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Rohstoff Express: Weißes Haus evakuiert! Kampfjets über Washington im Einsatz!

11.05.2005  |   Sebastian Hell
Gold

Gold wird derzeit für 426,50 $ gehandelt, Minus 0,90 $. In Sydney ging das Edelmetall bei 426 $ in den Handel und stieg zunächst kontinuierlich bis auf ein Tageshoch bei 428,30 $, das in London erreicht wurde. Im weiteren Verlauf, gab Gold vorerst nur leicht nach, brach jedoch in New York bis auf zeitweise 425,30 $ ein. Mittlerweile konnte sich die Feinunze wieder etwas erholen.

Der temporär verursachte Einbruch des Goldpreises, wurde verursacht durch die Bekanntgabe des US Handelsbilanzdefizits. Dieses ist mit 54,99 Milliarden Dollar deutlich unter den Erwartungen der Marktteilnehmer von 65 Milliarden geblieben. Gleich nach Veröffentlichung gab der Euro ordentlich nach und fiel zeitweise sogar unter seinen langfristigen Aufwärtstrend zurück. Obwohl der Dollar immer noch deutlich im Plus gegenüber dem Euro liegt, kann der Goldpreis zulegen. Der Grund hierfür sind Gerüchte, dass das "White House" und das "U.S. Capitol Building" in Washington evakuiert wurden. Des weiteren sollen angeblich Kampfjets zur Überwachung in die Luft entsandt worden sein. Ob und wieso diese Evakuierung erfolgte, ist bis jetzt noch unklar.

Die Analysten der Investment Bank Merril Lynch halten ihren Golddurchschnittspreis für 2005 von 440 $ weiterhin aufrecht. Sie gehen von einer weiteren Abwertung des Dollars und damit einer Aufwärtsbewegung des Goldpreises aus. Ihr Kursziel für den Euro sind 1,38 $, die im September erreicht werden sollen. Dennoch fügten sie hinzu, dass im Juli die Preise ein Tief bei 410 $ erreichen könnten, da wir uns momentan am Ende der indischen Hochzeitssaison befinden. Die Nachfrage sollte nun in den kommenden Monaten zurückgehen. Trotzdem gehen die Experten davon aus, dass es dieses Jahr zu einem Angebtosdefizit von 200 Tonnen kommen sollte.

Gestern berichtete ich, dass an der New Yorker NYMEX ein Floor Trader im "Copper Ring" einen Herzinfarkt erlitten hat. Dieser Mann ist inzwischen verstorben, weshalb gegen 11:00 Uhr Ortszeit eine Schweigeminute abgehalten wurde.

In den Vereinigten Arabischen Emiraten ist der Goldabsatz während der letzten Jahre stetig gestiegen. Obwohl der Goldpreis ebenfalls kräftig zulegen konnte, nahm die Nachfrage nicht ab. Laut einem Analysten ist die Ursache hierfür, dass Gold einen exzellenten Schutz gegen Inflation bietet und wegen seiner Beständigkeit eine hervorragende Investmentalternative ist. Das World Gold Council fand heraus, dass der Konsum im letzten Jahr um 25% gegenüber dem Vorjahr gestiegen ist. Einige führende Juweliere konnten Wachstumsraten von über 100% erzielen. In absoluter Höhe heißt dies, dass die Nachfrage im Jahr 2003 bei 88 Tonnen lag, 2004 bereits bei 96 Tonnen. Die Arabischen Emirate sind mittlerweile auf Platz 10, der Länder mit der höchsten Goldnachfrage. Zurückzuführen ist die hohe Nachfrage auf eine ganze Reihe von neuen innovativen Produkten und einer aggressiven Vermarktungsstrategie. Einer der führenden Goldjuweliere in Dubai, geht davon aus, dass dieses Nachfragewachstum in den kommenden Jahren beibehalten werde, da sich die Einstellung vieler Käufer in den letzten Jahren, positiv in Bezug auf Gold, verändert hat.

Abschließend noch eine Studie der Commerzbank für Gold in Dollar. Die charttechnischen Experten gehen davon aus, dass der Aufwärtstrend nach unten verlassen werde. Sie sehen den Goldpreis bis auf 410,40 $, dem Tief von Februar, zurück fallen. Das Aufwärtspotential sei durch den massiven Widerstand bei 429 $ ebenfalls deutlich begrenzt. Des weiteren sind sie für die kommenden Tage sehr pessimistisch.

Gold ist wieder unter seine Unterstützungszone bei 428 $ bis 430 $ zurück gefallen. Bei 425 $ verläuft die Unterkante des seit April 2003 bestehenden, steileren Aufwärtstrendkanals, auf dem sich Gold in den letzten Tagen abfangen konnte. Die Feinunze sollte sich hier, spätestens bei 420 $ wieder fangen.


Silber

Die Feinunze Silber steht gerade bei 7,06 $, Minus 0,02 $. Intraday startete das Edelmetall bei 7,07 $ und pendelte die Sitzungen in Sydney, Hongkong und London zwischen 7,05 $ und 7,10$ . In New York fiel der Kurs dann nach unten aus dieser Range heraus und markierte bei 6,99 $ ein bisheriges Tagestief. Im Anschluss setzte eine Gegenbewegung ein, die bis jetzt mehrmals bei 7,06 $ scheiterte. Ted Butler schrieb in seinem wöchentlichem Silberkommentar wieder über sehr interessante Zusammenhänge. So geht er beispielsweise davon aus, dass Silber nie wieder unter fünf Dollar fallen werde. Als Grund für diese Vorhersage, nennt er mehrere Faktoren. Zum einen sind in den letzten 1,5 Jahren, die Herstellkosten pro Unze Silber von 5 $ auf 7 $ gestiegen, dies entspricht einem Anstieg um 40%. Des weiteren zeigt er auf, dass Silber die einzige Ware ist, die seit 60 Jahren einen Nachfrageüberhang hat. Bisher wurde die Zusatznachfrage durch Verkäufe aus weltweiten Lagerbeständen gedeckt, diese sind allerdings mittlerweile komplett erschöpft. Er nennt noch weitere wichtige Argumente, die für einen steigenden Silberpreis sprechen, jedoch würde die Aufzählung all dieser Faktoren den Rahmen des Berichts sprengen.

Nachdem die UBS sich gestern pessimistisch gegenüber dem Silberpreis in diesem Jahr geäußert hat, haben inzwischen JP Morgan und die Commerzbank nachgezogen. JPM teilte mit, dass Silber nicht unter der gleichen Angebotsenge wie andere Metalle leide und dass die Minenproduktion von Silber als Nebenprodukt zunehmend steige. Des wegen gehen die Experten von Silberpreisen um die 6,20 $ aus.

In der eben bei Gold genannten Studie haben sich die Charttechniker der Commerzbank auch mit Silber beschäftigt. Sie gehen nicht davon aus, dass Silber den Widerstand bei 7,28 $ / 7,32 $ überwinden kann. Die momentane Stärke sei nur eine technische Gegenbewegung gegen den allgemeinen Abwärtstrend. Das Fazit ist, dass die Analysten davon ausgehen, dass Silber nicht die Kraft besitzt, sich über 6,75 $ zu halten.

Charttechnisch bleibt nun abzuwarten, ob Silber den kurzfristigen Abwärtstrend seit Dezember 2004 bei 7,26 $ ebenfalls überwinden kann. Danach wäre ein Angriff auf das Hoch bei 7,58 $ denkbar. Weitere Unterstützungslinien liegen bei 6,86 $ und 6,80 $. Die Unterkante des seit Juli 2003 bestehenden Aufwärtstrends verläuft gerade bei 6,87 $.


Platin

Der Platinkurs notiert momentan bei 879 $, Plus 1 $. In Sydney eröffnete das Edelmetall bei 878$ und fiel dann in Hongkong auf 870 $ zurück. Im weiteren Handelsverlauf erholte sich Platin wieder und konnte heute sogar ein Mehrtageshoch bei 882 $ erklimmen.
Laut einer aktuellen Umfrage, ist der US Luxury Consumption Index (LCI) um 5,3 Punkte auf 100,9 Punkte gestiegen. Dadurch wurde der Abwärtstrend, der im zweiten Quartal 2004 eingeleitet wurde beendet. Die Verbraucher fühlen sich mittlerweile wieder zuversichtlicher bezüglich ihrer finanziellen Zukunft. Bei dieser eben genannten Umfrage wurden insgesamt 732 Käufer von Luxusartikeln, deren Durchschnittseinkommen bei 132.800$ liegt, befragt. 36% der Befragten sagten, dass sich ihre finanzielle Zukunft verbessert habe und sie zukünftig mehr für Luxusgüter ausgeben wollen. Die Ausgaben für Luxusartikel pro Person, sind im ersten Quartal 2005 um 11% auf 11.726 $ gestiegen. Trotz der deutlich gestiegenen Benzinpreise in den USA und den Unsicherheiten bezüglich der amerikanischen Wirtschaft, sehen viele Licht am Ende des Tunnels. Über 55% der Befragten gehen davon aus, dass sich ihre finanzielle Situation weiter verbessern werde. Des weiteren stellte die Studie fest, dass sich die Anzahl der Frauen die Schmuck kaufen stetig erhöht. Letztes Jahr gaben die Amerikaner 57,4 Milliarden Dollar für Uhren und anderen Schmuck aus. Der Platinsektor hat hiervon besonders profitiert und sollte dies auch weiterhin tun. Vor allem wird Platin als Hochzeitsschmuck immer beliebter.
Weitere wichtige Unterstützungen liegen bei 850 $ und 815 $. Platin hat den seit Juni bestehenden Aufwärtstrend nach unten verlassen, somit ist das aufsteigende Dreieck nicht bestätigt worden. Das nächste Kursziel ist vorerst die 880 $.


Palladium

Eine Feinunze Palladium kostet aktuell 192 $, Minus 2 $. Der heutige Eröffnungskurs lag bei 194 $ in Sydney. Während der Sitzung in Hongkong wurde dann der Tagestiefstkurs bei 180 $ erreicht, später verbesserte sich das Edelmetall leicht auf 181 $. Erst gegen Mitte des Handels in Zürich zog der Kurs an und erreichte in der Spitze 194 $. Die New Yorker Sitzung war relativ unspektakulär, da Palladium zwischen 191 $ und 192 $ pendelte. Für Palladium gab es heute keine neuen News. Sollte sich Palladium über der 200$ Marke halten können, wäre das nächste Kursziel von 220 $ aktiviert. Bei 190 $ und 180 $ liegen die horizontalen Unterstützungen.


Aluminium

Ein Pound Alu wird momentan für 0,7905 $ gehandelt, Minus 0,0156 $. Intraday eröffnete der Kurs bei 0,8061 $ und fiel den restlichen Tagesverlauf ohne größere Gegenbewegungen nach unten. Der aktuelle Kurs liegt nur leicht oberhalb seines bisherigen Tagestiefstkurses bei 0,7884 $. Die südafrikanische Regierung will auf die Ausfuhr von Metallabfällen eine Exportsteuer erheben. Viele Industriebetriebe haben sich beschwert, dass die inländischen Preise für Restmetall viel zu hoch seien. Der Großteil dieser Beschwerden kam aus dem Aluminiumsektor. Derzeit müssen Exporteure erst um Erlaubnis bitten, wenn sie Restmetall ins Ausland verkaufen wollen. Dennoch will das Department of Ministry and Trade zu einer härteren Gangart übergehen, um die inländische Industrie zu schützen. Alcoa, der weltgrößte Aluminiumhersteller, teilte heute seinen Aktionären mit, dass der Kursverfall bei Aluminium eventuell das Ergebnis des zweiten Quartals diesen Jahres beeinträchtigen könnte. CFO Richard Kelson, fügte noch hinzu, dass die Material- und Energiekosten in diesem Jahr um 600 Millionen Dollar höher ausfallen werden als im Vorjahr. Des weiteren hat Alcoa mit zurückgehender Nachfrage seitens General Motors und Ford zu kämpfen. Trotzdem bleibt insgesamt die Nachfrage nach Aluprodukten stark.
Charttechnisch ist das Leichtmetall jetzt aus seinem langfristigen Aufwärtstrend bei 0,82 $ nach unten ausgebrochen. Wenn sich der Kurs in den nächsten Tagen nicht wieder erholt und sich über den Aufwärtstrend hieven kann, so ist dieser endgültig verloren. Weitere Unterstützung liegt nun bei 0,7750 $ bzw. 0,75 $.


Kupfer

Kupfer steht gerade bei 1,5081$, Minus 0,0183 $. In den Handel ging Kupfer heute bei 1,5264 $ und gab ähnlich wie Alu den restlichen Handel immer weiter nach. Im Bereich 1,5050 $ wurde Intraday ein Doppelboden gebildet, von dem aus Kupfer sich etwas erholen konnte. Zum ersten Mal seit drei Tagen fielen heute die Kupferfutures in Shanghai, nachdem die gestern erwähnten Käufe von chinesischen Kabel- und Drahtherstellern ausblieben. Der Grund hierfür war relativ simpel, die Preise waren einfach zu hoch. Ein Analyst der Great Wall Futures Corp. sagte, dass viele kleinen Firmen sehr empfindlich auf die hohen Preise reagieren. Deswegen bleiben einige ihre Fabriken, die wegen den Maiferien geschlossen waren, weiterhin zu. Für die nächste Woche erwarten Händler die Ankunft eines Schiffes mit einer Gesamtladung von 10.000 Tonnen. Trotzdem ist diese Menge nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Laut einer Analysten werden die Preise in China weiterhin hoch bleiben. Auch in New York fiel Kupfer heute, aufgrund von Ängsten, dass sich die Nachfrage durch weitere Zinserhöhungen abschwächen werde.
Bei Kupfer wurde der langfristige Trend nach unten durchbrochen. Allerdings existiert noch ein mittelfristiger Trend, der aktuell bei knapp 1,50$ steht. Weitere Unterstützung gibt die Oberkante des aufsteigenden Dreiecks bei 1,49 $, aus dem Kupfer nach oben ausbrechen konnte. Bei 1,4750 $ und 1,45 $ verlaufen ebenfalls horizontale Unterstützungslinien


Öl

Der Light Crude Future notiert derzeit bei 50,80 $, Minus 1,25 $. Ursache für den weiteren Rückgang sind deutlich gestiegene US Öllagerbestände. Die Lagerdaten für Rohöl ergaben, dass es einen Zuwachs um 2,7 Millionen Barrel gegeben hat. Spekulanten und andere Marktteilnehmer rechneten mit einem Zuwachs von lediglich 1,3 Millionen Barrel. Die Mitteldestillate (Heizöl und Diesel) sind um 1,7 Millionen Barrel gestiegen, die Benzinvorräte um 0,2 Millionen. Bei der Kapazitätsauslastung der US Raffinerien ergab sich gegenüber der Vorwoche ein Zuwachs von 0,1% auf 91,8%. Die Nackenlinie des Doppelhochs bei 52,50 $ wurde nach unten durchbrochen und noch nicht zurück erobert, somit ist das alte Kursziel bei 58 $ wieder passé. Rechnerisch liegt das neue Kursziel wieder im Bereich von 47,50 $. Hier verläuft ebenfalls der seit Dezember bestehende Aufwärtstrend.

Öl der Sorte Brent kostet momentan 50,90 $, Minus 0,90 $. Brent hat seinen Trendkanal zwischen 52,27 $ und 57,51 $ nach unten verlassen. Eine weitere horizontale Unterstützungslinie verläuft bei 50,45 $. Sollte diese Unterstützung nun auch nach unten durchbrochen werden, dann ist Platz bis etwa 46,50 $. Hier verläuft die Oberkante des langfristigen Aufwärtstrendkanals


© Sebastian Hell
    Quelle: www.derivate-magazin.de





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