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Das Ende des Amerikanischen Imperiums

28.09.2009  |  Clive Maund
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Der Null-Prozent-Zinssatz und die anhaltende Ausweitung des Geldangebots drohen den Dollar zu zerstören; aber sollten die Zinssätze deutlich angehoben werden, wird ein schneller Zusammenbruch die Folge sein. Das ist ein klassischer Teufelkreis und es ist auch ziemlich klar, dass die Vereinigten Staaten auf dem Weg zum Drittweltland sind.

Wenn es zum Ausfall kommt und die Banken in den USA ihre Türen schließen, könnten sich die Dinge hässlich gestalten und das ziemlich schnell; keine schönen Aussichten, wenn 100 Millionen bewaffneter Menschen auf die Barrikaden gehen könnten und sich auf die Suche nach Essen und lebenswichtigen Dingen machen - und wenn es auch noch jemanden gibt, den man dafür verantwortlich machen kann. Kriegsrecht und Ausgangssperren mit Schießbefehl müssten dann sofort erklärt werden - glücklicherweise wurde dahingehend schon mit der Einführung des Patriot Act vorgesorgt.

Eine Fluchtmöglichkeit existiert allerdings noch; sie würde es den USA erlauben, das Elend, das Simbabwe erfahren hat, zu vermeiden. Sicher würde die Souveränität verlustig gehen, aber bestimmte Maßnahmen würden dafür sorgen, dass es zu keinem Gesichtsverlust kommt - so zum Beispiel würde es den Bewohnern weiterhin erlaubt sein, den Tag der Unabhängigkeit zu feiern und darüber zu fantasieren, dass die Konstitution der USA ja immer noch in Kraft sei; man könnte an jeder Ecke Flaggen aufstellen - vorausgesetzt, der Hinweis "Made in China" ist immer in der Ecke der Flagge deutlich sichtbar.

Auf der Seite der Vorteile stünde allerdings, dass der paranoide Nonsens auf den Flughäfen eingestellt würde und auch Mahlzeiten während der Flüge würden möglicherweise wieder eingeführt werden - zur Auswahl verschiedenste Currys und Sushis. Die Gläubiger werden das Sagen haben und die US-Militärmaschinerie wird neutralisiert, so dass es keine militärischen Abenteuer zur Sicherung geopolitischer Ziele auf der anderen Seite des Planeten mehr geben wird. US-Militärbasen werden geschlossen und vielleicht umgebaut zu Schulen.

Israel könnte sich plötzlich in einer schweren Finanzierungskrise befinden. Große US-Kooperationen werden schließlich von Ausländern geführt werden und nach deren Dafürhalten restrukturiert werden - eigentlich gute Nachrichten für die US-Gürtellinien, denn die Arbeiter werden ihren Tag mit Tai Chi beginnen und mit einer Runde auf dem Laufband.

Große Teile der Immobilien und Grundstücke sowie andere Vermögensanlagen werden als Schuldenausgleich übernommen. Das New Yorker Hampton-Gebiet wird größtenteils von asiatischen Unternehmern bewohnt sein. Aber für Amerikaner wird es im eigenen Land Arbeit geben; viele freie Stellen, um Einkäufe einzutüten und Supermarktregale aufzufüllen - für sehr bescheidene Entlohnungen und zudem mit vielen anderen Gelegenheiten, Dienst für die neuen Herren zu leisten, wie zum Beispiel Gartenarbeit und Fensterputz. Ein paar Glücklichen werden vielleicht "Green Cards" zugestanden - nicht um ins Land zu gelangen, sondern hinaus.

Da die Entscheidungsträger in den USA ihren Unwillen gezeigt haben, die rezessiven Kräfte ihre notwendige Arbeit verrichten zu lassen, sprich eine Korrektur der extremen Ungleichgewichte innerhalb der Wirtschaft, so bleiben schließlich nur noch zwei Optionen: Zusammenbruch und deflationäre Implosion - also Ruin. Oder eine umfassende Übernahme des Landes durch die Kreditgeber.

Beide Szenarien werden sich wohlmöglich erst nach einer Periode galoppierender Inflation entfalten, denn die Fed und die Regierung versuchen verzweifelt, das Unvermeidlich zu stoppen. Beim ersten Szenario werden die Schockwellen rund um den Globus jagen, wie letztes Jahr. Und wir können dann von einem Zusammenbruch der Rohstoff- und Aktienmärkte ausgehen.

Bis es dazu kommt, heißt es allerdings inflationieren und wieder inflationieren, um steigende Zinssätze und Liquiditätsprobleme zu verhindern - wodurch Gold und Silber wahrscheinlich zu den besten Investitionen überhaupt werden. Aber mit Sicherheit möchten Sie dann nicht mehr in der Gegend sein, wenn die Musik ausgeht. Für das Gemeinwohl ist deshalb nur zu hoffen, dass die US-Entscheidungsträger die richtige Entscheidung treffen und sich der Gnade ihrer Gläubiger ausliefern, bevor es zu spät ist. Das Amerikanische Imperium ist am Ende - so oder so.


© Clive Maund
www.clivemaund.com


Der Artikel wurde am 24.9.2009 auf www.clivemaund.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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