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Rohstoff Express: Strong Buy für Alu! ... So funktioniert der Kupferzyklus!

19.05.2005  |   Sebastian Hell
Neue Citigroup Studie zu Gold! China lockt Goldproduzenten! Platinnachfrage in China nimmt wieder zu! EIA senkt Ölpreisprognose! COMEX Trader sind pessimistisch!


Gold

Eine Feinunze Gold kostet derzeit 420,20 $, Plus 0,70 $. Der heutige Eröffnungskurs in Sydney lag bei 421,40 $. Im weiteren Verlauf zeigte sich das Edelmetall zunächst sehr freundlich und erreichte gegen Mitte der Sitzung in Hongkong einen Tageshöchstkurs von 423 $. Allerdings begann der Goldpreis im Anschluss an dieses Hoch seinen Abstieg und fiel in New York bis auf zeitweise 419,50 $ zurück. Mittlerweile konnte sich die Feinunze wieder leicht erholen. Die Stärke, die der Euro gestern gegenüber dem Dollar bewiesen hatte, ist heute wie weg geblasen. Auf der Agenda standen heute eigentlich nur zwei wichtige Meldungen, die den Devisenmarkt beeinflussen könnten. Die eine war, die Jahresteuerungsrate der Eurozone, diese lag erwartungsgemäß bei 2,1%. Somit geht von diesem Indikator auch kein großartiger Druck auf die EZB aus, die Zinsen zu erhöhen. Als zweites wurden in den USA die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe bekannt gegeben, welche mit einem Rückgang auf 321.000 positiv überraschten. Die allgemeine Markterwartung lag bei 325.000. Zusammen genommen, unterstützen diese beiden Meldungen den Dollar, weswegen Gold auch im Tagesverlauf seine erzielten Gewinne wieder abgeben musste.

Frank Aburto von FC Stone in New York, sieht Gold noch etwas länger in seiner drei Dollar Range bei 420 $/423 $ pendeln. Für die kommenden Tage geht er davon aus, dass sich das Edelmetall relativ "still" verhalten wird, größere Kurssprünge sind seiner Meinung nach nicht drin. Sollte Gold unter 420 $ fallen, so sind dies laut Aburto hervorragende Gelegenheiten um Nachzukaufen. Ähnlich sieht die momentane Lage die Standard Bank. Die Analysten gehen nicht davon aus, dass in absehbarer Zeit eine Rallye beim Goldpreis einsetzen wird, da eine ganze Schar von gleitenden Durchschnitten im Bereich von 425 $ bis 428 $ nur darauf warten, den Kurs zu stoppen. Unterstützung sollte die Feinunze bei 420 $, 418 $ und später dann 412 $ finden.

Der einzige bullische Kommentar zum Geschehen am Goldmarkt, kam von James Moore von TheBullionDesk.com, er sieht den Goldpreis ziemlich bald wieder steigen und gibt ein Kursziel von 428 $ für die kommenden Tage an. Allerdings fügt er hinzu, dass weitere Liquidationen von Longpositionen der Funds den Preis noch einmal schwächen könnten.

In einer aktuellen Studie, geht die Citigroup davon aus, dass der Goldpreis in diesem Jahr neue Höchststände erklimmen wird. Als Gründe, für diesen Anstieg, werden die "üblichen Verdächtigen" genannt. Vermehrte Käufe der Goldjuweliere, sowie Hedge Funds und ein weiter fallender Dollar, sollen die Feinunze auf neue Mehrjahreshochs treiben.

Die westchinesische Provinz Xinjiang, will durch Steuererleichterungen mehr in- und ausländische Goldproduzenten ins Land holen. Der Direktor der Xinjiang Gold Administration (XGA), teilte mit, dass es in seinem Land (Xinjiang) riesige unerforschte Gebiete gäbe, welche noch nicht nach Goldvorkommen untersucht worden seien. Laut ihm seien diese Gebiete sehr vielversprechend. Vor allem der stark gestiegene Goldpreis der letzten Jahre, hat die Regierung dazu bewogen, mehr Aufmerksamkeit der Goldindustrie in Xinjiang zu widmen. Bis jetzt gibt es nur zwei Firmen, die in diesem Gebiet aktiv sind, Shandong Zhaoyuan Gold Co und Terrawest Minerals. Allerdings gibt es, wie so oft in China, einen Haken für ausländische Firmen. Bis jetzt dürfen ausländische Interessenten nur Explorationsrechte für dieses Gebiet erwerben, sollten sie anschließend etwas finden, können sie ihre Rechte verkaufen oder müssen weitere Verhandlungen mit der Regierung führen, ob sie auch in die Produktion gehen dürfen.

Bei der Krisen geschüttelten Harmony Gold, reist der Faden an schlechten Nachrichten nicht ab. Die Firma plant nun 11.780 Arbeiter zu entlassen, um die langfristige Profitabilität der Firma zu gewährleisten. Nachdem das südafrikanische Arbeitsgericht, zu Beginn dieser Woche, die Massenentlassungen von 5.000 Arbeitern für illegal erklärt hatte, hat sich die Lage bei Harmony noch verschlimmert. Durch diese Verzögerung, verliert der Goldproduzent über sieben Millionen Dollar pro Monat. Laut Bernard Swanepoel, dem CEO, sucht das Management nach Alternativen. Da allerdings der langfristige Bestand der Firma auf dem Spiel steht, sind nicht viele andere Wege möglich.
Des weiteren läuft morgen das Übernahmeangebot für Gold Fields an die Aktionäre aus. Mehrere Fundmanager gehen davon aus, dass Harmony Gold keine Mehrheit erlangen wird, da Aktien von Harmony mittlerweile 15% weniger Wert sind als die von Gold Fields. Da Bernard Swanepoel seine Offerte nicht aufstocken wollte, wird diese Übernahme wahrscheinlich scheitern.

Gold ist wieder unter seine Unterstützungszone bei 428 $ bis 430 $ zurück gefallen. Bei 425 $ verläuft die Unterkante des seit April 2003 bestehenden, steileren Aufwärtstrendkanals, auf dem sich Gold in den letzten Tagen abfangen konnte. Die Feinunze sollte sich hier, spätestens bei 420 $ wieder fangen.


Silber

Silber steht gerade bei 7,12 $, Minus 0,03 $. Intraday startete das Edelmetall bei 7,20 $ in Sydney und markierte sogleich ein Tageshoch bei 7,22 $. Die restlichen Sitzungen in Hongkong und London, verbrachte die Feinunze dann in einer Range zwischen 7,15 $ und 7,20 $. Gegen Mitte des Handels an der New Yorker COMEX, fiel der Kurs nach unten aus dieser Range heraus und gab bis auf 7,10 $ nach. Momentan sind leichte Erholungstendenzen erkennbar. Für Silber gab es heute keine neuen News.
Charttechnisch bleibt nun abzuwarten, ob Silber den kurzfristigen Abwärtstrend seit Dezember 2004 bei 7,21 $ ebenfalls überwinden kann. Danach wäre ein Angriff auf das Hoch bei 7,58 $ denkbar. Weitere Unterstützungslinien liegen bei 6,86$ und 6,80 $. Die Unterkante des seit Juli 2003 bestehenden Aufwärtstrends verläuft gerade bei 6,87 $.


Platin

Eine Feinunze Platin wird aktuell für 864 $ gehandelt, Plus 5 $. In Sydney ging das Edelmetall bei 861$ in den Handel und fiel anschließend in Hongkong bis auf 852 $ zurück. Etwa zu Mitte der Sitzung in Zürich, setzte eine Gegenbewegung ein, die den Kurs bis auf 867 $ in der Spitze hievte. Den restlichen Handelstag in Zürich und New York, oszillierte die Feinunze um die Marke von 865 $. Die Platinum Guild International (PGI), teilte heute mit, dass sich die chinesische Platinnachfrage wieder stabilisiert habe. Nachdem im letzten Jahr die Preise auf über 900$ gestiegen sind, ging die Nachfrage in China spürbar zurück. James Courage von PGI sagte in einem Interview, dass die Nachfrage in den chinesischen Maiferien wieder zugenommen habe. Obwohl sich die Platinschmuckhersteller in China mittlerweile auf hochpreisige Produkte umgestellt haben, verzeichnen sie ein stetiges Nachfragewachstum.
Weitere wichtige Unterstützungen liegen bei 850 $ und 815 $. Platin hat den seit Juni bestehenden Aufwärtstrend nach unten verlassen, somit ist das aufsteigende Dreieck nicht bestätigt worden. Das nächste Kursziel ist vorerst die 880 $.


Palladium

Palladium notiert momentan bei 187 $, Minus 3 $. Nachdem das Edelmetall bei 189 $ in Sydney eröffnet hatte, fiel es in Hongkong auf 177 $, später in Zürich dann auf 176 $ zurück. Allerdings konnte sich Palladium im Anschluss an dieses Tief wieder erholen und erreichte kurz vor Eröffnung der COMEX, einen Höchstkurs bei 190 $. Auch für Palladium hatte die PGI Neuigkeiten. Im letzten Jahr sind die Palladiumverkäufe in China auf einen Rekordwert von 700.000 Unzen gestiegen. Ausschlaggeben war hierfür vor allem die Substitution von Platin- zu Palladiumschmuck. Mittels Palladium können minderwertige Schmuckstücke so legiert werden, dass sie optisch wie Platinschmuck aussehen.
Sollte sich Palladium über der 200 $ Marke halten können, wäre das nächste Kursziel von 220 $ aktiviert. Bei 190 $ und 180 $ liegen die horizontalen Unterstützungen.


Aluminium

Das Pound Aluminium steht aktuell bei 0,7809 $, Plus 0,0034 $. Intraday startete das Leichtmetall bei 0,7855 $ und kletterte anschließend auf ein Tageshoch bei 0,7877 $. Jedoch musste im weiteren Verlauf das Industriemetall ordentlich "Federn lassen" und gab auf unter 0,7790 $ nach. Mittlerweile kann sich Alu wieder leicht erholen. Für das australische Brokerhaus Macquarie, ist Aluminium auf dem derzeitigen Level ein klarer Kauf. Von allen Industriemetallen, hat Alu seit Jahresanfang am meisten verloren, über 12%. Laut den Experten gibt es allerdings keinen Fundamentalengrund, weshalb das Leichtmetall so schlecht abgeschnitten hat. Die Analysten erwarten für dieses und auch nächstes Jahr ein Defizit in der Versorgung. Des weiteren befinden sich die weltweiten Aluminiumlager, gemessen an den Wochen, die sie die Nachfrage noch bedienen können, auf dem tiefsten Stand seit 1973, als der Broker angefangen hat diese Kennzahl zu ermitteln. Auch die Gerüchte über riesige versteckte Bestände, seien laut den Experten nicht glaubhaft und könnten solch eine Underperformance gegenüber den anderen Metallen nicht hervor rufen.
Als Hauptgrund für den enormen Kursrückgang geben die Broker Hedge Funds und andere Trader an. Diese seien aufgrund der guten Fundamentaldaten massiv long gegangen und hätten anschließend die Nerven verloren. Verstärkt wurde die Abwärtsbewegung dann durch anderen Investoren, die die Gelegenheit erkannt hatten und short gingen. Sollte sich diese Annahme als war erweisen, so wäre Alu auf dem derzeitigen Niveau ein absolutes "Strong Buy".
Charttechnisch ist das Leichtmetall jetzt aus seinem langfristigen Aufwärtstrend nach unten ausgebrochen. Wenn sich der Kurs in den nächsten Tagen nicht wieder erholt und sich über den Aufwärtstrend hieven kann, so ist dieser endgültig verloren. Weitere Unterstützung liegt nun bei 0,7750 $ bzw. 0,75 $.


Kupfer

Der Kupferkurs notiert momentan bei 1,4314 $, Minus 0,0167 $. Der heutige Eröffnungskurs lag bei 1,4470 $. Im anschließenden Verlauf, stieg das Industriemetall zunächst auf 1,4535 $, fiel jedoch im Anschluss deutlich zurück. Derzeit steht der Kurs auf seinem Tagestief. Die Kupferfutures an der Shanghai Futures Exchange, fielen heute den zweiten Tag in Folge, allerdings nur leicht um 0,2%. Am Markt für Kupfer herrscht momentan extreme Unsicherheit. Die Verkäufer wollen nicht verkaufen, da sie einen Rebound erwarten, die Käufer wollen nicht kaufen, da sie von einem weiteren Fall ausgehen. Deswegen warten die meisten Händler nun gespannt ab, ob sich die Geschichte von letztem Jahr noch einmal wiederholt. Während der zweiten Hälfte des Mais, stiegen die Notierungen in New York deutlich an und gaben dann im Juni wieder nach. Barclay Leib, Besitzer einer Vermögensberatung in New Jersey, rät den Anlegern davon ab, sich in Kupfer zu engagieren. Bereits in diesem Jahr, haben die Lagerbestände an der LME um 9,3% zugenommen und die Verkäufe an der New Yorker Futures Börse seien um 79% gestiegen. Laut Leib, sei der Markt komplett überfüllt und die Fundamentaldaten drehen mittlerweile ins negative. Barclay Leib selbst war jahrelang Kupferhändler bei Goldman Sachs.
Die charttechnische Situation bei Kupfer ist prekär. Der langfristige Trend wurde signifikant nach unten durchbrochen, ebenso der Mittelfristige. Auch die Oberkante des Dreiecks bei 1,49 $ und die Unterstützung bei 1,475 $ konnten den Absturz nicht bremsen.


Öl

Der Light Crude Future verliert weitere 0,70 $ auf 47,25 $. Die Energy Information Administration senkte gestern ihre Ölpreisprognosen für das zweite Quartal. Der neue Preis soll nun nicht mehr bei 57 $, sondern 51 $ liegen. Die Nackenlinie des Doppelhochs bei 52,50 $ wurde nach unten durchbrochen und noch nicht zurück erobert, somit ist das alte Kursziel bei 58 $ wieder passé. Rechnerisch liegt das neue Kursziel wieder im Bereich von 47,50 $. Hier verläuft ebenfalls der seit Dezember bestehende Aufwärtstrend.

Der Brent Future steht gerade bei 48,30 $, unverändert. Brent hat seinen Trendkanal nach unten verlassen. Eine weitere horizontale Unterstützungslinie verläuft bei 50,45 $. Sollte diese Unterstützung nun auch nach unten durchbrochen werden, dann ist Platz bis etwa 46,75 $. Hier verläuft die Oberkante des langfristigen Aufwärtstrendkanals.


© Sebastian Hell
    Quelle: www.derivate-magazin.de





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