Gold an beiden Enden der ökonomischen K-Welle
14.11.2009 | Clif Droke
Jetzt, nachdem der 10-Jahre-Zyklus seinen Höhepunkt erreicht hat, wird die Angst in den kommenden Jahren zur dominanten Emotion an den Finanzmärkten. Die Risikoaversion steigt seit der Kreditkrise und Investoren müssen einen Blick auf jene Vermögensanlagen werfen, die tendenziell von der Angst profitieren. Gold ist natürlich der Hauptnutznießer von Angst und hat zudem die Eigenschaft, als Absicherung gegen hyperdeflationäre Bedingungen gehandelt zu werden. Hyperdeflation wird zwischen 2012-2014 an der Tagesordnung sein, wenn der 60-Jahre-Zyklus in seiner abschließenden Abwärtsphase steckt.
Viele Beobachter teilen die Meinung, dass die jüngste Goldpreisbewegung hin zu neuen Höchstständen ein Warnsignal für kommende Inflation ist. Die wahrscheinlichere Erklärung ist wohl folgende: Die Gold-Rally ist ein Zeichen anhaltender Angst vor Deflation im Finanzsektor, gerade weil der 10-Jahre-Zyklus seinen Höhepunkt erreicht hat. Erinnern Sie sich noch an unsere Darstellung von September, als wir einen Blick zurück warfen und sahen, wie der Goldpreis beim vorhergehenden Höhepunkt des 10-Jahre-Zyklus im Herbst 1999 ganz drastisch in Höhe ging? Zeitgleich fiel der allgemeine Aktienmarkt - hier gemessen am S&P.
Die Ähnlichkeiten zwischen dem heutigen Marktverhalten und jenem des Jahres 1999 sind augenscheinlich. Mit dem Unterschied, dass sich Gold diesmal in einem langfristigen Bullenmarkt befindet und jetzt auf die letzten Jahre der Langwelle Hyperdeflation (ökonomischer Winter) zustrebt. Wie wir schon in einem vorhergehenden Artikel erklärt hatten, profitiert Gold tendenziell stark an beiden Enden der ökonomischen K-Welle: Von der Hyperinflation wie auch von der Hyperdeflation. Das ist eine jener Sachen, die Gold von allen anderen Kategorien der Finanzanlagen so deutlich unterscheiden.
Was am Dienstag (3. November) passierte, ist ein weiteres Beispiel dafür, wie sich Investoren und Finanzmanager in das gelbe Metall flüchten, wenn Angst und wirtschaftliche Sorgen in der Luft liegen. Und noch gibt es keine Anzeichen auf Überschwang, die ein großes Top immer begleiten. Überschäumende Marktaktivität in Anbetracht steigender Goldpreise hat sich bisher noch nicht gezeigt, was darauf hindeutet, dass der Aufwärtstrend immer noch Stärke besitzt, obgleich er auf einen Kanalwiderstand zustrebt (mehr dazu weiter unten).
Zuvor hatten wir gesehen, wie sich der SPDR Gold Trust ETF (GLD) während der Korrektur der letzten Woche nur bis zum 30-Tage-Durchschnitt zurückgezogen hatte und nach Handelsschluss am Freitag darüber schloss. Diese relative Stärke deutet darauf hin, dass Gold noch nicht bereit gewesen ist, "den Geist aufzugeben" und dass man davon ausgehen kann, dass es neue Höchststände erreicht, bevor die nächste Korrekturphase einsetzt. Und der GLD hat genau das am Dienstag gemacht, als er zu einem neuen Jahreshöchststand durchbrach.
Der GLD drückt gegen die obere Grenze seines kurzfristigen Handelskanals, und ein Durchbrechen der oberen Kanalgrenze würde sich als ein nach oben gerichteter "Channel Buster" darstellen, der oft einem deutlichen Rückzug vorausgeht. Der Channel Buster stellt sich oft am Ende einer Aufwärtsbewegung ein, aber im Fall von Gold passt die Investorenpsychologie nicht zu dem Profil eines großen Tops, wie wir schon oben angesprochen hatten. In Bezug auf diese Rally gibt es nicht allzu viel Enthusiasmus und das deutet darauf hin, dass das Top noch nicht da ist - ergo: Eine Bewegung bis ca. 110, ist, bevor diese Rally ihren Höhepunkt findet, nicht ausgeschlossen.
Beim Silber - im völligen Gegensatz zu letztem Herbst, als der Crash wütete - sind die Produzenten optimistischer, was die zukünftigen Aussichten des weißen Metalls angeht. Nach Gesprächen mit den Chefs verschiedener Bergbauunternehmen (Juniors und mittelgroße Unternehmen) habe ich das Gefühl, dass sich die Stimmung unter den Produzenten im Vergleich zu letztem Jahr komplett umgedreht hat.
Robert Boaz, Direktor und CEO von Aura Silver Resources ist im Allgemeinen optimistisch, was die zukünftigen Aussichten für den Silberpreis angeht. Er sagte mir: "In den kommenden Monaten erwarten wir eine Handelspanne zwischen 15 $ bis 20 $. Wie Sie wissen, haben die Gold- und die Silberpreise eine beachtliche Volatilität. Ich denke einmal, wenn man sich die Gold-Silber-Preisverhältnisse der Vergangenheit anschaut, dann muss Silber im Vergleich zu Gold noch steigen, um den historischen Trend wieder zu erreichen. Es gibt eine Reihe von Studien jüngeren Datums, die zeigen, dass die Silbernachfrage in den industriellen Prozessen zunimmt. Das ist ein Grund, warum wir ins Silber-Exploration-Geschäft eingestiegen sind, denn wir hatten den Eindruck, dass Silber damals bei 7 $ bis 8 $ pro Unze drastisch unterbewertet war. Jetzt hat es sich erholt und höhere Stände erreicht und wir denken, es kann noch ein wenig weiter steigen und sich vielleicht auch durch die 20 $-Marke schlagen. Wir sind aber zuversichtlich, dass Silber die aktuellen Preisniveaus halten kann oder darüber gehen wird."
Lenic Rodriguez, Präsident und CEO von Aurcana Corporation, ein Silberbergbauunternehmen, stimmt mit Boaz überein. "Ich bin allgemein optimistisch, was eine anhaltende Erholung angeht.", sagte er. "Hinsichtlich der Silber-Gold-Verhältnisse erwarten wir, dass wir irgendwann einen Silberpreis von 20 $ pro Unze sehen werden. Manche Leute in unserem Geschäft gehen sogar bis zu 30 $ aus. Also: Ja, ich bin optimistisch und ich denke, wir befinden uns in einer langfristigen Aufwärtsbewegung bei den Metallen."
© Clif Droke
www.clifdroke.com
Dieser Artikel wurde am 06.11.09 auf www.safehaven.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.
Viele Beobachter teilen die Meinung, dass die jüngste Goldpreisbewegung hin zu neuen Höchstständen ein Warnsignal für kommende Inflation ist. Die wahrscheinlichere Erklärung ist wohl folgende: Die Gold-Rally ist ein Zeichen anhaltender Angst vor Deflation im Finanzsektor, gerade weil der 10-Jahre-Zyklus seinen Höhepunkt erreicht hat. Erinnern Sie sich noch an unsere Darstellung von September, als wir einen Blick zurück warfen und sahen, wie der Goldpreis beim vorhergehenden Höhepunkt des 10-Jahre-Zyklus im Herbst 1999 ganz drastisch in Höhe ging? Zeitgleich fiel der allgemeine Aktienmarkt - hier gemessen am S&P.
Die Ähnlichkeiten zwischen dem heutigen Marktverhalten und jenem des Jahres 1999 sind augenscheinlich. Mit dem Unterschied, dass sich Gold diesmal in einem langfristigen Bullenmarkt befindet und jetzt auf die letzten Jahre der Langwelle Hyperdeflation (ökonomischer Winter) zustrebt. Wie wir schon in einem vorhergehenden Artikel erklärt hatten, profitiert Gold tendenziell stark an beiden Enden der ökonomischen K-Welle: Von der Hyperinflation wie auch von der Hyperdeflation. Das ist eine jener Sachen, die Gold von allen anderen Kategorien der Finanzanlagen so deutlich unterscheiden.
Was am Dienstag (3. November) passierte, ist ein weiteres Beispiel dafür, wie sich Investoren und Finanzmanager in das gelbe Metall flüchten, wenn Angst und wirtschaftliche Sorgen in der Luft liegen. Und noch gibt es keine Anzeichen auf Überschwang, die ein großes Top immer begleiten. Überschäumende Marktaktivität in Anbetracht steigender Goldpreise hat sich bisher noch nicht gezeigt, was darauf hindeutet, dass der Aufwärtstrend immer noch Stärke besitzt, obgleich er auf einen Kanalwiderstand zustrebt (mehr dazu weiter unten).
Zuvor hatten wir gesehen, wie sich der SPDR Gold Trust ETF (GLD) während der Korrektur der letzten Woche nur bis zum 30-Tage-Durchschnitt zurückgezogen hatte und nach Handelsschluss am Freitag darüber schloss. Diese relative Stärke deutet darauf hin, dass Gold noch nicht bereit gewesen ist, "den Geist aufzugeben" und dass man davon ausgehen kann, dass es neue Höchststände erreicht, bevor die nächste Korrekturphase einsetzt. Und der GLD hat genau das am Dienstag gemacht, als er zu einem neuen Jahreshöchststand durchbrach.
Der GLD drückt gegen die obere Grenze seines kurzfristigen Handelskanals, und ein Durchbrechen der oberen Kanalgrenze würde sich als ein nach oben gerichteter "Channel Buster" darstellen, der oft einem deutlichen Rückzug vorausgeht. Der Channel Buster stellt sich oft am Ende einer Aufwärtsbewegung ein, aber im Fall von Gold passt die Investorenpsychologie nicht zu dem Profil eines großen Tops, wie wir schon oben angesprochen hatten. In Bezug auf diese Rally gibt es nicht allzu viel Enthusiasmus und das deutet darauf hin, dass das Top noch nicht da ist - ergo: Eine Bewegung bis ca. 110, ist, bevor diese Rally ihren Höhepunkt findet, nicht ausgeschlossen.
Beim Silber - im völligen Gegensatz zu letztem Herbst, als der Crash wütete - sind die Produzenten optimistischer, was die zukünftigen Aussichten des weißen Metalls angeht. Nach Gesprächen mit den Chefs verschiedener Bergbauunternehmen (Juniors und mittelgroße Unternehmen) habe ich das Gefühl, dass sich die Stimmung unter den Produzenten im Vergleich zu letztem Jahr komplett umgedreht hat.
Robert Boaz, Direktor und CEO von Aura Silver Resources ist im Allgemeinen optimistisch, was die zukünftigen Aussichten für den Silberpreis angeht. Er sagte mir: "In den kommenden Monaten erwarten wir eine Handelspanne zwischen 15 $ bis 20 $. Wie Sie wissen, haben die Gold- und die Silberpreise eine beachtliche Volatilität. Ich denke einmal, wenn man sich die Gold-Silber-Preisverhältnisse der Vergangenheit anschaut, dann muss Silber im Vergleich zu Gold noch steigen, um den historischen Trend wieder zu erreichen. Es gibt eine Reihe von Studien jüngeren Datums, die zeigen, dass die Silbernachfrage in den industriellen Prozessen zunimmt. Das ist ein Grund, warum wir ins Silber-Exploration-Geschäft eingestiegen sind, denn wir hatten den Eindruck, dass Silber damals bei 7 $ bis 8 $ pro Unze drastisch unterbewertet war. Jetzt hat es sich erholt und höhere Stände erreicht und wir denken, es kann noch ein wenig weiter steigen und sich vielleicht auch durch die 20 $-Marke schlagen. Wir sind aber zuversichtlich, dass Silber die aktuellen Preisniveaus halten kann oder darüber gehen wird."
Lenic Rodriguez, Präsident und CEO von Aurcana Corporation, ein Silberbergbauunternehmen, stimmt mit Boaz überein. "Ich bin allgemein optimistisch, was eine anhaltende Erholung angeht.", sagte er. "Hinsichtlich der Silber-Gold-Verhältnisse erwarten wir, dass wir irgendwann einen Silberpreis von 20 $ pro Unze sehen werden. Manche Leute in unserem Geschäft gehen sogar bis zu 30 $ aus. Also: Ja, ich bin optimistisch und ich denke, wir befinden uns in einer langfristigen Aufwärtsbewegung bei den Metallen."
© Clif Droke
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Dieser Artikel wurde am 06.11.09 auf www.safehaven.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.