Edelmetallaktien im Korrektur-Modus

Taktische Betrachtung der Rohstoff- und Goldaktien

Aufgrund der extremen, fundamental nicht gerechtfertigten, Goldminenkorrektur im letzten Jahr (Umsatzfaktor Gold stieg, während Hauptkostenfaktoren Öl und Stahl kollabierten), haben wir seit Januar 2009 unser taktisches Asset Management von einem mittelfristigen Intermarket-Ansatz auf eine kurzfristige Trendfolgesystematik umgestellt. Hierbei versuchen wir nicht, wie allgemein üblich, die Marktentwicklung kurz- und mittelfristig vorherzusagen (Marktentwicklungsprognose), sondern wir reagieren ausschließlich auf die Marktbewegungen (Signaldiagnose).

Das Trendfolgesystem wartet, bis sich ein stabiler Trend (im kurzfristigen Zeitfenster) etabliert hat und springt dann auf den fahrenden Zug auf. Dabei verpassen wir kurzfristig typischerweise den Anfang eines Trends und geben am Ende wieder einen Teil der Gewinne ab. Jedoch sichern wir dadurch immer einen Kern unserer Gewinne dynamisch ab. Das trendfolgende Handelssytem variiert die Korrelation der Investmentfonds mit der Entwicklung des Rohstoff- und Goldaktienmarktes. Bei anziehenden Kursen der Rohstoff-/Goldaktien legt auch das Handelssystem mit einer gewissen Zeitverzögerung zu. Bei stärkeren Abwärtsbewegungen am Rohstoffaktienmarkt nimmt die Korrelation ab und liegt im Extremfall (100 Prozent Cash) sogar bei Null. Umgesetzt wird unser Trendfolge-Prinzip in Kombination mit einem strikten Risk- und Moneymanagement (tägliche Risikoüberwachung).



In Abbildung 2 wird am Beispiel des DJ US Precious Metals Index (Breiter Index, der neben Gold- und Silberaktien auch Platin- und Palladiumaktien umfasst) unser quantitativ dynamisches Wertsicherungskonzept modellhaft visualisiert. In einer mittelfristigen Aufwärtsbewegung, so wie bei den Edelmetallaktien seit Oktober 2008, sind wir immer mit einem Kerninvestment (siehe hierzu in Abb. 2 dunkelgrünes Dreieck), welches je nach Entwicklung der Einzelaktien unterhalb der 50%-Marke schwankt, investiert. Wenn innerhalb dieses mittelfristigen Aufwärtstrends ein kurzfristiger Aufwärtsimpuls (siehe hierzu in Abb. 2 die hellgrünen Dreiecke) hinzukommt, dann fahren wir unsere Investitionsquote bis auf 100 Prozent hoch. Sollte es zu einem Ende der mittelfristigen Aufwärtsbewegung kommen, wie im Jahr 2008, dann reduzieren wir unsere Rohstoffaktienquote bis auf 0 Prozent.

Aktuell haben wir in unseren Investmentfonds eine Kerninvestitionsquote von knapp über 30 Prozent, da der letzte kurzfristige Aufwärtsimpuls am 22.09.09 endete. Dieses Trading-Verkaufssignal wurde auch in unserem wöchentlich erscheinenden GR-Technical Research Report (Ausgabe 44/09) publiziert. Wir warten somit wieder auf das nächste kurzfristige Einstiegssignal, um unsere Investitionsquote auf 100 Prozent hochfahren zu können. Sollte es zu einem mittelfristigen Trendwechsel kommen, werden wir unser Risikoexposure weiter bis auf 0 Prozent reduzieren.

Für primär langfristige Investoren, die keine taktischen Eingriffe vornehmen, stellt jede Korrektur der strategisch intakten Rohstoff- und Edelmetall-Hausse immer eine hervorragende Nachkaufgelegenheit dar.


Nähere Informationen zu unserer kurzfristigen Kapitalmarktbetrachtung finden Sie in unserem wöchentlichen Trading - GR Technical Research Report, den Sie unter info@grinvest.de bestellen können.


© Uwe Bergold
Dipl.-Betriebswirt (FH) - Bank-, Finanz- & Investitionswirtschaft

Quelle: Monatsbericht Oktober 2009 vom 01.11. der Global Resources Invest GmbH & Co. KG



DISCLAIMER: Dieses Dokument ist lediglich eine unverbindliche Stellungnahme zu den technischen Marktverhältnissen zum Zeitpunkt der Herausgabe. Alle Informationen wurden mit größter Sorgfalt und nach bestem Wissen und Gewissen zusammengestellt. Die vorliegende Publikation dient lediglich Informationszwecken und ist keine Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten. Der veröffentlichte Inhalt ist ohne Gewähr und begründet somit keinerlei Haftungsobligo.