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Rohstoff Express: Panik unter den Kupferhändlern! Kurs bricht massiv ein!

12.05.2005  |   Sebastian Hell
Inder kaufen 30 Tonnen Gold in 5 Tagen! Designer bevorzugen Platin! China und Alu, eine unendliche Geschichte! Öl bricht nach OPEC Aussage ein!


Gold

Eine Feinunze Gold kostet aktuell 421,90 $, Minus 4,60 $. Der heutige Eröffnungskurs in Sydney lag bei 427,10 $. Bis etwa zur Mitte des Handels in Hongkong hielt sich das Edelmetall relativ stabil. Anschließend begann ein sukzessiver Abstieg, der sich in New York noch weiter beschleunigte. Bei 421 $ lag der bisherige Tagestiefstkurs. Die amerikanische Valuta konnte heute nach Bekanntgabe der US Einzelhandelsumsätze ein Sechs - Monatshoch gegenüber dem Euro erklimmen. Mit einem Zuwachs von 1,4% verzeichneten die Umsätze nicht nur den stärksten Zuwachs seit sieben Monaten, sondern lagen auch deutlich über den Erwartungen der Ökonomen von 0,7%. John Mc Carthy, Direktor des Devisenhandels bei ING Financial Markets in New York, stellte fest, dass mehr und mehr Spekulanten davon absehen den Dollar zu shorten. Die bärische Stimmung gegenüber dem Dollar hat deutlich abgenommen und zunehmend mehr Leute wechseln auf die Long Seite. Das Hauptargument für ein Long-Engagement sind Spekulationen auf weitere Zinserhöhungen, da die heutigen Zahlen des Einzelhandels deutlich gezeigt haben, dass es der Wirtschaft noch gut geht. Des weiteren versprechen sich viele Marktteilnehmer ein gutes Ergebnis bei der für morgen anberaumten Veröffentlichung der Verbraucherstimmung.

Andy Brosoff, Vizepräsident des Edelmetallhandels bei Mitsubishi International Corp., sagte in einem Interview, dass auf den Edelmetallmärkten momentan alles vom Euro abhängt. Trotzdem gäbe es im Bereich von 420 $ bis 423 $ eine sehr stabile physische Nachfrage, die größere Kursverluste vermeiden sollte. Unterm Strich ist Andy Brosoff mit der Performance des Goldpreises zufrieden, da es aufgrund der hohen Gewinne des Dollars der letzten Tage, zu heftigeren Verlusten hätte kommen können.

Gestern berichtete ich von Gerüchten, dass das Weiße Haus und das Kapitol evakuiert wurden. Dieses Gerücht erwies sich als war. Ein Sportflugzeug ist gestern Mittag in Washington in die Sperrzone eingedrungen und wurde anschließend von Kampfflugzeugen zur Landung gezwungen. Der Pilot wurde anschließend verhört, genaue Motive sind bis jetzt noch nicht bekannt. George Bush war zu keinem Zeitpunkt in Gefahr, da er sich auf einer Radtour befand.

Die russische Nationalbank gab bekannt, dass ihre Gold- und Devisenreserven am 6. Mai 144,7 Milliarden Dollar betrugen. Der Wert der Vorwoche lag bei 144,1 Milliarden Dollar. Mittlerweile befinden sich die russischen Reserven auf absoluter Rekordhöhe.

Bobby Godsell, CEO des zweitgrößten Goldproduzenten der Welt AngloGold, erwartet für 2005, dass der Goldpreis in einer Range zwischen 400 $ bis 500 $ pendelt. Obwohl er für den Kurs sehr optimistisch ist, ändert dies nichts an der Tatsache, dass viele südafrikanischen Produzenten unprofitabel arbeiten, was auf den starken Rand und höhere Kosten zurückzuführen ist. Für die Geschäftsplanung allerdings, hat Godsell einen konservativen Goldpreis von 425 $ veranschlagt. Großes Potential bei Gold sieht er vor allem darin, dass nach seiner Meinung, der Dollar weiter abwerten werde.

Laut Godsell sollte eine Abwertung die Kraft besitzen, den Preis pro Feinunze über 500 $ zu heben. Eine Preisuntergrenze bei Gold sieht er im Bereich von 410 $, da die Nachfrage seitens der Schmuckindustrie hier schlagartig zunehmen sollte. Abschließend fügte er noch hinzu, dass die südafrikanische Minenproduktion auf dem niedrigsten Stand seit 1931 sei und die Entdeckung neuer Goldvorkommen extrem gering.
Das World Gold Council (WGC) fand heraus, dass während der letzten fünf Tage ungefähr 25 bis 30 Tonnen an Gold in Indien verkauft wurden. Genauer gesagt, wurde diese unglaubliche Menge in Tamil Nadu während des "Akshaya Tritiya" Festes verkauft. Das "Akshaya Tritiya" ist das Gedenken an das Ende des sechsmonatigen Fastens von Lord Adinath, dem ersten Wegbegleiter der Jain Religion. Der Vizepräsident des WGC in Indien teilte mit, dass diese Menge absolut beispiellos ist. Im Jahr 2004 lag der gesamte Goldverkauf bei lediglich 15 Tonnen.

Gold ist wieder unter seine Unterstützungszone bei 428 $ bis 430 $ zurück gefallen. Bei 425 $ verläuft die Unterkante des seit April 2003 bestehenden, steileren Aufwärtstrendkanals, auf dem sich Gold in den letzten Tagen abfangen konnte. Die Feinunze sollte sich hier, spätestens bei 420 $ wieder fangen.


Silber

Der Silberpreis steht momentan bei 6,93 $, Minus 0,13 $. Intraday ging das Edelmetall bei 7,04 $ in den Handel und pendelte während den Sitzungen in Hongkong und London zwischen 6,99 $ und 7,05 $. In New York war der weitere Verlauf dann sehr volatil. So fiel der Kurs zunächst auf 6,95 $ zurück, erholte sich wieder auf 7,05 $ und gab erneut auf 6,91 $ nach. Für Silber gab es heute keine neuen News. Charttechnisch bleibt nun abzuwarten, ob Silber den kurzfristigen Abwärtstrend seit Dezember 2004 bei 7,26 $ ebenfalls überwinden kann. Danach wäre ein Angriff auf das Hoch bei 7,58 $ denkbar. Weitere Unterstützungslinien liegen bei 6,86 $ und 6,80 $. Die Unterkante des seit Juli 2003 bestehenden Aufwärtstrends verläuft gerade bei 6,87 $.


Platin

Platin notiert derzeit bei 870 $, Minus 9 $. In Sydney eröffnete das Edelmetall bei 877 $ und gab während der weiteren Sitzungen schrittweise nach. So wurde das bisherige Tagestief bei 863 $ in Zürich erreicht. Kurz vor Beginn der Session an der COMEX schnellte der Kurs noch einmal auf 875 $, musste diese Gewinne allerdings in New York wieder abgeben. Auf der diesjährigen Basel World Messe, hat sich ganz klar ein neuer Platintrend abgezeichnet. Das Edelmetall ist bei vielen Designern die erste Wahl, wenn es um neue Kollektionen geht. Momentan versuchen die Designer, Platin mit Holz, Pelz oder Gummi zu kombinieren. Des weiteren ist das Edelmetall mittlerweile sehr begehrt bei der Herstellung von Männeruhren. Viele Designer, darunter Heinrich & Denzel, Sarah Jordan, Basilio Liverino, Chris Aire und viele mehr sind inzwischen von dem schillernden Metall begeistert und stellten ihre neuesten Kompositionen vor. Durch die Bank wird erwartet, dass sich Platinschmuck in den kommenden Jahren weiter durchsetzen wird.
Weitere wichtige Unterstützungen liegen bei 850 $ und 815 $. Platin hat den seit Juni bestehenden Aufwärtstrend nach unten verlassen, somit ist das aufsteigende Dreieck nicht bestätigt worden. Das nächste Kursziel ist vorerst die 880 $.


Palladium

Die Feinunze Palladium wird gerade für 190 $ gehandelt, Minus 2 $. Nachdem das Edelmetall bei 192 $ in Sydney gestartet ist, fiel es zeitweise bis auf 178 $ in Zürich zurück. Erst mit der Öffnung der Tore an der New Yorker COMEX erholte sich Palladium wieder und oszilliert seither um die Marke von 190 $. Für Palladium gab es heute ebenfalls nichts neues. Sollte sich Palladium über der 200 $ Marke halten können, wäre das nächste Kursziel von 220 $ aktiviert. Bei 190 $ und 180 $ liegen die horizontalen Unterstützungen.


Aluminium

Ein Pound Alu kostet momentan 0,7837 $, Minus 0,0068 $. Intraday ging das Leichtmetall bei 0,7905 $ in den Handel und gab anschließend bis auf 0,7825 $ nach. Im weiteren Verlauf erholte sich der Kurs wieder auf 0,7884 $, brach jedoch anschließend wieder bis auf das jetzige Niveau ein. Die russischen Exporte an unverarbeitetem Aluminium sind im ersten Quartal diesen Jahres um 46% gestiegen. Die absolute Menge lag bei 1.047 Millionen Tonnen . Der Gesamtwert in Dollar dieser Menge lag bei 1.346 Milliarden. Die Pläne der chinesischen Regierung, Aluminiumprodukte mit einer Steuer zu belegen, haben bei vielen Aluherstellern Missmut hervor gerufen. Im letzten Monat sind die Preise für Aluminium am Spot Markt um 2% gefallen, da die Nachfrage der Hersteller ausblieb. Viele Produzenten importieren Rohmaterial nach China, verarbeiten dieses dann zu Alu und exportieren das Endprodukt wieder an die weltweiten Metallwarenbörsen. Bisher war es so, dass Rohmaterial steuerfrei war, solange dieses auch wieder exportiert wurde. Aufgrund des immer größer werdenden Defizits bei der chinesischen Stromversorgung, muss die Regierung nun Schritte einleiten um dieses zu bekämpfen. (Siehe auch Rohstoff Express vom 9.05.05)
Charttechnisch ist das Leichtmetall jetzt aus seinem langfristigen Aufwärtstrend bei 0,82 $ nach unten ausgebrochen. Wenn sich der Kurs in den nächsten Tagen nicht wieder erholt und sich über den Aufwärtstrend hieven kann, so ist dieser endgültig verloren. Weitere Unterstützung liegt nun bei 0,7750 $ bzw. 0,75 $.


Kupfer

Kupfer steht momentan bei 1,4548 $, Minus 0,0533 $. Den heutigen Tag startete das rote Metall bei 1,5081 $ und brach den restlichen Verlauf regelrecht ein. Momentan steht das Basismetall nur wenige Cents oberhalb seines Tagestiefstkurses. In Shanghai fielen die Kupferfutures heute den zweiten Tag in Folge, nachdem der Kurs für Kupfer, das zur unmittelbaren Auslieferung bestimmt ist, nachgab. Eine riesige Menge an Kupfer, genaugenommen 50.000 Tonnen kam heute an der Shanghai Warenterminbörse an. Diese Ladung kam während der Maiferien im Hafen an, wurde allerdings nicht erfasst, da das "Customs Office" geschlossen war. Nachdem sich diese Nachricht am Markt in China durch gesprochen hatte, wollten die meisten Händler ihre Positionen liquidieren, was zu den heftigen Kursverlusten führte. An der COMEX kam zu dieser sehr negativen Nachricht dann auch noch die Stärke des Dollars hinzu, die Kupfer weiter fallen lies. Laut einem Händler wurden mehrere Stop Loss Orders ausgelöst, was dem Markt dann endgültig das sprichwörtliche Genick brach.
Bei Kupfer wurde der langfristige Trend nach unten durchbrochen. Allerdings existiert noch ein mittelfristiger Trend, der aktuell bei knapp 1,50 $ steht. Weitere Unterstützung gibt die Oberkante des aufsteigenden Dreiecks bei 1,49 $, aus dem Kupfer nach oben ausbrechen konnte. Bei 1,4750 $ und 1,45 $ verlaufen ebenfalls horizontale Unterstützungslinien


Öl

Ein Barrel Öl der Sorte Light Crude kostet aktuell 48,80 $, Minus 2 $. Die Internationale Energie Agentur (IEA) hat ihre Prognose für den weltweiten Ölverbrauch angehoben. Für das Jahr 2005 sieht die Behörde einen Zuwachs von 2,2% nach vorherigen 2,1%. Allerdings wurden die Schätzungen für das Wachstum des chinesischen Ölverbrauchs von 7,9% auf 7,4 revidiert. Im letzten Jahr lag das Wachstum noch bei 16%. Der indonesische Energieminister Purnomo Yusgiantoro teilte mit, dass ein Ölpreis von 50 $ zu hoch sei und deswegen auch keinen Gleichgewichtspreis darstelle. Auf diese Aussage reagierten die Märkte mit heftigen Abschlägen. Die Nackenlinie des Doppelhochs bei 52,50 $ wurde nach unten durchbrochen und noch nicht zurück erobert, somit ist das alte Kursziel bei 58 $ wieder passé. Rechnerisch liegt das neue Kursziel wieder im Bereich von 47,50 $. Hier verläuft ebenfalls der seit Dezember bestehende Aufwärtstrend.

Öl der Sorte Brent kostet momentan 49,30 $, Minus 1,60 $. Brent hat seinen Trendkanal zwischen 52,27 $ und 57,51 $ nach unten verlassen. Eine weitere horizontale Unterstützungslinie verläuft bei 50,45 $. Sollte diese Unterstützung nun auch nach unten durchbrochen werden, dann ist Platz bis etwa 46,50 $. Hier verläuft die Oberkante des langfristigen Aufwärtstrendkanals.


© Sebastian Hell
    Quelle: www.derivate-magazin.de





Haftungsausschluss: Die im "Rohstoff Express" veröffentlichten Ausführungen stellen keine Kauf oder Verkaufsempfehlungen für die oben genannten Turbos dar! Zudem wird keine Haftung für den Kauf oder Verkauf anderer Wertpapiere oder Finanzinstrumente übernommen!







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