Erholung der Fahrzeugnachfrage vergrößert Palladiumbedarf
17.08.2009 | Thorsten Proettel
Palladium in Kfz-Indutrie wieder gefragt
Infolge der schweren Wirtschaftskrise ging im vergangenen Jahr der Palladiumbedarf spürbar zurück. Das Edelmetall wird hauptsächlich im Fahrzeugbau als wichtiges Element für Abgaskatalysatoren benötigt und die Kfz-Branche zählt zu den am stärksten von der Krise betroffen Wirtschaftszweigen. In den letzten Monaten fand jedoch trotz Rezession eine saisonale Belebung des Fahrzeugabsatzes statt. Besonders positiv fällt hierbei der chinesische Automarkt auf. Im Juni 2009 wurden 873.000 Fahrzeuge verkauft, womit die Volksrepublik China gemessen an den Stückzahlen sogar die USA als weltweit größten Absatzmarkt überholte. Da in der Volksrepublik Abgashöchstwerte gelten, die der Euro-3-Norm entsprechen, steigt hierdurch auch der Palladium-Bedarf für Abgaskatalysatoren an. Die chinesischen Palladium-Importe übertrafen im Mai und im Juni mit jeweils mehr als zwei Tonnen dementsprechend das Vorkrisenniveau.
Konjunkturelle Komponente kommt hinzu
Aufgrund der Abwrackprämie in Deutschland und Steueranreizen zum Kauf von Neuwagen in anderen Ländern wurde in vielen Haushalten die Anschaffung eines neuen Automobils vorgezogen. Es wäre deshalb denkbar, dass der Fahrzeugabsatz im nächsten Jahr insbesondere bei den Massenherstellern wegen der dann fehlenden Nachfrage gedämpft wird. Mehrere Faktoren sprechen jedoch für einen moderaten Aufschwung im Jahr 2010, so dass eine höhere Palladiumnachfrage im Maschinenbau und bei anderen Anwendungen dies problemlos ausgleichen könnte. Gleichzeitig könnte die Einführung von neuen Palladium-ETFs in Japan und in den USA für eine zusätzliche physische Nachfrage sorgen.
Russland bleibt Unsicherheitsfaktor
Das Palladiumangebot ist zuletzt entgegen der früheren Ankündigung von Weltmarktführer Norilsk Nickel nicht zurückgegangen sondern hat stagniert. Umgekehrt bedeutet dies aber, dass bei einer höheren Nachfrage die Förderung nur wenig ausgeweitet werden kann. Vor diesen Hintergrund dürfte die bereits seit acht Monaten währende Hausse anhalten. Da der größte Teil der Palladiumförderung in Russland stattfindet und es in der Vergangenheit schon mehrfach zu Lieferengpässen gekommen ist, und da außerdem größere Palladiumbestände beim russischen Finanzministerium vermutet werden, ist das Risiko starker Preissprünge bei Palladium aber höher als bei anderen Edelmetallen.
© Thorsten Proettel
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
Diese Publikation beruht auf von uns nicht überprüfbaren, allgemein zugänglichen Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit und Vollständigkeit wir jedoch keine Gewähr übernehmen können. Sie gibt unsere unverbindliche Auffassung über den Markt und die Produkte zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses wieder, ungeachtet etwaiger Eigenbestände in diesen Produkten. Diese Publikation ersetzt nicht die persönliche Beratung. Sie dient nur zu Informationszwecken und gilt nicht als Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf. Für weitere zeitnähere Informationen über konkrete Anlagemöglichkeiten und zum Zwecke einer individuellen Anlageberatung wenden Sie sich bitte an Ihren Anlageberater.
Infolge der schweren Wirtschaftskrise ging im vergangenen Jahr der Palladiumbedarf spürbar zurück. Das Edelmetall wird hauptsächlich im Fahrzeugbau als wichtiges Element für Abgaskatalysatoren benötigt und die Kfz-Branche zählt zu den am stärksten von der Krise betroffen Wirtschaftszweigen. In den letzten Monaten fand jedoch trotz Rezession eine saisonale Belebung des Fahrzeugabsatzes statt. Besonders positiv fällt hierbei der chinesische Automarkt auf. Im Juni 2009 wurden 873.000 Fahrzeuge verkauft, womit die Volksrepublik China gemessen an den Stückzahlen sogar die USA als weltweit größten Absatzmarkt überholte. Da in der Volksrepublik Abgashöchstwerte gelten, die der Euro-3-Norm entsprechen, steigt hierdurch auch der Palladium-Bedarf für Abgaskatalysatoren an. Die chinesischen Palladium-Importe übertrafen im Mai und im Juni mit jeweils mehr als zwei Tonnen dementsprechend das Vorkrisenniveau.
Konjunkturelle Komponente kommt hinzu
Aufgrund der Abwrackprämie in Deutschland und Steueranreizen zum Kauf von Neuwagen in anderen Ländern wurde in vielen Haushalten die Anschaffung eines neuen Automobils vorgezogen. Es wäre deshalb denkbar, dass der Fahrzeugabsatz im nächsten Jahr insbesondere bei den Massenherstellern wegen der dann fehlenden Nachfrage gedämpft wird. Mehrere Faktoren sprechen jedoch für einen moderaten Aufschwung im Jahr 2010, so dass eine höhere Palladiumnachfrage im Maschinenbau und bei anderen Anwendungen dies problemlos ausgleichen könnte. Gleichzeitig könnte die Einführung von neuen Palladium-ETFs in Japan und in den USA für eine zusätzliche physische Nachfrage sorgen.
Russland bleibt Unsicherheitsfaktor
Das Palladiumangebot ist zuletzt entgegen der früheren Ankündigung von Weltmarktführer Norilsk Nickel nicht zurückgegangen sondern hat stagniert. Umgekehrt bedeutet dies aber, dass bei einer höheren Nachfrage die Förderung nur wenig ausgeweitet werden kann. Vor diesen Hintergrund dürfte die bereits seit acht Monaten währende Hausse anhalten. Da der größte Teil der Palladiumförderung in Russland stattfindet und es in der Vergangenheit schon mehrfach zu Lieferengpässen gekommen ist, und da außerdem größere Palladiumbestände beim russischen Finanzministerium vermutet werden, ist das Risiko starker Preissprünge bei Palladium aber höher als bei anderen Edelmetallen.
© Thorsten Proettel
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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