Gold profitiert von möglichem Aufschwung
06.10.2009 | Thorsten Proettel
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Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat in seinem Herbstgutachten die Wachstumsprognosen angehoben und geht trotz vielfältiger Probleme für die Weltwirtschaft von einer moderaten Verbesserung der Lage im kommenden Jahr aus. Was würde aber ein Aufschwung für den Goldpreis bedeuten? Eigentlich ist das gelbe Metall in den vergangenen Monaten fast ausschließlich als Krisenmetall wahrgenommen worden, das insbesondere vom Abschwung profitierte. Trotzdem würde sich ein Aufschwung durchaus positiv auf die fundamentale Situation des Goldmarktes auswirken. Mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung dürfte sich die Beschäftigungssituation verbessern. Eine steigende Kaufkraft der Konsumenten könnte so dem wichtigen Schmuckmarkt auf die Beine helfen.
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Industrienachfrage dürfte zunehmen
Ein Aufschwung ist auch gleichbedeutend mit einem Anstieg der Industrieproduktion und einem Mehrbedarf an Rohstoffen. Gold wird hauptsächlich in der Elektroindustrie benötigt aber auch in anderen Gewerbezweigen. Während der konjunkturell günstigen Jahre 2005 und 2006 ist die Goldnachfrage der Industrie deutlich gewachsen. In der Elektroindustrie betrug das Nachfrageplus in diesen zwei Jahren mehr als 7% beziehungsweise 9 %. In der sonstigen Industrie wurde 2% beziehungsweise 7% mehr Gold nachgefragt. Erst mit dem Wirtschaftskrise waren im Jahr 2008 drastische Einbrüche von 8% bzw. 7% in beiden Bereichen zu verzeichnen. Es würde deshalb nicht überraschen, wenn der Goldbedarf der Industrie nach einem schwachen Jahr 2009 wieder zunimmt.
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Anleger halten wegen Inflationsängste zu Gold
Unsicher ist dagegen die Frage, wie die Anleger bei Wirtschaftswachstum reagieren werden. Im Aufschwung würde sich die Gewinnsituation der Unternehmen verbessern. Die Rückzahlung von Unternehmensanleihen wird damit sicherer und letztendlich würden irgendwann auch die Zinsen wieder angehoben werden, womit die Attraktivität von Spareinlagen steigt. Nicht zuletzt profitieren natürlich die Aktien. In so einem Umfeld könnte Gold an relativer Attraktivität einbüßen. Trotz stark gestiegener Aktien ist zuletzt davon aber nicht viel zu sehen und der Goldpreis notiert im vierstelligen Bereich. Dies dürfte unter anderem mit Inflationsängsten zu begründen sein, die durch den Aufschwung ebenfalls bestärkt werden. Die Perspektiven für das gelbe Metall bleiben deshalb weiter aufwärts gerichtet.
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© Thorsten Proettel
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
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