Edelmetalle: Neue Jahreshochs
22.09.2009 | Thorsten Proettel
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Der Goldpreis ist in der vergangenen Woche wieder über die 1.000-Dollar-Marke gestiegen und hat dabei sogar das Hoch vom Februar 2009 bei rund 1.007 US-Dollar überflügelt. Der letzte markante charttechnische Widerstand nach oben ist nun das Allzeithoch vom März 2008 bei rund 1.030 US-Dollar je Feinunze. Die Notierungen der weißen Edelmetalle profitierten vom Goldpreisanstieg und erklommen ebenfalls neue Jahreshöchststände. Silber kostete zwischenzeitlich 17,60 US-Dollar, Platin knapp 1.350 USDollar und Palladium mehr als 300 US-Dollar je Feinunze.
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Derzeitige Hausse zeigt abweichendes Muster
Anders als bei den Goldhaussen im Frühjahr 2008 und im Frühjahr 2009 gibt es dieses mal keine Panikkäufe verunsicherter Anleger. Die Nachfrage nach börsengehandelten Goldfonds (ETFs) ist in den letzten Tagen zwar wieder angesprungen und die Mittelzuflüsse betrugen allein in der ersten Septemberhälfte rund 1,2 Mrd. US-Dollar. Dies ist aber nur ein Bruchteil der Vergleichswerte vom 1. Quartal dieses Jahres. Von einer Flucht in sichere Sachwerte kann angesichts der von Hoch zu Hoch eilenden Aktienindizes sicherlich keine Rede sein. Auch der Schmuckmarkt kommt nicht als wesentliche Ursache der höheren Notierungen in Frage. Zwar haben sich beispielsweise die Goldimporte Indiens im August mit 21,8 Tonnen gegenüber dem Vormonat verdreifacht. Gemessen daran, dass der August und der September aufgrund der hinduistischen Feiertage meist für relativ hohe Goldimporte stehen, sind die gemeldeten Zahlen dennoch recht bescheiden.
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Moderates Szenario am wahrscheinlichsten
Die Lage am Goldmarkt lässt somit zwei Betrachtungsweisen zu. Einerseits erscheint das Edelmetall derzeit technisch überkauft. Zudem kann sich mittelbis langfristig kein Markt von seinen Fundamentaldaten lösen. Dies spricht gegen einen weiteren deutlichen Goldpreisanstieg. Andererseits kann argumentiert werden, dass die aktuelle Hausse in dem fundamental schwachen Umfeld nur ein Vorbote dessen sein könnte, welche Preisveränderung möglich ist, wenn die Konjunktur wieder anzieht und die Kaufkraft der Schmuckkäufer steigt. Wie so oft dürfte die Wahrheit irgendwo in der Mitte liegen und moderat steigende Notierungen das wahrscheinlichste Szenario bilden. Hierfür spricht auch das derzeit einsetzende Weihnachtsgeschäft und der Beginn der Hochzeitssaison in Indien, die von einem niedrigem Niveau ausgehend die Goldnachfrage beleben dürften.
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© Thorsten Proettel
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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