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Edelmetalle: Nicht jeder Party folgt ein Kater

13.10.2009  |  Thorsten Proettel
Schwächerer Goldpreis durch starken Dollar ...

Der Goldpreis befindet sich nach dem Anstieg in der Vorwoche auf einem neuen Allzeithoch. Unter den Goldenthusiasten besteht deshalb Partystimmung, doch bekanntlich kann auf ein rauschendes Fest schnell ein Kater folgen. Dies ist Anlass für uns, nach Faktoren Ausschau zu halten, die den Höhenflug des Goldes beenden könnten. An erster Stelle der denkbaren Argumente befindet sich derzeit der USDollar/ Euro-Wechselkurs. Seine Entwicklung gibt nun schon seit mehreren Monaten die Marschrichtung für den Goldpreis vor. Sofern die starke Korrelation auch in Zukunft anhält und der Dollar wieder zur Stärke neigen sollte, dann würde dies niedrigere Goldnotierungen implizieren. Momentan sind aber nur wenig Gründe für einen zukünftigen Absturz des Dollar/ Euro-Verhältnisses auszumachen.


... derzeit wenig wahrscheinlich

Der Wechselkurs der US-Währung befindet sich gemessen am langjährigen Durchschnitt zwar auf einem hohem Niveau. Allerdings entspricht eine Relation von 1,40 US-Dollar je Euro in etwa der Kaufkraftparität beider Währungen und die aktuelle um nur 7 Cent höhere Notierung stellt keine problematische Abweichung dar. Ein niedriger Wechselkurs wäre auch denkbar, wenn die USA zügig einen ausgeglichenen Haushalt oder einen Abbau ihrer Außenhandelsungleichgewichte erreichen könnten und so das Vertrauen der Welt in die Reservewährung USDollar stärken würden. Beides ist kurz- bis mittelfristig kaum vorstellbar. Wahrscheinlicher ist dagegen, dass in den wichtigen Volkswirtschaften auf Sicht der nächsten Quartale eine Zinswende eingeleitet wird. Da Anleger für Gold keine Zinszahlungen erhalten, sind höhere Kapitalmarktrenditen grundsätzlich negativ für das Edelmetall.

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Opportunitätskosten momentan kein Argument

Die zeitgleich stattfindenden Haussen auf dem Aktien- und dem Goldmarkt der vergangenen Monate zeigen aber, dass das Argument mit den Opportunitätskosten nicht zwangsläufig greifen muss. In einem Umfeld mit stark verängstigten Anlegern schlägt das Sicherheitsmotiv rationale Überlegungen um Längen. Schlussendlich scheint die größte Gefahr für den Goldpreis derzeit von der rezessionsgeschwächten Schmucknachfrage auszugehen. Da die Taschen der Konsumenten im Aufschwung mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung aber wieder gefüllt werden, dürfte die Party der Goldenthusiasten noch einige Zeit weitergehen.

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© Thorsten Proettel
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart





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