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Heißer Herbst?

28.09.2009  |  Prof. Dr. Max Otte
Die nächste Welle der Krise rückt näher. Nach den überzogen optimistischen Jubelmeldungen der letzten Monate gibt es nun wieder einige bedenkliche Konjunkturnachrichten.

In Deutschland ist die Zahl der Aufträge im Baugewerbe im Vergleich zum Vorjahr massiv gesunken. Das Bauhauptgewerbe wies preisbereinigt einen Rückgang um 8,4 Prozent im Vergleich zum Juli 2008 auf. In den ersten sieben Monaten sanken die Auftragseingänge um 11,2 Prozent. Die Zahl der Beschäftigten verringerte sich um 2,5 Prozent.

In den USA sind die Ausfälle bei Kreditkarten auf ein 20-Jahres-Hoch gestiegen. Die Ausfälle bei Prime-Krediten sind nun auf mehr als 9,2 Prozent gestiegen. Wohl gemerkt - dies sind die GUTEN Schuldner, die bislang ihre Zahlungen noch leisten konnten. (Zum Vergleich: In Deutschland liegt der entsprechende Prozentsatz bei weniger als 0,05 Prozent!). Da kommt, insbesondere in den USA, noch einiges auf uns zu.

Was ist die Konsequenz daraus für Sie, als Investor?

Keine!

Wir wissen nicht, welche Auswirkungen diese Dinge auf die Börse haben werden. Seit Oktober, als die massiven Rettungsaktionen der Staaten klar waren, sage ich, dass wir eine Globale Depression wie nach 1929 wohl vermieden haben, uns aber auf zwei Szenarien einstellen müssen: schleichende Depression (wie in Japan nach 1990) oder eine sehr scharfe Rezession und dann steigende Inflation.

Die Gedanken müssen Sie sich VORHER machen und sich auch darüber im Klaren sein, was Sie niemals wissen werden, soviel Wirtschaftsnachrichten Sie auch hören: Sie werden nicht wissen, wo die Wirtschaft im nächsten Jahr steht. Die Zukunft ist IMMER unsicher. Sie und ich wissen nicht, ob Szenario Zwei oder Drei eintreten wird. Wir müssen also unser Vermögen so aufstellen, dass wir in beiden Fällen gewappnet sind. Und das heißt: Sie müssen Ihre Quote für Liquidität und Bankguthaben, Aktien und Gold VORHER festlegen und dann Ihr Schiff durch den Sturm steuern.

Absolute Sicherheit gibt es nicht. Entweder Sie erleiden ein paar Einbußen mit Ihrem Liquiditätsanteil oder mit Ihrem Aktienanteil. Der jeweils andere Anteil sollte aber steigen und diese Verlust überkompensieren. Gold ist Sicherung für den schlimmsten Fall, wirft aber keine laufende Rendite ab.

Also machen Sie sich Gedanken über Ihre Vermögensaufteilung, wählen Sie qualitativ hochwertige Wertpapiere, die Sie verstehen, und hören Sie auf, sich zu viele und die falschen Gedanken zu machen.

Was Sie tun können: konjunkturabhängige Werte, wie BMW (WKN: 519000) Banken oder Grund- und Rohstoffe, wie zum Beispiel BASF (WKN: 515100), selektiv reduzieren und dafür nichtzyklische Werte wie Nestlé (WKN: A0Q4DC) kaufen.

Ich bin im Übrigen noch voll investiert.

Auf gute Investments,

Ihr


© Prof. Dr. Max Otte



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