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Goldmarkt: Eine Folge gemischter Signale

14.09.2009  |  Clive Maund
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An dieser Stelle sollten wir uns folgende Frage stellen: "Welches Szenario würde maximalen Schaden für den durchschnittlichen EM-Investor bringen und seine Ressourcen gleichzeitig in die Taschen des Big Money umleiten?"

Sie lässt sich leicht beantworten: Wenn Gold zu neuen Hochständen ausbräche und damit eine Welle von Kauftstops auslöste und auch dazu führen würde, dass viele Chart-Anhänger und ein großer Schwall von Investoren in den Markt strömt. Wenn "das Tier dann einmal in der Pfanne ist" könnte das Big Money eine Umkehrattacke starten und einen Einbruch hervorrufen - und Sie sollten lieber davon ausgehen, dass das Big Money die Macht dazu hat. Dieses Spiel haben sie letztes Jahr beim Kupfer getrieben. Aus diesem Grund werden wir auf keinen Fall unsere Puts verkaufen, die wir ja am Ende sowieso kostenlos bekommen haben - und wir werden sie überrollen, wenn sie auslaufen.

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Auf dem 6-Monate-Chart können wir die letzten Preisbewegungen detaillierter betrachten. Nach dem deutlichen Ausbruch aus dem Dreieck, stieg Gold noch einen Tag stark an, bevor sich die Erholung, aufgrund des heftigen Widerstands auf dem Weg zu neuen Hochs, deutlich verlangsamte. Wir haben unsere Calls an der Spitze dieses "Sternschnuppen-Doji" im frühen Handel letzten Dienstag verkauft.

Ein bullischer Hammer erschien letzten Donnerstag nach einigen Reaktionen, denen Gewinne am Freitag folgten. Trotzdem stieg der Preis nicht über die Tageshochs von Donnerstag. Gold geht im RSI-Indikator in kritisch überkauftes Gebiet über und sein MACD zeigt zunehmend überkaufte Bedingungen. Und aus dem 3-Jahre-Chart geht sehr deutlich hervor, dass es sich hierbei um eine Widerstandszone handelt.

Diese Faktoren schließen einen baldigen Durchbruch zu neuen Hochständen an sich nicht aus hin, obgleich sie auch nahelegen, dass eine Konsolidierungsperiode im Vorfeld nützlich wäre. Aber die COT-Struktur macht dies auf kurze Sicht weniger wahrscheinlich; im Vergleich zu vergangenen Korrelationen sieht sie jetzt deutlich bärisch aus.

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Auf www.clivemaund.org lassen wir uns nicht auf den David-gegen-Goliath-Unsinn ein. Denn unserer Erfahrung nach gewinnt das Big Money fast immer, was auch aufgrund ihrer weiten Netzwerke, ihren Verbindungen zum Bankensystem, zu Regierungen, den Märkten und zur Politikgestaltung generell kaum überrascht. Das Big Money weiß, wenn etwas fällt und auch wann.

Auch wenn es so aussieht, als würden sie verlieren (wie während der Bankenkrise letzten Jahres und Anfang dieses Jahres), so schieben sie die Folgerechnungen für die eigenen Exzesse allen anderen unter. Aus diesem Grund haben wir auch vor, uns so weit wie möglich an ihnen auszurichten. Stellt man sich ihnen entgegen, so hat man dieselben Gewinnchancen, wie ein Igel, der eine Autobahn im Süden Los Angeles überqueren möchte.

Vor diesem Hintergrund sind die jüngsten COT-Charts unangenehm für Bullen (oder sie sollten es sein), denn hier können wir sehen, dass die Short-Position der Commercials den jüngsten Angaben zu Folge explodiert ist - und die letzten drei Tage sind noch nicht mit inbegriffen. Man kann also davon ausgehen, dass sie jetzt noch weiter gestiegen sind, nachdem Gold die Woche mit einem Schlusshoch beendete.

Das eine oder das andere wird also passieren: Entweder überreicht das Big Money die eigenen Köpfe serviert auf einem Tablett, wenn Gold ausbricht und steil nach oben prescht (aus historischer Sicht unwahrscheinlich) oder der Durchschnittsinvestor im EM-Sektor stirbt in nicht allzu langer Zeit auf der Strasse, angetrieben von einem Schwall bullischer Berichte, die die Runde machen.

Dabei könnte es sich auch um einen falschen Ausbruch zu neuen Hochständen handeln, der von einer Explosion bei den Short-Positionen der Commercials begleitet wird, die die Niveaus dann noch extremer hebt. Der Silber-COT ist sogar noch extremer. Unsere Taktik ist also, im Allgemeinen long zu bleiben, diese Positionen aber zu schützen - entweder durch enge Stops (vor dem Ausbruch aus dem Dreieck lagen sie knapp unter der Unterstützung am Scheitelpunkt des Dreiecks - sie sollten aber jetzt nach oben gesetzt werden) oder mit Out-of-the-money-Puts. Diese Position wird erneut in Augenschein genommen, sollte die COT-Struktur noch extremer werden.

Und noch ein anderer Faktor muss von Investoren in EM-Aktien beachtet werden: Die steigende Wahrscheinlichkeit, dass der allgemeine Aktienmarkt tiefer geht und sich jetzt auf den Scheitelpunkt eines bärischen, steigenden Keilmusters zubewegt - zu einer Jahreszeit, in der es den Investoren eher unter den Fingern zu jucken scheint.


© Clive Maund
www.clivemaund.com

Der Artikel wurde am 13.9.2009 auf www.clivemaund.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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