Gold - Stabilitätspfeiler in Krisenzeiten
25.02.2004 | Markus Mezger
Der Goldglanz verblasst. Seit Jahren fällt der Preis des edlen Metalls. Die Inflation scheint durch den Siegeszug des Monetarismus besiegt. Auch deflatorische Schocks und die damit verbundenen Erschütterungen im Finanzsystem scheinen durch das Krisenmanagement der Zentralbanken beherrschbar. Doch der Schein kann trügen. Inflationäre Tendenzen bei den Finanzaktiva haben in den letzten Jahren zugenommen. Eine Renaissance des Goldes könnte sich ankündigen.
Ob Asien- oder Russlandkrise, Null-Zinspolitik in Japan, Kursrutsch bei den Hightech-Aktien oder die Ölpreisverdoppelung - das gelbe Metall scheint vordergründig betrachtet seine einstmals schützende Wirkung in deflationären oder inflationären Krisenzeiten eingebüßt zu haben. Noch in den Tagen der Ölschocks mit Inflationsraten im zweistelligen Bereich war das echte Gold ebenso gesucht wie das "schwarze Gold" der Ölproduzenten. Die Notierungen beider Rohstoffe schossen von 1970 bis 1980 um rund 1.800 Prozent nach oben.
Seitdem geht es mit dem Goldpreis und den Inflationsraten jedoch bergab. Die Umsetzung monetaristischer Ideen in den neunziger Jahren hat die jährlichen Inflationsraten zwischen 1991 und 2001 in den USA von 6,4 auf 3,5 Prozent, in Japan von 4 auf -0,5 Prozent und in Europa von 5 auf 2,6 Prozent gedrückt. Die Kerninflationsraten, die um die schwankungsanfälligen Energie- und Nahrungsmittelpreise bereinigt sind, liegen mit 2,6 Prozent in den USA und 1,3 Prozent in Europa heute sogar noch deutlich tiefer. Ist die Inflationsangst durch den Siegeszug des Monetarismus und den erhöhten Wettbewerbsdruck in der New Economy endgültig gebannt? Hat Gold als Versicherung gegen einen Missbrauch der Notenpresse und die dadurch hervorgerufene Entwertung der Sparvermögen wirklich ausgedient?
Die gängigen Inflationsmaße, die als Zielvariablen der Zentralbanken herangezogen werden, sind unserer Meinung nach zu eng abgegrenzt. Sie umfassen hauptsächlich Konsumgüterpreise und Produzentenpreise. Preisentwicklungen im Finanzsektor bzw. Preise für Vermögenswerte (Asset-Preise) werden ausgeblendet.
Download des gesamten Artikel: Gold - Stabilitätspfeiler in Krisenzeiten (267 kB)
Quelle: Fachzeitschrift "Die Bank", Ausgabe 5/2001
Ob Asien- oder Russlandkrise, Null-Zinspolitik in Japan, Kursrutsch bei den Hightech-Aktien oder die Ölpreisverdoppelung - das gelbe Metall scheint vordergründig betrachtet seine einstmals schützende Wirkung in deflationären oder inflationären Krisenzeiten eingebüßt zu haben. Noch in den Tagen der Ölschocks mit Inflationsraten im zweistelligen Bereich war das echte Gold ebenso gesucht wie das "schwarze Gold" der Ölproduzenten. Die Notierungen beider Rohstoffe schossen von 1970 bis 1980 um rund 1.800 Prozent nach oben.
Seitdem geht es mit dem Goldpreis und den Inflationsraten jedoch bergab. Die Umsetzung monetaristischer Ideen in den neunziger Jahren hat die jährlichen Inflationsraten zwischen 1991 und 2001 in den USA von 6,4 auf 3,5 Prozent, in Japan von 4 auf -0,5 Prozent und in Europa von 5 auf 2,6 Prozent gedrückt. Die Kerninflationsraten, die um die schwankungsanfälligen Energie- und Nahrungsmittelpreise bereinigt sind, liegen mit 2,6 Prozent in den USA und 1,3 Prozent in Europa heute sogar noch deutlich tiefer. Ist die Inflationsangst durch den Siegeszug des Monetarismus und den erhöhten Wettbewerbsdruck in der New Economy endgültig gebannt? Hat Gold als Versicherung gegen einen Missbrauch der Notenpresse und die dadurch hervorgerufene Entwertung der Sparvermögen wirklich ausgedient?
Die gängigen Inflationsmaße, die als Zielvariablen der Zentralbanken herangezogen werden, sind unserer Meinung nach zu eng abgegrenzt. Sie umfassen hauptsächlich Konsumgüterpreise und Produzentenpreise. Preisentwicklungen im Finanzsektor bzw. Preise für Vermögenswerte (Asset-Preise) werden ausgeblendet.
...Fortsetzung der Artikels von Markus Mezger und Dr. Markus Stahl: siehe Download PDF-Dokument
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Quelle: Fachzeitschrift "Die Bank", Ausgabe 5/2001