USA verlieren gewaltige Mengen an Gold! Offizielle Reserven ein Phantom?
07.11.2009 | Jan Kneist
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Zurück zu Rob Kirby. Im Artikel weist Kirby darauf hin, daß die USA nach offiziellen Angaben im Jahre 2008 2.920 t "Gold-Komponenten" (siehe Tabelle) exportiert haben, das 14-fache ihrer eigenen Minenproduktion! Sie finden den Beleg dafür hier, S. 4, rechte Spalte, Mitte. 2007 waren es gemäß der gleichen Quelle 2.150 t. In nur zwei Jahren flossen also 5.070 t Goldkomponenten ab. In Kirbys Artikel findet sich eine Erklärung, was das für Gold sei - in Industrieprodukten enthaltenes Gold (z.B. Elektronik, Goldfarbe etc.). Die Menge ist aber völlig unrealistisch und auf Kirbys Nachfrage hat das ein Angestellter des USGS auch zugeben! Bei diesem Posten handelt es sich vermutlich um Bulliongold, also physische Barren und Münzen. Aber es wird noch besser, denn das "Komponentengold" ist nur ein Teil der ganzen Statistik!
Grundsätzlich sind in Statistiken Redundanzen ein Problem, also mögliche Doppelzählungen von Posten. Es erscheint daher am Sinnvollsten, die gesamten Importe und Exporte zu vergleichen, um so den Saldo der Zu- oder Abflüsse zu errechnen. Diese Daten stehen zur Verfügung!
Im Jahre 2007 importierten die USA beispielsweise 170 t Erze, Konzentrate, Barren und Bullion, 42,6 t Schmelzware, 1,12 t Metallpulver und 162 t Goldkomponenten. In summa also 375,566 t. Gleichzeitig exportierten sie insgesamt 3.287,03 t. Alles weitere findet sich in der Tabelle.
Goldquellen für die Exporte aller Kategorien sind besonders die Minenproduktion und das Recycling von Altware. Die Minenproduktion findet sich in der nachfolgenden Tabelle, ebenso das Recycling. Mit ca. 240 t Minenproduktion ist nur ein Bruchteil der Exporte zu bestreiten und auch die inländische Schmelzware reicht bei weitem nicht aus. Die hohe Menge an exportierter Schmelzware spricht aber für eine Verarmung breiter Bevölkerungsschichten. In 2007 lieferten die Minen 238 t Gold, doch es wurden alleine schon 279 t Bullion netto exportiert.
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Quelle: USGS "2007 Minerals Yearbook" u.a.
Wohin fließt das Gold? Auch hierüber sagt die Statistik etwas aus. Hier die größten Posten vom Juni 2009: 94,5 t Altgold gingen nach Belgien, vermutlich zu Umicore, 56,3 t "Komponente" nach Kanada und 51,6 t nach China. Nach Singapur flossen 204 t dieser Komponente. Großbritannien importiert 16,1 t Bullion und 24,8 t Schmelzware. Deutschland erwarb 4 t Schmelzware. Für Juli liegen folgende Zahlen vor: 38,1 t "Komponente" nach Kanada, 144 t nach Singapur, 8,32 t nach Malaysia und 6,88 t nach Taiwan. An Bullion gingen 3 t nach Indien, 5,2 t in die Schweiz und 21,9 t nach Großbritannien. Die Gesamtexporte lagen im Juli bei 264,23 t, die Importe bei 37,87 t, so daß netto 226,36 t abflossen. Gewaltige Mengen Gold fließen nach Asien.
Interpretation: Falls die USGS-Zahlen stimmen, die Gesamt-Importe nicht höher sind als in der Statistik ausgewiesen (hier benannt "Imports for consumption") und "Goldkomponente" wirklich Feingold ist, dann verlieren die USA schon über Jahre gewaltige Mengen an Gold. Von Anfang 2007 bis Juni 2009 waren es sagenhafte 8.611,2 t! In diesem Zeitraum lieferten die US-Minen 577,9 t. Woher kommt die Differenz? Das US-Schatzamt weist seit Jahrzehnten ungeprüft 8.140 t Gold aus. Die Vermutung liegt nahe, daß hier ein Betrug von epochalem Ausmaß im Gange ist und der US-Dollar kaum noch goldgedeckt ist. Gold physisch in den USA zu hinterlegen bzw. zu glauben, es wäre hinterlegt (COMEX, ETF´s), erscheint vor dem Hintergrund dieser Fakten geradezu abenteuerlich!
© Jan Kneist
Metals & Mining Consult Ltd.