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Rohstoff Express: Eine Milliarde in Gold für Waffen!!!

10.05.2005  |   Sebastian Hell
Der Fall Yukos in Venezuela? Wie geht denn das? Indien verkauft 1.800 Tonnen Silber! Hoffnung für Platinproduzenten in Nordamerika! Navy mit "Geheimprojekt"! Die Chinesen wissen nicht was sie wollen!


Gold

Gold wird momentan für 425,70 $ gehandelt, Plus 2,10 $. In Hongkong eröffnete das Edelmetall bei 425,90 $ und pendelte bis zur Eröffnung des Handels an der COMEX zwischen 423,50 $ und 426 $. Zu Beginn der New Yorker Sitzung, fiel Gold zunächst auf 423,20 $ zurück, konnte sich allerdings anschließend bis auf 426 $ wieder erholen. Intraday kristallisierte sich heute ein starker Widerstand bei 426 $ heraus. Der Euro zeigt sich heute wieder etwas freundlicher, was auch Gold zu Gute kommt.

James Moore von TheBulliondesk.com geht davon aus, dass das momentane Abwärtspotential begrenzt ist, da es starke Unterstützungen zwischen 422 $ und 426 $ gäbe. Allerdings räumte er ein, dass die derzeitige Korrektur bis in den Bereich bei 415 $ bis 418 $ gehen könnte. John Kosar, Präsident von Asbury Research, geht sogar davon aus, dass Gold seinen seit 2001 bestehenden langfristigen Aufwärtstrend unterschreiten könnte und diesen dadurch beenden.

Tim Evans von IFR Markets fügte noch hinzu, dass das diesjährige "Horrorszenario" für Gold, ein fallender Ölpreis und ein steigender Dollar seien. Da momentan dieses Szenario immer reeller werden könnte, verkaufen einige Investoren ihre Positionen. Trotzdem sind sich alle drei Analysten einig, dass erst einmal die für Mittwoch anberaumten Zahlen für das amerikanische Handelsdefizit abgewartet werden sollten.

Gerüchten zufolge, will die malaysische Regierung ein Darlehen in Höhe von einer Milliarde Dollar, durch die landeseigenen Goldbestände sichern. Der Grund für dieses Darlehen, ist der Kauf von Kriegsschiffen und anderem kriegstauglichem Zubehör von einer Firma namens BAE Systems. Welche Waffen genau eingekauft werden sollen, wurde nicht bekannt gegeben. Spezielle Goldzertifikate sollen dann zur Sicherung ausgegeben werden. Dadurch, dass das Darlehen durch Gold abgedeckt ist, beträgt der jährliche Zinssatz nur 0,5%. Allerdings sagte ein höherer Regierungsberater, dass noch keine endgültige Entscheidung gefällt wurde und man derzeit noch alles prüfe. Bei BAE bestätigte ebenfalls ein Sprecher, dass momentan Verhandlungen mit der malaysischen Regierung im Gange sind, dennoch äußerte er sich überhaupt nicht, bezüglich des Finanzierungsplans.

Gold ist wieder unter seine Unterstützungszone bei 428 $ bis 430 $ zurück gefallen. Bei 425 $ verläuft die Unterkante des seit April 2003 bestehenden, steileren Aufwärtstrendkanals, auf dem sich Gold in den letzten Tagen abfangen konnte. Die Feinunze sollte sich hier, spätestens bei 420 $ wieder fangen.


Silber

Eine Feinunze Silber kostet derzeit 7,05 $, Plus 0,14 $. Intraday startete das Edelmetall bei 6,93 $ in Hongkong und wurde ähnlich wie Gold in einer Handelsspanne zwischen 6,89 $ und 6,95 $ gehandelt. In New York gelang dann ein deutlicher Ausbruch nach oben, der seinen Höchstkurs bei 7,07 $ fand. Vor einigen Tagen, gab die indische Regierung bekannt, dass sie etwa 1.800 metrische Tonnen an Silber verkaufen will. Die Gesamtmenge, setzt sich aus verschiedenen Quellen zusammen, eine davon sind beschlagnahmte Silbermünzen des Zolls. Bei dem zum Verkauf stehenden Silber handelt es sich um unreines Silber. Scotia-Mocatta, eine Abteilung der Nova Scotia Bank, sieht in diesem unerwartet hohen Angebot, den Grund für den Verfall der Silberpreise der letzten Wochen. Selbst wenn nicht mehr als 40 metrische Tonnen pro Monat veräußert werden, ist diese Menge immer noch ausreichend, um den Markt ins wanken zu bringen.
Charttechnisch bleibt nun abzuwarten, ob Silber den kurzfristigen Abwärtstrend seit Dezember 2004 bei 7,36 $ ebenfalls überwinden kann. Danach wäre ein Angriff auf das Hoch bei 7,58 $ denkbar. Weitere Unterstützungslinien liegen bei 6,86 $ und 6,80 $. Die Unterkante des seit Juli 2003 bestehenden Aufwärtstrends verläuft gerade bei 6,82 $.


Platin

Platin notiert aktuell bei 877 $, Plus 4 $. Der Eröffnungskurs in Hongkong lag heute bei 873 $. Während des weiteren Verlaufs, zeigte sich das Edelmetall zunächst schwach und erreichte bei 863 $ seinen Tagestiefstkurs. Noch vor Beginn der Sitzung an der COMEX, setzte in London die erhoffte Erholungsbewegung ein. Momentan steht Platin auf seinem Tageshöchstkurs. Zwischen Alaska und Kanada soll eine neue Eisenbahnlinie gebaut werden, welche laut Experten ein Segen für die nordamerikanische Platinindustrie sein könnte. Die neue Verbindung, soll eine schnelle und zuverlässliche Handelsstrecke zwischen den beiden Ländern werden. Der Premier von Yukon (Landesteil von Kanada, neben Alaska) und der Gouverneur Alaskas Frank Murkowski, haben ein sogenanntes "Memorandum of Understanding" unterzeichnet. Dieses MoU umfasst eine Studie, die das gemeinsame Vorhaben prüfen soll, erste Ergebnisse werden im Sommer 2006 erwartet. Sollte das Vorhaben in die Tat umgesetzt werden, würden Kosten in Höhe von 2,3 Milliarden US Dollar entstehen.
Weitere wichtige Unterstützungen liegen bei 850 $ und 815 $. Platin hat den seit Juni bestehenden Aufwärtstrend nach unten verlassen, somit ist das aufsteigende Dreieck nicht bestätigt worden. Das nächste Kursziel ist vorerst die 880 $.


Palladium

Die Feinunze Palladium steht aktuell bei 194 $, Plus 2 $. In Hongkong eröffnete das Edelmetall heute bei 192 $ und fiel kurz darauf auf 181 $ zurück. Gegen Mitte der Sitzung in London erholte sich der Kurs wieder und konnte in New York dann auf ein Tageshoch steigen, das dem derzeitigen Kurs entspricht. Die US Navy hat kürzlich ein neues Forschungsprojekt an eine noch unbekannte Firma vergeben. Ziel der Forschung ist es, eine Palladiumlegierung für Brennstoffzellen zu entwickeln. Der Grund ist, dass Schwefel in Brennstoffzellen oft zu Schäden führt. Dies soll durch eine neue Legierung auf Palladiumbasis verhindert werden. Sollte dieses Projekt gelingen, wird die Navy die neuen Brennstoffzellen dann in ihren Schiffen verwenden. Aber nicht nur die Navy würde von einem positiven Ergebnis profitieren. Auch viele Dieselfahrzeuge könnten dann die Brennstoffzelle als Behelfsantrieb mit verwenden.
Sollte sich Palladium über der 200 $ Marke halten können, wäre das nächste Kursziel von 220 $ aktiviert. Bei 190 $ und 180 $ liegen die horizontalen Unterstützungen.


Aluminium

Ein Pound Alu kostet derzeit 0,8115 $, Plus 0,0123 $. Intraday ging das Leichtmetall bei 0,8120$ in den Handel und markierte ein Tagestief bei 0,8050 $. Im Anschluss daran, setzte eine Erholungsbewegung ein, die ihr Hoch bei 0,8150 $ fand. Während der restlichen Sitzung fiel das Basismetall dann auf seinen jetzigen Kurs langsam zurück. Der Beschluss Chinas, die Aluminiumexporte zu drosseln, wird von Analysten als positiv für die weltweiten Alupreise empfunden. Viele Anreize der Regierung haben dazu geführt, dass das Reich der Mitte im Jahr 2002 zu einem Nettoexporteur wurde. Mittlerweile will die Regierung in Peking den Export aber wieder deutlich zurück schrauben, da die Herstellung von Alu sehr Elektrizitätsintensiv ist. Bereits im letzten Jahr fanden Steuererhöhungen von 8% auf 15% für Aluminiumexporte statt. Des weiteren wurden Schmelzöfen mit einer Kapazität von weniger als 100.000 Tonnen geschlossen. Trotz all dieser Maßnahmen, stiegen die Aluminiumexporte im ersten Quartal diesen Jahres um 34% auf 515.461 Tonnen. Ein Analyst sagte zu diesem merkwürdigen Verhalten der Exporte, dass die Eingriffe der Regierung erst nach einiger Zeit wirken. Man muss sich das wie bei einem Schiff vorstellen, wenn man einen Knopf drückt, dann dauert es auch eine Weile bis das Schiff sich in die gewünschte Richtung bewegt. Dennoch versucht die chinesische Regierung nun mit Nachdruck den Export zu kürzen, da das Defizit bei der Stromversorgung immer größer wird, weitere Steuererhöhungen sind geplant.
Charttechnisch ist das Leichtmetall jetzt aus seinem langfristigen Aufwärtstrend bei 0,82$ nach unten ausgebrochen. Wenn sich der Kurs in den nächsten Tagen nicht wieder erholt und sich über den Aufwärtstrend hieven kann, so ist dieser endgültig verloren. Weitere Unterstützung liegt nun bei 0,7750 $ bzw. 0,75 $.


Kupfer

Kupfer notiert momentan bei 1,5228 $, Plus 0,0182 $. Heute eröffnete das Basismetall bei 1,5175$ und gab kurz darauf bis auf 1,51 $ nach. Während der weiteren Sitzung, zeigte sich Kupfer stark und konnte zeitweise bis auf 1,5350 $ zulegen. Dieser Höchstkurs konnte allerdings nicht gehalten werden und so fiel das Basismetall auf sein aktuelles Level zurück. Die Kupferfutures an der Londoner Metal Exchange (LME) konnten heute den größten Anstieg seit einer Woche verzeichnen. Grund hierfür war, dass die chinesischen Maiferien beendet sind und wieder wichtige Impulse aus China nach Europa herüber schwappten. Während der chinesischen Ferien kamen in Shanghai 10.000 Tonnen an Kupfer an. Dies war weitaus weniger, als die Händler der Futuresbörsen angenommen hatten. Sie rechneten mit etwa 40.000 Tonnen. Nun sind die Spekulationen, dass der chinesische Kupfermarkt mit ausländischem Kupfer aufgrund der hohen Preise überschwemmt werden könnte erst einmal vom Tisch. Allerdings sind einige Händler noch unsicher, da die Lagerbestände an der LME bisher um 23% gestiegen sind. Es ist die Vermutung also nicht auszuschließen, dass nur in China Kupfer knapp ist und in der restlichen Welt nicht. Codelco, der weltgrößte Kupferproduzent, teilte mit dass man im nächsten Jahr die Investitionen in die Chuquicamata - Mine (die größte Mine der Firma) um 25% erhöhen will. Die Gesamtproduktion soll dadurch bis zum Jahr 2008 um 22% oder 1,2 Millionen Tonnen gesteigert werden.
Auch bei Kupfer wurde der langfristige Trend nach unten durchbrochen. Allerdings existiert noch ein mittelfristiger Trend, der aktuell bei knapp 1,50 $ steht. Weitere Unterstützung gibt die Oberkante des aufsteigenden Dreiecks bei 1,49 $, aus dem Kupfer nach oben ausbrechen konnte. Bei 1,4750 $ und 1,45 $ verlaufen ebenfalls horizontale Unterstützungslinien.


Öl

Öl der Sorte Light Crude kostet derzeit 52,20 $, Plus 1 $. Bereits vor einigen Tagen berichtete ich, dass die Ölproduktion in Venezuela aufgrund von bürokratischen Querelen zurück gehen könnte. Der Präsident Venezuelas Hugo Chavez beschuldigte die in seinem Land tätigen Ölgesellschaften der Steuerhinterziehung. Seine Rechtsexperten haben angeblich Beweise für Steuerhinterziehung und mehrere Verstöße gegen Lizenzverpflichtungen und Förderlimits, gesammelt. Sollten die Gesellschaften nicht bezahlen, so müssen diese das Land verlassen. Erinnert irgendwie an Fall Yukos! Der neue Ölminister des Iraks, Ibrahim Bahr al-Ulum, hat versprochen, die Ölförderung des Iraks zu erhöhen. Die momentane Ölförderquote des Iraks liegt bei etwa 1,7 Millionen Barrel, deutlich unter den zwei Millionen Barrel pro Tag von vor Kriegsbeginn. Ursache des Rückgangs sind mehrere Sabotageakte auf Öleinrichtungen. Sein Ziel ist es, die alte Quote wieder zu erreichen und dadurch die Bedeutung des Iraks am internationalen Ölmarkt zu steigern. Die Nackenlinie des Doppelhochs bei 52,50 $ wurde nach unten durchbrochen und noch nicht zurück erobert, somit ist das alte Kursziel bei 58$ wieder passé. Rechnerisch liegt das neue Kursziel wieder im Bereich von 47,50 $. Hier verläuft ebenfalls der seit Dezember bestehende Aufwärtstrend.

Der Brent Future steht gerade bei 51,80 $, Plus 1,20 $. Brent hat seinen Trendkanal zwischen 52,27 $ und 57,51 $ nach unten verlassen. Eine weitere horizontale Unterstützungslinie verläuft bei 50,45 $. Sollte diese Unterstützung nun auch nach unten durchbrochen werden, dann ist Platz bis etwa 46,50 $. Hier verläuft die Oberkante des langfristigen Aufwärtstrendkanals.


© Sebastian Hell
    Quelle: www.derivate-magazin.de





Haftungsausschluss: Die im "Rohstoff Express" veröffentlichten Ausführungen stellen keine Kauf oder Verkaufsempfehlungen für die oben genannten Turbos dar! Zudem wird keine Haftung für den Kauf oder Verkauf anderer Wertpapiere oder Finanzinstrumente übernommen!







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