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Dollar-Warnung: Die Rache des Greenback ...

28.10.2009  |  Clive Maund
Der Dollar steht am Scheideweg und es gibt zwei mögliche Szenarien. Nachdem sich der Dollar zu einem zwischenzeitlichen Tief durchschleift hatte, könnte jetzt einerseits ein finaler Einbruch anstehen, auf den dann eine zwischenzeitliche Umkehr folgt. Andererseits könnte es zu einem plötzlichen, positiven Ausbruch aus dem Abwärtstrend kommen, in dem der Dollar seit Anfang März gefangen war. Diesem Durchbruch würde eine starke Erholung folgen, die deshalb stark ausfallen wird, weil sie wahrscheinlich von einer panischen Welle von Short-Glattstellungen angetrieben wird.

Auf dem 1-Jahre-Chart können wir den Abwärtstrend sehen, der seit März in Kraft ist. Zudem können wir sehen, wie die untere Unterstützungslinie, obwohl der Dollar hartnäckig fiel und seit Juli eine Abfolge von immer neuen Tiefständen hinlegte, sich immer mehr an die steil fallende Toplinie des übergeordneten Abwärtstrends angenähert hatte. Der Abwärtstrend scheint sich zu einem bullischen Falling Wedge gemausert zu haben, obgleich wir uns natürlich solange nicht sicher sein können, dass es sich um eine solchen fallenden Keil handelt, bis der Dollar aus seinem Abwärtstrend nach oben ausbricht.

Denn solange er das nicht tut, könnte es immer noch sein, dass er ganz einfach die Unterstützungslinie durchbricht und in Richtung der ursprünglichen, darunter liegenden Kanallinie fällt, welche im Chart in blassem Rot eingezeichnet ist. Aber schon früh genug werden wir erfahren, in welche Richtung sich der Dollar bewegt, da der Keil schnell zusammenfindet, was nur heißt, dass wir in Kürze einen Durchbruch in die eine oder andere Richtung sehen sollten.

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Dieser Dollar-Chart sieht mit Sicherheit auf den ersten Blick düster aus, da sich hier, oberflächlich betrachtet, kaum etwas bietet, das ihn vom Fall in neue Tiefen bewahren würde. Und sicherlich hat er dafür auch noch Spielraum: Schaut man auf die kurzfristigen Oszillatoren wie die zum Beispiel die RSI- und den MACD-Indikatoren (nicht im Chart), zeigt sich, dass der Dollar aufgrund seines schrittweisen Verfalls der letzten Zeit aktuell nicht extrem stark überverkauft ist.

Die volle Stochastik oben im Chart, ein ziemlich zuverlässiger Indikator, zeigt jedoch wiederum, dass er stark überverkauft ist - mit einer hohen Wahrscheinlichkeit eines Anstiegs. Zusätzlich haben der Index und sein 50-Tage-Durchschnitt jetzt eine große Lücke zum 200-Tage-Durchschnitt geöffnet - womit sich die Wahrscheinlichkeit einer deutlichen, mittelfristigen und baldigen Umkehr erhöht.

Eine bullische Interpretation des Dollar-Charts würde mit dem bärischen Ausblick für die Aktienindizes übereinstimmen. Ausgeprägte, bärische Keile zeigen sich deutlich in den Charts des S&P 500-Index, des S&P 500-Index in Euro, wo dieses Zusammenstreben sehr stark ist, im HUI-Index und im Toronto Stock Exchange Index (CDNX). Übereinstimmung deshalb, weil wir davon ausgehen würden, dass sich der Dollar erholt, wenn die Aktienmärkte fallen. Und wir könnten eine Wiederholung der Ereignisse des letzten Jahres sehen, als die Investoren von Panik erfasst wurden und sich in Staatsanleihen flüchteten - obwohl sie sich diesmal der Tatsache etwas bewusster sein werden, dass dies nicht unbedingt die besten Plätze für ihr Geld sind.

Silber scheint zwar bereit zu sein, zusammen mit dem Aktienmarkt deutlich nach unten zu korrigieren, Gold aber sieht bisher noch stark aus - was gewissermaßen ein Rätsel ist, das durch Investoren erklärt werden könnte, die sich diesmal panisch in Staatsanleihen und Gold flüchten - was bedeuten würde, dass der Dollar und Gold gemeinsam steigen könnten. Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass dies den EM-Aktien helfen würde - zumindest nicht anfänglich.

Eine der größten Warnungen, der Dollar könnte kurz davor stehen, stark zu steigen, kommt zu einer Zeit in der eine fast übergreifend bärische Stimmung ihm gegenüber herrscht - was sich an dem Schwall dollarbärischer Artikel zeigt, die ihre Runde machen.


© Clive Maund
www.clivemaund.com


Der Artikel wurde am 26.10.2009 auf www.clivemaund.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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