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Sonnenaufgang in Simbabwe!

21.09.2009  |  Jan Kneist
Wenn man die Medienberichterstattung über Simbabwe verfolgt, dann hört man noch wenig Positives. Das Land mit den traumhaften Victoria Wasserfällen entwickelte sich unter Diktator Mugabe von der Kornkammer Afrikas zu einem chaotischen Armenhaus. Die weißen Farmer wurden vertrieben oder umgebracht, die Industrie ging bankrott, das BIP (in USD-Kaufkraftparitäten, Quelle: www.indexmundi. com) sank von 25,69 Mrd. USD in 2006 auf 6,29 Mrd. in 2008, die Arbeitslosigkeit liegt bei 90%. Man kann dies nur als totalen Zusammenbruch bezeichnen, der außerdem noch von einer völligen Geldentwertung begleitet wurde.

Seit April 2009 hat Simbabwe kein eigenes Geld mehr, sondern verwendet für mindestens ein Jahr andere Währungen wie Rand, Euro und USD als Ersatzwährungen. Nur wenige wissen, dass dieses Land von Anfang der 1980er bis in die späten 90er Jahre der drittgrößte afrikanische Goldproduzent (Hoch 28,94 t pa.) nach Südafrika und Ghana war. Davon blieb nicht viel, in 2008 weniger als 3,5 t Goldproduktion!

Doch eins lehrt uns die Erfahrung - die Chancen sind dann am größten, wenn sie von der Masse nicht wahrgenommen werden. Vor 12 Jahren spielte sich Ähnliches in Südostasien, vor 7 Jahren in Argentinien ab.

Jedes Mal waren das für Investoren mit "harter Währung" traumhafte Kaufgelegenheiten. Auch wenn es in Simbabwe noch nicht viele Lichtblicke gibt, so sind es doch immerhin ein paar und sie verstetigen sich.

Beispielsweise wurde vor einigen Tagen gemeldet (www.epo.de), dass eine EU-Delegation nach 7 Jahren wieder Gespräche mit der politischen Führung Simbabwes aufgenommen habe. Die Parlamentarier wollen prüfen, ob die verabredete Machtteilung zwischen Mugabe und Tsvangirai umgesetzt wird. Eine weitere Meldung vom 11. September (www.reuters.com) lässt aufhorchen. Demnach werden China und Simbabwe beim Wiederaufbau des Landes zusammenarbeiten. Die Chinesen sollen in erster Linie Produktions-stätten aufbauen.

Investitionen in den Bergbausektor sind aber auch sehr willkommen. Bekanntermaßen investiert China in anderen afrikanischen Ländern massiv in den Bergbau, um sich langfristig mit Basismetallen und Gold zu versorgen. Investitionen können aber nur unter sicheren rechtlichen Bedingungen stattfinden und die können nur für alle Unternehmen geschaffen werden, nicht nur für die aus China. Die Konditionen für die Unternehmen wurden schon wesentlich verbessert - 15% Einkommensteuer, niedrige oder keine Importsteuer, unlimitierte Exporte von Rohstoffen, nur 3% Royalties, keine Umsatzsteuer etc. Es ist also schon etwas in Bewegung gekommen. New Dawn ist schon seit etlichen Jahren in Simbabwe aktiv, besitzt also den "first mover advantage" und schickt sich an, ein mittelgroßer Goldproduzent zu werden.


Rückblick

New Dawn wurde am 29. November 1999 unter dem Namen "Goldco Ltd." in Nevada gegründet. Die Gründung war Teil einer Umstrukturierung der Casmyn Corp, die die Minen-Assets mit ihrer Tochterfirma Casmyn Zim an Goldco übertrug, im Gegenzug dafür Aktien erhielt und diese an ihre Aktionäre ausschüttete. Seit dem 22. August 2006 heißt Goldco "New Dawn Mining Corp." Im Juni 2008 ging New Dawn zu 1,80 USD an die Börse. Das heutige Tochterunternehmen Casmyn Mining produzierte schon seit mehreren Jahren Gold in der Turk Mine in Simbabwe. 1996 hatte Casmyn Zim 18 historische Minen übernommen, darunter die Turk Mine (seit 1911 in Betrieb).

Nachdem man ca. 25 Mio. USD in die Instandsetzung der alten Anlage investiert hatte, begann zunächst die Verarbeitung alter Tailings. Seit 1998 wurde ober- und unterirdisch Erz gewonnen und verarbeitet und eine Produktion zwischen 13-14.000 oz pro Jahr erreicht. Ab 2002 lieferte die Mine positive Cashflows, so dass über 3 Mio. USD an die Muttergesellschaft transferiert werden konnten und man außerdem in die weitere Exploration und Entwicklung der Mine investierte. Auch die nahe gelegene Angelus Mine und die weiteren Projekte erfuhren geringfügige Exploration. Seit 2005 verstärkte New Dawn im Umfeld des steigenden Goldpreises die Arbeiten in der Turk Mine, geriet dann aber in den Strudel des Absturzes Simbabwes. Im Januar 2008 lag die Goldproduktion nur noch bei 900 oz. Die sich weiter verschlimmernde Lage und die Weigerung der Regierung, die Gold-Verkaufserlöse in USD auszuzahlen, führten im Oktober 2008 zur Schließung der Turk Mine.


Derzeitiger Status

New Dawns Fokus ist weiter die Turk Mine mit der angrenzenden Angelus Mine. Das Unternehmen besitzt zwar auch noch das Blue Dot- Projekt mit einer kleinen Verarbeitungsanlage in Südafrika, hat hier aber im letzten Quartal eine Wertberichtigung von 2,56 Mio. USD vorgenommen, da erhöhte Stromkosten, Forderungen nach Lohnerhöhungen, ungünstige Kursentwicklung des Rand zum USD und aufziehende politische Probleme zur Zeit keine weiteren Investitionen rechtfertigen. Die zahlreichen Explorationsprojekte von New Dawn in Simbabwe sind zur Zeit auch nicht von Priorität, werden aber bei einer Verstetigung des Cashflows mehr Exploration erfahren und zum Wachstum beitragen.

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