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Rohstoff Express: Silber bricht brutal aus! Funds u. Shorties kaufen wie besesse

31.05.2005  |   Sebastian Hell
Sind 600 Millionen Euro, die Zerstörung unserer Umwelt wert? Gold bricht deutlich ein! Kupferlager auf niedrigstem Stand seit 15 Jahren! Indien will Aluouput verdoppeln! Großes Öl Joint Venture in China!


Gold

Eine Feinunze Gold kostet derzeit 415,30 $, Minus 4 $. Intraday ging das Edelmetall bei 418,10 $ in Hongkong in den Handel und gab die restlichen Sitzungen in London und New York spürbar nach. Der endgültige Tagestiefstkurs, wurde bei etwa 413 $ erreicht, von hieraus startete Gold dann eine Gegenbewegung, die auf dem aktuellen Niveau verharrt. Für diesen deutlichen Kursverfall, war ein sehr schwacher Euro verantwortlich. Die Abstimmung der Franzosen gegen die geplante EU Verfassung am Sonntag, veranlasste einige Händler, ihre Positionen zu verkaufen. Des weiteren wird befürchtet, dass die Holländer bei der für morgen anberaumten Abstimmung über die Verfassung, ebenfalls mit „Nein“ stimmen werden. Laut den letzten Umfrageergebnissen, sind 60% der holländischen Staatsbürger gewillt, mit einem "Nein2" zu stimmen. Für weitere Verunsicherung der Devisenmarktes, sorgte die Entscheidung des französischen Präsidenten Jacques Chirac, seinen Premierminister Jean-Pierre Raffarin, durch Dominique de Villepin, zu ersetzen. Ein Währungsanalyst meinte hierzu, dass Villepin keine Veränderungen in der französischen Wirtschaftspolitik anstreben werde und es deswegen keinen Grund gäbe, diesen Austausch als positiv zu sehen.

Nachdem der Euro, Intraday die Marke von 1,2450 $ durchbrochen hatte, wurde eine ganze Welle von Stop Loss Orders ausgelöst, die den Kursverfall noch weiter beschleunigten. Erst bei etwa 1,22 $, wartet die nächste große Unterstützungslinie. Die einzige positive Nachricht für den Euro war heute, dass die beiden Ökonomen, Mickey Levy und Peter Kretzmer, eine diesjährige Ausweitung des amerikanischen Handelsbilanzdefizits auf 667 Milliarden Dollar erwarten. Im Jahr 2006, soll sich laut Angaben der beiden, das Defizit noch einmal steigern.

Ein Händler an der COMEX berichtete, dass die Funds momentan wie die Verrückten ihre Goldbestände veräußern. Allerdings meinte Tim Evans, Rohstoffanalyst bei IFR Markets, hierzu nur, dass sich der Goldpreis bald erholen werde, da der Markt mittlerweile deutlich überverkauft sei. Der australische Goldoutput im letzten Jahr, lag bei insgesamt 260 Tonnen. Dadurch hat Australien, die USA von Platz zwei der führenden Goldproduzenten verdrängt. An der Spitze befindet sich allerdings immer noch unangefochten Süd Afrika. Obwohl ein Output von 260 Tonnen, als sehr viel erscheint, liegt diese Produktionsmenge immer noch um 57 Tonnen unter dem Rekordausstoß aus dem Jahr 1997. Dr. Sandra Close, Managerin der Minenberatungsfirma Surbiton Associates, macht hierfür die australische Regierung verantwortlich. Sie kritisiert, dass man in Australien, diesen boomenden Industriezweig, nicht genügend fördere, obwohl der Wert des abgebauten Goldes im Jahr 2004, einen Marktwert von 4,6 Milliarden A$ hatte. Laut Dr. Close, sollte die Regierung mehr Anreize für die Erforschung neuer Vorkommen schaffen, um so die Goldindustrie zu stimulieren. Allerdings macht die politische Führung Australiens, genau das Gegenteil und ignorierte in ihrem neuesten Haushaltsplan, die Goldproduzenten komplett. Für Goldinvestoren ist dies sicherlich sehr positiv, da sich das Angebot durch die mangelnde Bereitschaft der australischen Regierung, nicht bedeutend erhöhen wird.

Die charttechnische Lage bei Gold spitzt sich immer weiter zu. Im Wochenchart ist klar zu erkennen, dass die Feinunze momentan auf ihrer äußeren Aufwärtstrendlinie bei 418,60 $ notiert. Bereits in der Vergangenheit, konnte sich Gold hier immer wieder abfangen. In den kommenden Tagen, wird sich heraus stellen, ob der langfristige Trend gebrochen wird oder nicht.


Silber

Silber notiert derzeit bei 7,45 $, Plus 0,18 $. In Hongkong eröffnete das Edelmetall bei 7,23 $ und pendelte zunächst in einer breiteren Spanne zwischen 7,12 $ und 7,25 $. Nur wenige Stunden vor Ende der Handelssitzung in New York, sprang Silber schlagartig bis auf 7,47 $, was dem bisherigen Tageshöchstkurs entspricht. Späte Fundkäufe trieben laut Angaben einiger Händler, den Preis in diese luftige Höhen. Ausschlaggebend für diese massiven Käufe, waren positive charttechnische Konstellationen, die vor allem die technisch orientierten Funds zu Käufen zwangen. Des weiteren, wurden viele Leerverkäufer durch diesen heftigen Ausbruch total überrascht und müssen nun ihre Positionen wieder zu höheren Preisen zurückkaufen. Außerdem hat das Edelmetall die psychologisch wichtige Marke von 7,30 $ in einem Zug genommen und wird nun weitere Käufer anziehen. Sollte die 7,50 $ auch noch geknackt werden, so dürften mehrere Stop Buy Orders, die in dieser Region angesiedelt sind, ausgelöst werden. Sehr positiv anzumerken ist, dass Silber trotz des schwachen Euros nach oben ausbrechen konnte. Dies spricht für eine enorme innere Stärke, welche zu weiteren Kurssteigerungen führen sollte.
Der kurzfristige Abwärtstrend seit Dezember 2004, konnte mittlerweile überschritten werden. Nun liegt das nächste Kursziel vorerst bei 7,50 $, hier verläuft eine horizontale Widerstandslinie und zudem noch die Oberkante des langfristigen Aufwärtstrendkanals, beide zusammen, werden in den nächsten Tagen einen Kreuzwiderstand bilden.


Platin

Der Preis für eine Feinunze Platin steht aktuell bei 859 $, Minus 4 $. Der heutige Eröffnungskurs in Hongkong lag bei 856 $. Nachdem das Edelmetall intraday zwei Mal an der Marke von 864 $ scheiterte, gab der Kurs bis auf 854 $ in Zürich nach. Erst in New York setzte wieder eine nachhaltige Gegenbewegung ein, die allerdings auch nach mehrmaligen Versuchen, nicht über 860 $ kam. Der deutsche Bundesrat hat am vergangenen Freitag, die geplante Förderung von Diesel Pkws mit Partikelfiltern abgelehnt. Ursprünglich wollte die deutsche Regierung, den Kauf von Rußfiltern zum Schutz der Umwelt, mit Steuervergünstigungen subventionieren. Allerdings waren die einzelnen Bundesländer gegen diesen Entwurf, da sie dann Steuerausfälle in Höhe von 550 bis 600 Millionen Euro pro Jahr zu verzeichnen hätten. Mittlerweile suchen die Politiker nach anderen Lösungen, um den Einbau von Partikelfiltern zu unterstützen.
Weitere wichtige Unterstützungen liegen bei 850 $ und 815 $. Platin hat den seit Juni bestehenden Aufwärtstrend nach unten verlassen, somit ist das aufsteigende Dreieck nicht bestätigt worden. Das nächste Kursziel ist vorerst die 880 $.


Palladium

Palladium wird momentan für 180 $, Minus 3 $ gehandelt. In Hongkong ging das Edelmetall bei 171 $ in den Handel und legte anschließend bis auf 183 $ zu. Während der Sitzung in Zürich, gab der Kurs wieder nach und erreichte bei 172$ sein bisheriges Tagestief. Noch vor Eröffnung der New Yorker Börse, erholte sich Palladium wieder und pendelte den restlichen Verlauf um die Marke von 180 $. Für Palladium gab es heute keine neuen News. Sollte sich Palladium über der 200 $ Marke halten können, wäre das nächste Kursziel von 220 $ aktiviert. Bei 190 $ und 180 $ liegen die horizontalen Unterstützungen.


Aluminium

Ein Pound Aluminium kostet derzeit 0,7877 $, Plus 0,0023 $. Intraday eröffnete das Leichtmetall bei 0,7854 $ und fiel im weiteren Verlauf bis auf 0,7786 $ zurück. Nach erreichen dieses Tiefpunkts, startete Aluminium durch und steht momentan fast auf dem Tageshöchstkurs, welcher bei 0,7884 $ lag. Die indische Regierung, will die Produktionskapazitäten in den nächsten fünf Jahren von derzeit 900.000 Tonnen auf über 2 Millionen Tonnen erhöhen. Grund hierfür, ist die sehr schnell wachsende indische Volkswirtschaft, welche in den ersten drei Monaten diesen Jahres um 6,9% gewachsen ist. Die Experten gehen davon aus, dass die inländische Alunachfrage mit einer Geschwindigkeit von 7% bis 10% pro Jahr weiter wachsen wird und im Jahr 2010 bei etwa einer Millionen Tonnen liegen wird. Da die Kapazitäten allerdings dann bei zwei Millionen Tonnen stehen, wird der Rest exportiert. Der große Vorteil in Indien ist, dass hier der Abbau von Bauxit und die Herstellung von Aluminium extrem kostengünstig ist. Der Abbau einer Tonne Bauxit, schlägt in Indien nur mit 5 $ zu Buche, wohingegen der weltweite Durchschnitt bei 20 $ bis 25$ liegt. Auch die Produktion von einer Tonne Alu, kostet hier nur 900 $ bis 1.000 $, verglichen mit 1.250 $ im weltweiten Durchschnitt. Trotzdem brauchen Anleger laut C. R. Pradhan, dem Chairman von National Aluminium, nicht mit einem weltweiten Preisverfall rechnen, da die chinesische Wirtschaft so schnell wächst, dass eine Abschwächung der Nachfrage nicht zu befürchten ist.
Aluminium konnte sich in den letzten Tagen auf seiner zweiten Aufwärtstrendlinie, die seit März 2003 besteht, abfangen. Aktuell verläuft diese steigende Unterstützungslinie bei 0,77 $. Bei 0,7750 $ verläuft ebenfalls eine horizontale Unterstützungslinie, welche bald mit der aufsteigenden eine Kreuzunterstützung bilden wird. Zunächst sollte dieser massive Support halten.


Kupfer

Kupfer notiert momentan bei 1,4667 $, Minus 0,0003 $. Der heutige Eröffnungskurs an der New Yorker COMEX, lag bei 1,4697 $. Anschließend fiel das rote Metall ebenfalls deutlich nach unten und erreichte im Bereich von 1,4510 $ seinen Tiefststand. Nach einer ausgeprägten Bodenbildung in dieser Region, startete Kupfer eine Aufholjagd, die bei 1,47 $ endete. Laut einer aktuellen Umfrage der Nachrichtenagentur Bloomberg, gehen neun von 18 Händlern, von einer weiteren Preissteigerung bei Kupfer aus. Laut den neuesten Angaben der COMEX, LME und Shanghai Futures Exchange, liegen die gesamten Lagerbestände bei nur mehr 93.050 Tonnen. Dies entspricht dem niedrigsten Stand seit 1990. John Meyer, Analyst in London, sagte, dass die Funds es derzeit nicht wagen den Markt zu shorten. Die Kupferlager sind einfach viel zu niedrig, um von größeren Kursverlusten auszugehen.
Die charttechnische Situation bei Kupfer ist prekär. Der langfristige Trend wurde signifikant nach unten durchbrochen, ebenso der Mittelfristige. Auch die Oberkante des Dreiecks bei 1,49 $ und die Unterstützung bei 1,475 $ konnten den Absturz nicht bremsen. Erst bei 1,40 $, liegt nun ein stabiles Supportzentrum.


Öl

Ein Barrel der Sorte Light Crude steht gerade bei 51,62 $, Minus 0,23 $. Exxon Mobile und der saudi-arabische Ölproduzent Saudi Aramco, wollen gemeinsam mit der chinesischen Sinopec ein Joint Venture Projekt starten. Im Rahmen dieses Wagnisses, hilft Sinopec den beiden anderen Produzenten, ihre Waren besser im chinesischen Markt zu verkaufen. Im Gegenzug, sollen Exxon und Aramco dann beim Ausbau der Fujian Raffinerie mithelfen. Sinopec strebt eine Produktionserweiterung dieser Raffinerie von derzeit 80.000 auf 240.000 Barrel pro Tag an. Die Nackenlinie des Doppelhochs bei 52,50 $ wurde nach unten durchbrochen und noch nicht zurück erobert, somit ist das alte Kursziel bei 58 $ wieder passé. Rechnerisch liegt das neue Kursziel wieder im Bereich von 47,50 $. Hier verläuft ebenfalls der seit Dezember bestehende Aufwärtstrend.

Der Brent Future steht gerade bei 50,80 $, Plus 0,20 $. Das rechnerische Kursziel von 46,75 $ wurde fast punktgenau erreicht. Das Ende der Abwärtsbewegung, leitete eine massive Kreuzunterstützung, die sich aus der Oberkante des langfristigen Aufwärtstrendkanals und der Nackenlinie des Doppelhochs von Oktober 2004 zusammen setzt, ein. Die nächsten Widerstände liegen bei 50,45 $, 52,24 $ und 53,42 $.


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