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Euro vs. Dollar: Ziemlich böse Sache!

16.05.2005  |   Sebastian Hell
Mittlerweile hat sich die Lage beim Euro gegen den Dollar sehr zum negativen hin verändert. Oberflächlich gute Wirtschaftsdaten aus den USA, konnten den Dollar deutlich unterstützen und drückten die europäische Gemeinschaftswährung auf den tiefsten Stand seit sieben Monaten.

Highlight dieser Woche war ganz klar die Bekanntgabe des US Handelsbilanzdefizits, das mit "nur" 55 Milliarden Dollar unter den Erwartungen der Ökonomen von 61 bis 65 Milliarden lag. Trotzdem sprechen Volkswirtschaftler davon, dass das amerikanische Zwillingsdefizit (Handelsbilanz + Haushalt) langfristig den Staat massiv schädigen wird, falls nicht nachhaltige Schritte eingeleitet werden um dieses zu bekämpfen.

Eine weitere Meldung war, dass die US Einzelhandelsumsätze überraschenderweise um 1,4% gestiegen sind, was ebenfalls über den Erwartungen von 0,8% lag. Dieser Zuwachs verwundert mich doch zutiefst, da Wal Mart, der größte US Einzelhändler, einen Gewinnrückgang im ersten Quartal verzeichnen musste. Auf den ersten Blick konnte zwar der Gewinn von 2,2 auf 2,5 Milliarden gesteigert werden, rechnet man allerdings Sondereffekte heraus, so ist der Gewinn gegenüber dem Vorjahreszeitraum zurück gegangen.
Auch die Verbraucherstimmung, die von der Uni Michigan ermittelt wurde, ging den fünften Monat in Folge zurück und notiert momentan bei 85,3 Punkten. Der langjährige 15 Jahres Durchschnitt liegt bei 92. Ein fallender Index der Verbraucherstimmung deutet auf sinkende Verbraucherausgaben hin.

Sie sehen, dass einige der amerikanischen Wirtschaftsindikatoren doch nicht das sind, wofür sie sich ausgeben. Deswegen sollte jede dieser Meldungen kritisch hinterfragt werden.

Nun aber zur charttechnischen Betrachtung des Euro:
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Der Euro ist unter sein 100% Fibonacci Retracement und die Unterstützung bei 1,2632 $ gefallen. Kurzfristig wäre nun ein Test des Supports bei 1,2461 $ wahrscheinlich. Mit einem Wert von 30, ist der RSI nicht nur aus seinem symmetrischen Dreieck ausgebrochen, sondern deutet auch auf einen starken Abwärtstrend hin. Da der Index der relativen Stärke noch nicht deutlich unter der Marke von 30 notiert, kann man auch noch nicht zu einem Long Einstieg raten, da der Markt noch nicht überverkauft ist.

Die Candles der letzten drei Tage sind alle drei schwarz und besitzen einen langen Körper, vor allem die Kerzen der letzten beiden Tage haben fast kein Lunte (unterer Schatten) und weisen damit auf eine enorme Schwäche des Euros hin.

Nimmt man die Kerzen der letzten drei Handelstage zusammen, so ergeben sie "Identical Three Crows". Diese Formation gilt als sehr bärisch und äußerst zuverlässig.

Eine Fortsetzung des Abwärtstrends in den nächsten Tagen gilt als sehr wahrscheinlich.


© Sebastian Hell
    Quelle: www.derivate-magazin.de




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