Gold, Gott und gute Geister
19.10.2009 | Hans Jörg Müllenmeister
An einem verregneten Oktoberabend lud pro aurum ein zur Eröffnungsfeier ihres Goldhauses, dem größten europäischen Handelszentrum für Edelmetalle. Im Messegelände des ehemaligen Flugplatz Riem prangt, eher unscheinbar, das Firmenhaus in Form eines riesigen Goldbarrens, eingehüllt von einer 1 mm dicken "Goldhaut" aus alten, eingeschmolzenen Münzen. Mit den "oberirdischen" Abmasse von 42 m x 23 m x 8 m versinnbildlicht das Gebäude, wieviel Goldvolumen bisher überhaupt je dem Leib der Erde entrissen wurde; 7.728 Kubikmeter oder rund 150.000 Tonnen pures Gold.
Nebenan im großen Festzelt versammelten sich die illusteren Gäste zum großen Festbankett. Und alle kamen sie: Persönlichkeiten des Edelmetallhandels, Goldhamster und Goldnasen, Silberfüchse und Silberfische aus aller Welt. Nomen est omen, und so war in Blattgold eingedeckt, selbst die Speisekarte fand sich auf einem 220-mm-Goldbarren aus Gipskern. Hilfreiche Geister sorgten für das Wohlergehen der Gäste. Erfreulich und erfrischend zugleich: es wurden keine selbstgefälligen Reden gehalten. Immerhin ist es schon beachtlich, was die beiden Firmeninhaber Robert Hartmann und Mirko Schmidt geleistet haben: Ihre in die Tat umgesetzte glänzende Geschäftsidee - seit dem Goldtief 2001 mit 253 US-D pro Unze - vom Dreimannbetrieb bis zum heutigen Unternehmen mit über 120 Mitarbeitern und den Filialen in Berlin, Bad Homburg, Zürich, Wien.
Die Überraschung des Abends war der Gastredner Prof. Ulrich Walter, Ex-Astronaut aus dem All, der über die TU-München nach Riem kam. Er zeigte beeindruckende Bilder vom Columbiaflug 1993 aus der Umlaufbahn um die Erde aus 300 km Höhe. Wie hauchdünn ist doch die Atmosphäre unseres blauen Planeten! Eine bedeutungslose Schönheit im unendlichen Universum. Alles von oben sichtbar in prächtigen Farben: Kontinente, ausbrechende Vulkane, Flüsse, Gebirge, Wüsten, aber nirgendwo Menschen, wohl aber ihre Todsünden gegen die Umwelt. "Und wenn Sie genauer hinsehen, dann sehen Sie..." so Prof. Walter, war sein wiederholter Kommentar. Zum Schluß gab der jung gebliebene Astronaut den Gästen noch einen Rat "Sparen Sie, sicherlich vervielfältigt sich Ihr Vermögen mit dem Gold. Haben Sie aber 34 Millionen zusammen, dann gönnen Sie sich einen Raumflug, es loht sich!"
Das war schon beeindruckend. Ärgerlich, auf dem späteren Rundgang durch die Sicherheitskatakomben des Goldhauses versäumte ich dem symphatischen Professor eine Frage zu stellen "Habe Sie in der Einsamkeit da oben Gott gesehen, Sie waren ihm doch näher als wir hier unten mit all unserem Gold? Und so schwirrte mir selbst eine "göttliche" Idee im Kopf. Müßte Gott nicht eine unendliche Urenergie sein, die masselos über allen Energieformen thront und zeitgleich überall wirkt und schafft?
Jäh riß mich das abschießende Feuerwerk aus meinen Gedanken. Zu den Klängen von Rheingold, virtuos dargeboten von den Münchener Symphonikern, regnete es funkelnde Goldregen in Strömen, und Silberstreifen zuckten am schwarzen Nachthimmel.
© Hans-Jörg Müllenmeister
Anmerkung GoldSeiten.de: Herr Müllenmeister hält auf der "Internationalen Edelmetall- & Rohstoffmesse", die am 6.+7.11.2009 in der Event Arena im Olympiapark München stattfindet, einen Vortrag. Am Samstag um 11.35 Uhr referiert er unter dem Titel: "Der Mensch im Rohstoff-Universum - Spurenelemente und der verschwenderische Umgang mit Ressourcen". Eine kostenfreie Registrierung ist ab sofort möglich.
Nebenan im großen Festzelt versammelten sich die illusteren Gäste zum großen Festbankett. Und alle kamen sie: Persönlichkeiten des Edelmetallhandels, Goldhamster und Goldnasen, Silberfüchse und Silberfische aus aller Welt. Nomen est omen, und so war in Blattgold eingedeckt, selbst die Speisekarte fand sich auf einem 220-mm-Goldbarren aus Gipskern. Hilfreiche Geister sorgten für das Wohlergehen der Gäste. Erfreulich und erfrischend zugleich: es wurden keine selbstgefälligen Reden gehalten. Immerhin ist es schon beachtlich, was die beiden Firmeninhaber Robert Hartmann und Mirko Schmidt geleistet haben: Ihre in die Tat umgesetzte glänzende Geschäftsidee - seit dem Goldtief 2001 mit 253 US-D pro Unze - vom Dreimannbetrieb bis zum heutigen Unternehmen mit über 120 Mitarbeitern und den Filialen in Berlin, Bad Homburg, Zürich, Wien.
Die Überraschung des Abends war der Gastredner Prof. Ulrich Walter, Ex-Astronaut aus dem All, der über die TU-München nach Riem kam. Er zeigte beeindruckende Bilder vom Columbiaflug 1993 aus der Umlaufbahn um die Erde aus 300 km Höhe. Wie hauchdünn ist doch die Atmosphäre unseres blauen Planeten! Eine bedeutungslose Schönheit im unendlichen Universum. Alles von oben sichtbar in prächtigen Farben: Kontinente, ausbrechende Vulkane, Flüsse, Gebirge, Wüsten, aber nirgendwo Menschen, wohl aber ihre Todsünden gegen die Umwelt. "Und wenn Sie genauer hinsehen, dann sehen Sie..." so Prof. Walter, war sein wiederholter Kommentar. Zum Schluß gab der jung gebliebene Astronaut den Gästen noch einen Rat "Sparen Sie, sicherlich vervielfältigt sich Ihr Vermögen mit dem Gold. Haben Sie aber 34 Millionen zusammen, dann gönnen Sie sich einen Raumflug, es loht sich!"
Das war schon beeindruckend. Ärgerlich, auf dem späteren Rundgang durch die Sicherheitskatakomben des Goldhauses versäumte ich dem symphatischen Professor eine Frage zu stellen "Habe Sie in der Einsamkeit da oben Gott gesehen, Sie waren ihm doch näher als wir hier unten mit all unserem Gold? Und so schwirrte mir selbst eine "göttliche" Idee im Kopf. Müßte Gott nicht eine unendliche Urenergie sein, die masselos über allen Energieformen thront und zeitgleich überall wirkt und schafft?
Jäh riß mich das abschießende Feuerwerk aus meinen Gedanken. Zu den Klängen von Rheingold, virtuos dargeboten von den Münchener Symphonikern, regnete es funkelnde Goldregen in Strömen, und Silberstreifen zuckten am schwarzen Nachthimmel.
© Hans-Jörg Müllenmeister
Anmerkung GoldSeiten.de: Herr Müllenmeister hält auf der "Internationalen Edelmetall- & Rohstoffmesse", die am 6.+7.11.2009 in der Event Arena im Olympiapark München stattfindet, einen Vortrag. Am Samstag um 11.35 Uhr referiert er unter dem Titel: "Der Mensch im Rohstoff-Universum - Spurenelemente und der verschwenderische Umgang mit Ressourcen". Eine kostenfreie Registrierung ist ab sofort möglich.