Suche
 
Folgen Sie uns auf:

Rohstoffstärke auch ohne Dollarschwäche

30.10.2009  |  Thorsten Proettel
Der Anstieg der Rohstoffpreise seit Jahresbeginn belegt eindrucksvoll die Erwartungen der Marktteilnehmer bezüglich der zukünftigen Wirtschaftsentwicklung wie auch die verbesserte Konjunkturlage. So legten die Aluminiumnotierungen seit Januar um 30% zu. Rohöl ist heute rund 70% und Kupfer sogar 120% teurer als noch vor zehn Monaten. Häufig sind für die Lage auf jedem einzelnen Rohstoffmarkt ganz individuelle Faktoren entscheidend. Für alle zusammen ist aber auch der Wechselkurs eine nicht zu vernachlässigende Größe.
Open in new window


Beispielsweise reagiert Gold häufig positiv auf einen schwächeren Dollar, da es als eine Art Gegenwährung angesehen wird. Aber auch ohne spekulativen Einfluss gibt es Gründe für den konträren Zusammenhang zwischen US-Dollar und dem Commodities-Sektor. Da viele Rohstoffe wie Erdöl in US-Dollar gehandelt werden, verlangen die Anbieter bei einer schwächeren amerikanischen Währung höhere Preise, um real keinen Wertverlust erleiden zu müssen. Wie wichtig die Wechselkurse für die Preisfindung an den Rohstoffmärkten sind, zeigt der Blick auf die letzten Monate. Seit Anfang Januar sind die Rohstoffe gemessen am breiten Dow Jones UBS-Commodity Index um 35% angestiegen. Etwa 10 Prozentpunkte hiervon sind aus europäischer Sicht allein der Dollarschwäche geschuldet.

Open in new window


Bei Notierungen von derzeit rund 1,48 US-Dollar je Euro scheint der Wechselkurs jedoch etwas über das Ziel hinausgeschossen zu sein. Eine Umkehrung des Trends ist deshalb nicht unwahrscheinlich und ein rund 10 Cent tieferer Wechselkurs auf Sicht der nächsten Monate durchaus möglich. Für die Rohstoffpreise dürfte von einem wieder stärkeren Dollar entsprechend der oben dargestellten Zusammenhänge ein negativer Einfluss ausgehen. Mittel- bis langfristig dürfte sich die Aufwärtsbewegung der Rohstoffmärkte aber unabhängig von der Dollarentwicklung fortsetzen. Immerhin sind die Preise in diesem Jahr wechselkursbereinigt um rund 25% angestiegen.


© Thorsten Proettel
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart





Diese Publikation beruht auf von uns nicht überprüfbaren, allgemein zugänglichen Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit und Vollständigkeit wir jedoch keine Gewähr übernehmen können. Sie gibt unsere unverbindliche Auffassung über den Markt und die Produkte zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses wieder, ungeachtet etwaiger Eigenbestände in diesen Produkten. Diese Publikation ersetzt nicht die persönliche Beratung. Sie dient nur zu Informationszwecken und gilt nicht als Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf. Für weitere zeitnähere Informationen über konkrete Anlagemöglichkeiten und zum Zwecke einer individuellen Anlageberatung wenden Sie sich bitte an Ihren Anlageberater.









Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"