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Löst die CFTC eine Rohstoffbaisse aus?

18.09.2009  |  Dr. Frank Schallenberger
Die amerikanische Börsenaufsicht CFTC ist in den letzten Wochen weiter umtriebig gewesen, um den Spekulanten an den Rohstoffmärkten das Handwerk zu legen. Zur Diskussion steht die Einführung gesetzlicher Obergrenzen für Handelspositionen in Rohstoffen, die von einzelnen Marktteilnehmer gehalten werden dürfen. Damit könnte einigen Finanzjongleuren tatsächlich der Wind aus den Segeln genommen werden. Die Frage stellt sich jedoch, welche Auswirkungen die Beschränkung des Terminhandels auf die Preise haben könnte. Wenn die Spekulanten in der Vergangenheit die Notierungen wirklich nach oben getrieben haben, müssten die Preise ins Rutschen kommen, sofern sich diese Akteure teilweise vom Markt zurückziehen.

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Ein Blick auf die jüngste Statistik der CFTC zeigt beispielsweise, dass so genannte "Money Manager", hinter denen sich u.a. die berüchtigten Hedge Fonds verbergen, bei Mais eine etwas größere Longposition von 20.000 Kontrakten und bei Kupfer eine relativ kleine Longposition von 3.500 Kontrakten halten. Sofern nun die Spekulanten gezwungen sind, diese Positionen zu schließen, könnten sich die Preise für Mais (etwas stärker) und für Kupfer (etwas schwächer) ermäßigen. Doch liegen die Dinge wirklich so einfach? Mais notiert in den USA momentan unter dem Stand zu Beginn der 1980er Jahre - unter Berücksichtigung von Inflation ist der Preis heute sogar extrem niedrig - und das, obwohl die Spekulanten 30 Jahre lang im Markt aktiv waren. Kupfer hat in diesem Jahr über 100% zugelegt, ohne dass die "Money Manager" stark engagiert waren. Aber wenn es nicht die Spekulanten waren, wie kann der Preis dann in so kurzer Zeit so stark steigen?

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Die Antwort ergibt sich - wie bei allen Rohstoffen - aus Angebot und Nachfrage. Wenn China die Basismetallimporte in kurzer Zeit vervielfacht, steigt eben auch Kupfer relativ stark an. Wenn die OPEC die Ölförderung deutlich stärker drosselt, als die Nachfrage sich ermäßigt, haussieren Brent und Co. Und wenn die CFTC den Einfluss der Spekulanten an den Märkten einschränkt, ist es keinesfalls sicher, dass die Preise deswegen fallen. Sicher ist nur, dass die Liquidität sich ermäßigt, die Transaktionskosten steigen, der Handel sich zu weniger regulierten Märkten verlagert und die Volatilität zunimmt. Über den letzten Punkt dürften sich dann wieder die "Money Manager" freuen - denn hohe Volatilitäten versprechen saftige Spekulationsgewinne - selbst bei Positionsobergrenzen.


© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart



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