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Rentenabsicherung, Sparrate und verschiedene Krisen

11.05.2005  |  Redaktion
"Es ist die größte Krise, die das Land je erlebt hat, die man verhindern kann", schreibt Ben Stein in Forbes. Stein spricht über die Leute, denen es nicht gelungen ist, genug Geld für den Ruhestand zurückzulegen.

"Heute fallen nur noch 20% der Arbeiter unter die Programme der Arbeitgeber zur Rentenabsicherung. (Viele dieser Programme stehen auf wackeligen Füßen). Gleichzeitig ersetzt Social Security nur 40% des Einkommens vor dem Ruhestand. Persönliche Ersparnisse werden daher immer wichtiger", fährt der Artikel fort. Und doch sparen nur sehr wenige Menschen Geld.

"Die Sparrate war noch nie niedriger", erklärt Forbes. "Laut dem U.S. Commerce Department ist die Sparrate 1999 zum ersten Mal seit 1959 auf unter 3% gefallen. Seitdem ist sie noch weiter gefallen und 2004 betrug sie gerade noch 1%. Die geringe Sparrate, verbunden mit einer großen Defizitfinanzierung durch die asiatischen Banken ist eine Gefahr für Amerika. Aber es ist noch gefährlicher für den Einzelnen."

Die Leute sind wegen diesem oder jenem alarmiert. Es gibt eine Gesundheitskrise ... eine Krise der moralischen Werte ... eine Krise im Mittleren Osten ... oder beim Zeitungshandel. Trotz des Gejammers und Zähneknirschens gibt es normalerweise nur wenig, was man gegen den Notfall tun kann, und so lässt man alles wie es ist und dann regelt sich die Sache irgendwann von selber.

Forbes: "Fast 28 Millionen amerikanische Haushalte verfügen über keinerlei Rentenabsicherung - das sind 37% aller Haushalte. Unter den Haushalten, die Rücklagen für den Ruhestand besitzen, ermittelte der "Congressional Research Service" einen durchschnittlichen Umfang von 95.943 Dollar. Diese Zahl ist durch einige besonders große Konten leicht verfälscht. Der durchschnittliche Zentralwert liegt bei nur 27.000 Dollar.

"Der Zentralwert der Rentenkonten von denjenigen Haushalten mit einem Arbeitnehmer im Alter zwischen 55 und 64 Jahren, lag im Jahr 2001 bei 55.000 Dollar. Stein fügt hinzu, dass nur 11% aller Amerikaner Rentenrücklagen haben, die sich auf über 250.000 Dollar belaufen."

Man kann den Leuten sagen, dass sie Geld sparen sollen, bis einem der Kiefer abfällt. Sie werden trotzdem keinen einzigen Cent auf ihre Sparbücher einzahlen - nicht solange die Eigentumspreise im Jahr um 10% steigen und die Fed auch weiterhin Geld herausgibt. Irgendwann wird sich die "Krise" in Luft auflösen - wenn das Geld knapp wird und die Hauspreise fallen. Dann werden die Leute wünschen, dass sie Geld zurückgelegt hätten. Dann werden sie das Geld wirklich brauchen. Dann wird das Jammern wirklich anfangen.

Sparen - ebenso wie produzieren - ist eine der Tugenden, die einmal einen wichtigen Teil der amerikanischen Wirtschaft ausmachten ... aber man hat diese Tugenden wohl exportiert. Jetzt stellen die Chinesen unsere Produkte her und sie sparen auch für uns. Sie sparen mehr als 25% ihres Einkommens. Laut Ben Bernanke haben sie jetzt schon einen solchen Überschuss an Ersparnissen, dass sie uns dankbar sind, wenn wir ihnen einen Teil davon abnehmen.

In Prozenten des Bruttoinlandsprodukts machen die Verbraucherausgaben in China nur die Hälfte dessen aus, was sie in den Vereinigten Staaten ausmachen. Wenn jedoch die Immobilienblase platzt, wird ein Teil der alten Tugenden den Weg zurück in die Vereinigten Staaten finden. Dann werden die Amerikaner wieder sparen. Wenn sie heute nur 1 Cent von jedem Dollar auf die Seite legen, dann werden sie dann vielleicht schon 10 Cent auf die Seite legen. Dann wird die Sparkrise überwunden sein und eine neue Krise kann beginnen: eine Depression.


© Bill Bonner
Quelle: Auszug aus dem kostenlosen Newsletters "Investor's Daily"










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