob sie nun ins Verhältnis zur eigentlichen Produktion gesetzt werden oder als prozentualer Anteil am gesamten Open Interest festgelegt werden), müssen dazu führen, dass die Kommission Obergrenzen für Spekulativpositionen von keinesfalls mehr als 1.500 COMEX-Silber-Futures-Kontrakten durchsetzt.
Ich empfehle Ihnen ebenfalls dringendst, jede Ausnahme hinsichtlich dieser Obergrenzen auf redliche Produzenten und Verbraucher des eigentlichen Rohstoffs zu beschränken; diejenigen, die Positionen zu finanziellen Zwecken handeln und anhäufen, sollen nicht darunter fallen.
Auch wenn es bei den Anhörungen um die Frage der Durchsetzung von Positionsobergrenzen ging, die dem Schutz vor exzessiver Spekulation auf der Long-Seite dienen sollen, so möchte ich Sie dennoch mit allem Respekt daran erinnern, dass Sie nach den gesetzlichen Bestimmungen für den Rohstoffsektor ebenfalls verpflichtet sind, exzessive Spekulation oder Manipulation auch auf der Short-Seite abzuwehren. Kein anderer Markt passt auf das Profil eines manipulierten Marktes so sehr wie der COMEX-Silbermarkt (auf der Short-Seite). Ich rate Ihnen noch einmal dringend, dieses Profil zu verändern, indem Obergrenzen für Spekulativpositionen eingeführt werden, die nicht mehr als 1.500 COMEX-Silber-Kontrakte betragen, und dadurch, dass Ausnahmeregelungen auf echte Produzenten und Verbraucher des Metalls beschränkt bleiben müssen.
Ich möchte daran erinnern, dass ich jetzt einen neuen Aboservice anbiete. Über die Details können Sie sich hier informieren - Butler Research.
© Theodore Butler
Butler Research LLC
(Diese Abhandlung wurde vom Silberanalysten Theodore Butler, einem unabhängigen Berater, verfasst. Investment Rarities teilt seine Ansichten nicht notwendigerweise, diese können sich als richtig oder falsch herausstellen.) Exklusiv übersetzt für GoldSeiten.de. Das Original wurde am 11.08.2009 auf der Website www.investmentrarities.com veröffentlicht.
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10. August 2009
Chairman Gensler,
Ich danke Ihnen, dass Sie mir die Gelegenheit geben, einen Kommentar zu den Obergrenzen für Energierohstoffe und andere Rohstoffe mit begrenztem Angebot abgeben zu können. Mit denen von Ihnen durchgeführten Anhörungen haben Sie der Allgemeinheit einen großen Dienst erwiesen. Ich werde meinen Kommentar auf einen Markt beschränken - den COMEX-Markt für Silber-Futures.
Die folgenden Passagen stammen aus Ihrer Eröffnungsrede vom 5. August. Sie sagten:
"Ich glaube, Positionsobergrenzen sollten konsequent an allen Märkten für Rohstoffe mit begrenzten Angebot durchgesetzt werden."
"[...] Ich glaube, zur Förderung vom Marktintegrität ist es von zentraler Bedeutung, dass an den Märkten keine zu hohe Konzentration herrschen dürfen."
"Die überaus wichtige Frage ist jetzt: Ab welchem Punkt ist die Konzentration zu hoch? Ab welchem Konzentrationsniveau beeinträchtigen Händler die Liquidität des Marktes anstatt sie zu befördern? Ich denke, wir werden alle darin übereinstimmen, dass eine Partei, die die Hälfte eines Marktes kontrolliert, wahrscheinlich eher die Liquidität verringert anstatt sie zu erhöhen. Positionsobergrenzen sollten Liquidität befördern, denn sie sorgen für mehr Marktteilnehmer, gibt es hingegen eine so stark konzentrierte Partei, wird die Liquidität wohl abnehmen."
Gemäß den jüngsten Angaben aus dem Commitment of Traders Report und dem Bank Participation Report (beide nach Stand vom 4. August) scheint es so, als würde die Konzentration auf der Short-Seite der COMEX-Silber-Futures jene Grenze erreichen oder übersteigen, von der Sie meinen, sie wäre schädlich für Marktintegrität und -liquidität. Wenn man schließlich die Spreads der Non-Commercials und die fragwürdigen Spreads der Commercials abzieht, übersteigt die gesamte Netto-Short-Position einer oder zweier US-Banken 40% des gesamten Netto-Open-Interests für Futures. Aus eben derselben Berechnung ergibt sich, dass die Netto-Short-Position der vier größten Händler 66% des gesamten Netto-Open-Interest überschreitet. Derartige Konzentrationsniveaus existieren in keinem anderen Markt für physische Rohstoffe, weder auf der Long- noch auf der Short-Seite.
Die einzige effektive Maßnahme, die sich der Kommission zur Sicherstellung der Marktintegrität und zur Erhöhung der Liquidität bietet, ist die Durchsetzung von Obergrenzen für spekulative Positionen. Dadurch wird, wie Sie feststellen, die Zahl der Händler auf der Short-Seite beim COMEX-Silber steigen. Das derzeitige accountability limit für COMEX-Silber-Futures (6.000 Kontrakte) fällt, auf alle Monate bezogen, deutlich aus dem Rahmen, vergleicht man es mit allen anderen Rohstoffen. Jede vernünftige Methode einer konsequenten Aufstellung von Positionsobergrenzen für alle Märkte, an denen Rohstoffe mit begrenzten Angebot gehandelt werden (ob sie nun ins Verhältnis zur eigentlichen Produktion gesetzt werden oder als prozentualer Anteil am gesamten Open Interest festgelegt werden), müssen dazu führen, dass die Kommission Obergrenzen für Spekulativpositionen von keinesfalls mehr als 1.500 COMEX-Silber-Futures-Kontrakten durchsetzt.
Ich empfehle Ihnen ebenfalls dringendst, jede Ausnahme hinsichtlich dieser Obergrenzen auf redliche Produzenten und Verbraucher des eigentlichen Rohstoffs zu beschränken; diejenigen, die Positionen zu finanziellen Zwecken handeln und anhäufen, sollen nicht darunter fallen.
Auch wenn es bei den Anhörungen um die Frage der Durchsetzung von Positionsobergrenzen ging, die dem Schutz vor exzessiver Spekulation auf der Long-Seite dienen sollen, so möchte ich Sie dennoch mit allem Respekt daran erinnern, dass Sie nach den gesetzlichen Bestimmungen für den Rohstoffsektor ebenfalls verpflichtet sind, exzessive Spekulation oder Manipulation auch auf der Short-Seite abzuwehren. Kein anderer Markt passt auf das Profil eines manipulierten Marktes so sehr wie der COMEX-Silbermarkt (auf der Short-Seite). Ich rate Ihnen noch einmal dringend, dieses Profil zu verändern, indem Obergrenzen für Spekulativpositionen eingeführt werden, die nicht mehr als 1.500 COMEX-Silber-Kontrakte betragen, und dadurch, dass Ausnahmeregelungen auf echte Produzenten und Verbraucher des Metalls beschränkt bleiben müssen.
Ich möchte daran erinnern, dass ich jetzt einen neuen Aboservice anbiete. Über die Details können Sie sich hier informieren - Butler Research.
© Theodore Butler
Butler Research LLC
(Diese Abhandlung wurde vom Silberanalysten Theodore Butler, einem unabhängigen Berater, verfasst. Investment Rarities teilt seine Ansichten nicht notwendigerweise, diese können sich als richtig oder falsch herausstellen.) Exklusiv übersetzt für GoldSeiten.de. Das Original wurde am 11.08.2009 auf der Website www.investmentrarities.com veröffentlicht.