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China auf der Überholspur

02.10.2009  |  Dr. Frank Schallenberger
Irgendwann in der zweiten Hälfte des Jahres 2008 hatte man den Eindruck, dass unter den Konjunkturforschern ein Art Wettbewerb ausgebrochen war, sich gegenseitig mit pessimistischen Aussagen zur Konjunktur zu übertreffen. Doch die Zeiten haben sich sehr schnell und sehr gravierend geändert. Das beste Beispiel dafür ist der IWF. Erst im Juli korrigierte die Organisation die Prognose für das Weltwirtschaftswachstum im kommenden Jahr von 1,9% auf 2,5%. Im September wurde die Schätzung auf 2,9% erhöht. Und gestern schließlich stockte der IWF die Wachstumsprognose erneut auf 3,1% auf.

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Interessant an den jüngsten Schätzungen des IWF sind einmal mehr die Zahlen zu China. So dürfte es der Volksrepublik selbst im trüben weltwirtschaftlichen Umfeld des laufenden Jahres gelingen, eine Wachstumsrate von 8,5% zu erreichen. Für das nächste Jahr werden sogar 9,0% prognostiziert. Damit könnte es gut möglich sein, dass die in den letzten Monaten aufgestellten Importrekorde bei Basismetallen und Rohöl nicht allzu lange Bestand haben.

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Damit wird es aber auch wahrscheinlicher, dass die Prognose des Chefökonoms der Weltbank, Justin Yifu Lin, aufgeht. Dieser erwartet für das Reich der Mitte in den nächsten 20 Jahren weiterhin eine durchschnittliche Wachstumsrate von etwa 8%. Im Jahr 2030 wäre die chinesische Volkswirtschaft dann 2,5 Mal so groß wie die der USA. Und teilweise haben die Chinesen die Amerikaner in wichtigen Märkten bereits überholt. So wurden von Januar bis August in China 8,3 Mio. Fahrzeuge verkauft - in den USA waren es im selben Zeitraum nur noch 7,1 Mio. Die Volksrepublik bleibt also auf der Überholspur - nicht nur was den Automarkt anbetrifft. Und damit wird sich auch die chinesische Rohstoffnachfrage weiterhin sehr dynamisch entwickeln. Sofern die chinesische Wachstumsstory intakt bleibt, dürfte damit auch die Preisentwicklung an den Rohstoffmärkten für die nächsten Jahre vorprogrammiert sein: Es wird weiter nach oben gehen!


© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart



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