Junge Notenbanken pflegen alte Bräuche
25.09.2009 | Thorsten Proettel
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Beispielsweise veräußerten Frankreich, Spanien, Schweden, die Niederlande, die Schweiz und die Europäische Zentralbank seit Anfang 2007 zusammen mehr als 780 Tonnen Gold im aktuellen Gegenwert von rund 18 Mrd. Euro. Auf der anderen Seite wurden die Goldbestände in Mexiko, Katar und auf den Philippinen erhöht. Zu den größeren Goldkäufern gehörten zudem Russland, dass seit Anfang 2007 rund 170 Tonnen erworben hat, sowie die Volksrepublik China mit einem Zuwachs von 454 Tonnen seit 2003. Dies zeigt, dass die relativ jungen Notenbanken Gold im 21. Jahrhundert keineswegs als unzeitgemäß ansehen, sondern als wichtigen Bestandteil ihrer Reserven.
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Während das Kaufinteresse der Schwellenländer auch in Zukunft anhalten dürfte, neigen sich die zum Verkauf stehenden Positionen der europäischen Staaten aber dem Ende entgegen. Die Schweiz und Spanien haben ihre Veräußerungsprogramme bereits abgewickelt, Frankreich und Schweden stehen kurz davor. Selbst der jüngst vom Internationalen Währungsfonds beschlossene Verkauf von rund 400 Tonnen Gold dürfte nicht verhindert, dass sich die Notenbanken in der Summe von einem Angebots- zu einem Nachfragefaktor auf dem Goldmarkt entwickeln. Für den zuletzt spekulativ in die Höhe getriebenen Goldpreis sollten sich die beschriebenen Unterschiede im Notenbanksektor deshalb positiv auswirken.
© Thorsten Proettel
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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