Suche
 
Folgen Sie uns auf:

Rohstoff Express: 1 Milliarde Unzen Silber! Megaprojekt geht bald in Produktion!

20.05.2005  |   Sebastian Hell
Befürchtungen am Kupfermarkt sind eingetroffen! Palladium bald bei 230$? Gold Fields Übernahme scheitert kläglich! China braucht noch mehr Platin! Herr der Märkte hat Recht! Dollar steigt, keiner weiß warum!


Gold

Gold notiert momentan bei 417 $, Minus 3,20 $. Intraday startete das Edelmetall bei 420,50 $ in Sydney und pendelte während der anschließenden Sitzungen in Hongkong und London zwischen 419,50 $ und 421 $. Mit Eröffnung der Sitzung an der COMEX, brach der Kurs nach unten aus und markierte zeitweise ein Tief bei 416 $. Derzeit versucht Gold erneut einen Anlauf über die 417 $.

Der Dollar konnte heute gegenüber dem Euro auf ein neues sieben Monatshoch klettern, was Gold dazu veranlasste, auf ein drei Monats Tief zu fallen. Wieso der Dollar momentan so stark ist, kann sich bis jetzt noch keiner so richtig erklären. Obwohl Fed Chairman Alan Greenspan heute eine Rede zum Thema Energie halten wird, dürfte hiervon nicht viel Wirkung auf den Markt ausgehen. Einige Händler führen die Stärke des Dollars auf eine Aussage von Donald Kohn, der ebenfalls für die Politik der Fed mitverantwortlich ist, zurück. Mister Kohn sagte am Dienstag, dass die US Notenbank den Zins weiter anheben müsse. Allerdings sollte diese Nachricht schon lang in den Kursen eskomptiert (eingepriesen) sein.

Leonard Kaplan, Präsident der Prospector Vermögensverwaltung, macht hauptsächlich Funds für den Kursverfall des Goldes verantwortlich. Viele Funds liquidieren nicht nur ihre Long Positionen, sondern gehen mittlerweile vermehrt short. Des weiteren berichten andere Händler, dass auch beim Euro und Dollar diese Aktivitäten zu beobachten sind.
David Rinehimer, Rohstoff Chefanalyst der Citigroup, sieht den Goldpreis weiter fallen, falls das Februartief bei 414 $ unterschritten werden sollte. Allerdings geht er davon aus, dass die Nachfrage nun schlagartig zunehmen sollte und deswegen Kurse unter 400 $ nicht erreicht werden dürften.

Die russische Gold Producers Union (GPU) teilte heute mit, dass die Goldproduktion in den ersten vier Monaten in Russland, gegenüber dem Vorjahr um 7,5% gefallen sei. Gründe für diesen Rückgang wurden allerdings nicht genannt.

Die Übernahme des viertgrößten Goldproduzenten der Welt, Gold Fields, durch den sechstgrößten Produzenten Harmony Gold, ist nun endgültig gescheitert. Das südafrikanische "High Court" hat heute morgen entschieden, dass die Übernahmeofferte offiziell bereits am 18. Dezember ausgelaufen sei. Da Harmony Gold es nicht geschafft hatte, die Offerte nach südafrikanischem Recht weiter zu verlängern, gelten alle Transaktionen nach dem 18. Dezember als ungültig. Alle erhaltenen Aktien, müssen wieder an die Gold Fields Aktionäre zurück gegeben werden. Allerdings stellt sich nun die Frage, was Harmony mit dem bisherigen 11,5%-igen Anteil an Gold Fields macht. Dieses Paket wurde vor dem 18. Dezember erworben und ist somit rechtmäßig. Brenton Saunders, Pressesprecher bei Harmony, sagte, dass man den Anteil vorerst nicht verkaufen wird, sondern lieber eine strategische Partnerschaft anstreben wolle. Der einzige, der hierfür in Frage käme, wäre die russische Norilsk Nickel, die 20% der Anteile an Gold Fields besitzt. Ob Norilsk allerdings gewillt ist, sein Paket an Harmony zu verkaufen bleibt abzuwarten. Erst vor wenigen Wochen, hat der russische Produzent verkündet, das Gold Fields Paket an die bald ausgegliederte Tochter Polyus Gold zu übertragen.

Gold ist wieder unter seine Unterstützungszone bei 428 $ bis 430 $ zurück gefallen. Bei 425 $ verläuft die Unterkante des seit April 2003 bestehenden, steileren Aufwärtstrendkanals, auf dem sich Gold in den letzten Tagen abfangen konnte. Die Feinunze sollte sich hier, spätestens bei 420 $ wieder fangen.


Silber

Eine Feinunze Silber kostet aktuell 6,93 $, Minus 0,19 $. In Sydney eröffnete das Edelmetall bei 7,09 $ und handelte ähnlich wie Gold, in einer Range zwischen 7,06 $ und 7,14 $. Der Kurs bei 7,14 $, war auch gleichzeitig das Tageshoch, welches in London erreichte wurde. In New York brach der Kurs dann zusammen und notiert momentan auf seinem Tagestiefstkurs. Bob Quartermine, Präsident von Silver Standard Resources (SSRI), teilte auf einer Europatour in London mit, dass sich seine Firma immer näher auf den Produktionsbeginn zu bewege. SSRI ist unter Silberinvestoren ein absoluter "Call" auf einen steigenden Silberpreis. Die Projekte der Firma sind über die ganze Welt verteilt und es bestehen mittlerweile nachgewiesene Silberbestände in Höhe von einer Milliarde Unzen. Laut Quartermine, wird die Produktion aber erst gestartet, wenn sich Silber nachhaltig über sieben Dollar halten kann und das weitere fundamentale Umfeld gut sei. Für die weitere Entwicklung des Silberpreises ist er sehr zuversichtlich. Noch in diesem Jahr geht er davon aus, dass es ein Angebot von 500 Millionen Unzen geben wird, bei einer Nachfrage von 800 Millionen Unzen. Bereits im letzten Jahr, hat der Silberpreis den Goldpreis „outperformed“ und es gäbe laut Quartermine absolut keinen Grund, weshalb dies nicht so weiter gehen sollte.

Charttechnisch bleibt nun abzuwarten, ob Silber den kurzfristigen Abwärtstrend seit Dezember 2004 bei 7,21 $ ebenfalls überwinden kann. Danach wäre ein Angriff auf das Hoch bei 7,58 $ denkbar. Weitere Unterstützungslinien liegen bei 6,86 $ und 6,80 $. Die Unterkante des seit Juli 2003 bestehenden Aufwärtstrends verläuft gerade bei 6,87 $.


Platin

Platin steht gerade bei 860 $, Minus 4 $. Der heutige Eröffnungskurs in Sydney lag bei 865 $. In Hongkong fiel der Kurs dann auf 855 $ zurück und verharrte bis auf kleinere Gegenbewegungen auch in diesem Bereich. Erst in New York, erholte sich das Edelmetall und erreichte zeitweise wieder 865 $. Momentan schwingt der Preis um die Marke von 860 $. In China wurden zwei neue Richtlinien verabschiedet, die zu einem vermehrten Umweltschutz beitragen sollen. Die Waste Electrical Electronic Equipment (WEEE) und die Restriction of Hazardous Substances (RoHS), sollen beide dazu beitragen, dass ab ersten Juli, kein Blei mehr in der Elektroindustrie verwendet werden soll. Nun suchen die Hersteller von Elektrogeräten verzweifelt nach Alternativen, um das bisher verwendete Blei zu substituieren. Im Gespräch sind Gold, Zinn, Platin und Palladium. Allerdings waren die Vertreter der Elektroindustrie nicht sonderlich begeistert von diesen Richtlinien, da auf sie nun deutlich höhere Kosten zukommen werden.

Weitere wichtige Unterstützungen liegen bei 850 $ und 815 $. Platin hat den seit Juni bestehenden Aufwärtstrend nach unten verlassen, somit ist das aufsteigende Dreieck nicht bestätigt worden. Das nächste Kursziel ist vorerst die 880 $.


Palladium

Eine Feinunze Palladium kostet momentan 186 $, Minus 1 $. In Sydney startete das Edelmetall bei 187 $, fiel allerdings kurz darauf in Hongkong auf 177 $ zurück. Der endgültige Tagestiefstkurs wurde in Zürich bei 176 $ erreicht. Noch vor Eröffnung der Pforten an der COMEX, erholte sich Palladium wieder und erreichte bei 188 $ seinen bisherigen Tageshöchstkurs. Der russische Palladiumproduzent Norilsk Nickel, teilte heute in einer Pressemitteilung mit, dass das Management für das laufende Jahr, Palladiumpreise von 230 $ pro Unze erwarte. Victor Sprogis, Marketingchef des Konzerns, sagte, dass der Durchschnittspreis im letzten Jahr bei 230 $ gelegen habe und man diesen auch im Jahr 2005 erwarte. Abschließend fügte er noch hinzu, dass man bei den anderen Edelmetallen ebenfalls stabile Preise erwarte. Die Preisprognose des russischen Produzenten deckt sich mit einer kürzlich durchgeführten Reuters Umfrage, die zu dem Ergebnis kam, dass Palladium sich in 2005 zwischen 160 $ und 230 $ bewegen wird.
Sollte sich Palladium über der 200 $ Marke halten können, wäre das nächste Kursziel von 220 $ aktiviert. Bei 190 $ und 180 $ liegen die horizontalen Unterstützungen.


Aluminium

Aluminium steht derzeit bei 0,7808 $, Minus 0,0001 $. Intraday eröffnete das Leichtmetall bei 0,7809 $ und kletterte anschließend auf 0,79 $, dem bisherigen Tageshöchstkurs. Allerdings fanden anschließend heftige Abverkäufe statt, welche den Kurs bis auf zeitweise 0,7780 $ drückten. Die Aluminium Lagerbestände an der Shanghai Futures Exchange haben gegenüber der Vorwoche um 6.583 Tonnen abgenommen. Ansonsten gab es heute nichts neues.
Charttechnisch ist das Leichtmetall jetzt aus seinem langfristigen Aufwärtstrend nach unten ausgebrochen. Wenn sich der Kurs in den nächsten Tagen nicht wieder erholt und sich über den Aufwärtstrend hieven kann, so ist dieser endgültig verloren. Weitere Unterstützung liegt nun bei 0,7750 $ bzw. 0,75 $.


Kupfer

Ein Pound Kupfer wird gerade für 1,4331 $ gehandelt, Plus 0,0017 $. Nachdem Kupfer bei 1,4314 $ eröffnet hatte, konnte es zunächst bis auf 1,4520 $ in der Spitze zulegen. Im Anschluss, war das gleiche Bild wie bei Alu zu beobachten, der Kurs sackte in sich zusammen. Bei 1,4225 $ wurde der bisherige Tiefstkurs erreicht. Mittlerweile konnte sich das Basismetall wieder erholen. Michael Hutchinson, Stellvertretender Vorsitzender der in London ansässigen Sempra Metals Trading, sagte in einem Interview, dass die Kupferpreise viel zu hoch seien. Laut ihm, werden bald mehrere Investoren ihr Geld aus dem Rohstoffbereich abziehen und es in Aktien und Bonds (Anleihen) umschichten. Des weiteren fügte er hinzu, dass Pensionsfunds und andere Langzeitinvestoren mittlerweile 5% ihres Portfolios in Rohstoffe investiert hätten. Viel zu viel nach Hutchinsons Meinung.
Ganz in Gegensatz zu der oben genannten Perspektive, zeigt sich die neue Studie der GFMS für Kupfer. Die Experten gehen davon aus, dass Kupfer in den kommenden Wochen neue Höchststände markieren könnte, da die Lagerbestände immer noch auf einem kritischen Level seien.
Abschließend noch eine Meldung der Shanghai Futures Exchange, die Kupferlagerbestände sind wie befürchtet um 843 Tonnen angestiegen.
Die charttechnische Situation bei Kupfer ist prekär. Der langfristige Trend wurde signifikant nach unten durchbrochen, ebenso der Mittelfristige. Auch die Oberkante des Dreiecks bei 1,49 $ und die Unterstützung bei 1,475 $ konnten den Absturz nicht bremsen.


Öl

Ein Barrel der Sorte Light Crude kostet aktuell 47 $, Minus 0,25 $. Grund hierfür ist wahrscheinlich ein Statement von Alan Greenspan. Er geht davon aus, dass die Ölpreisnotierungen weiter nachgeben werden. Bereits im April hat er die Prognose abgegeben, dass der Ölpreis nachgeben wird, da die US Lagerbestände zunehmen. Bis jetzt hatte er damit Recht, pro Tag sind die Lager bisher um 250.000 Barrel gewachsen. Greenspan geht davon aus, dass dieser Trend auch weiter anhalten werde, es sei denn, dass es zu signifikanten Engpässen bei der Versorgung komme. Die Nackenlinie des Doppelhochs bei 52,50 $ wurde nach unten durchbrochen und noch nicht zurück erobert, somit ist das alte Kursziel bei 58 $ wieder passé. Rechnerisch liegt das neue Kursziel wieder im Bereich von 47,50 $. Hier verläuft ebenfalls der seit Dezember bestehende Aufwärtstrend.

Der Brent Future steht gerade bei 48,20 $, Minus 0,10 $. Brent hat seinen Trendkanal nach unten verlassen. Eine weitere horizontale Unterstützungslinie verläuft bei 50,45 $. Sollte diese Unterstützung nun auch nach unten durchbrochen werden, dann ist Platz bis etwa 46,75 $. Hier verläuft die Oberkante des langfristigen Aufwärtstrendkanals.


© Sebastian Hell
    Quelle: www.derivate-magazin.de





Haftungsausschluss: Die im "Rohstoff Express" veröffentlichten Ausführungen stellen keine Kauf oder Verkaufsempfehlungen für die oben genannten Turbos dar! Zudem wird keine Haftung für den Kauf oder Verkauf anderer Wertpapiere oder Finanzinstrumente übernommen!









Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"