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Wie das "Great Game" auf der Zeitachse verlängert wurde

25.11.2009  |  Andre Fischer
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Mit welchen Tricks ein künstliches Niedrigstzinsniveau generiert wurde
  • Warenkorb/ Kerninflationsrate: Mit Hilfe dieser Kennziffern wird die wahre Inflationsrate massiv gefälscht und viel zu niedrig ausgewiesen (siehe hierzu unsere ausführlichen Ausführungen in der Rohstoffstudie Nr. 4).

  • Geheimer Fonds außerhalb der Bilanzen: Bereits in der zweiten Hälfte der 90er Jahre etablierte die FED in Kooperation mit dem US-Schatzamt und dem Großbankenkomplex einen geheimen Fonds außerhalb der Bilanzen. Dieser wurde und wird dazu verwendet, um heimlich Staatsanleihen aufzukaufen (= künstlich geschaffene Nachfrage).

  • Medienpropaganda bleut den Anlegern das Deflationsszenario ein: Die Massenmedien "hämmern" den Markteilnehmern immer wieder ein, dass eine Deflation drohe. Populäre und umsatzstarke Bücher (wie etwa "Depression voraus!" von Harry S. Dent) helfen, den Mythos der Deflation ("japanische Verhältnisse!") unter den Anlegern zu verbreiten. Bekannte "Deflationisten" bzw. Niedrigzinsen-Prognostiker sind Robert Prechter, Günter Hannich und Ken Fisher. Und was erscheint bei einem Deflationsszenario attraktiv? Ganz klar: Anleihen und Staatsanleihen.

  • Gezeitenwende ab 2007: Die FED beginnt, US-Staatsanleihen aufzukaufen: Wie bereits erwähnt, gab es bereits Ende 2006/Anfang 2007 nicht mehr genügend Abnehmer für US-Staatsanleihen. So sah sich die FED gezwungen, sukzessive eigene Anleihen aufzukaufen. Im ersten Halbjahr 2007 kaufte die US-Notenbank ca. 20% aller neu ausgegebenen Staatsanleihen auf.

  • Der Carry-Trade des globalen Großbankenkomplexes: Als nächste Stufe wurde der Carry Trade des Großbankenkomplexes erschaffen. Mit Steuergeldern ("Rettungs"-paketen) und gigantischen Kreditvolumina (US-Null-Zinsen) kaufen die Geschäftsbanken im Jahr 2009 verstärkt Staatsanleihen und weiten auf diese Weise die künstliche Nachfrage noch markant aus. Dies führte dazu, dass die FED derzeit 80% aller neu ausgegebenen US-Staatsanleihen monetisiert (direkt durch eigenen Aufkauf und mittlerweile auch indirekt durch hochvolumige Kreditvergabe an die Geschäftsbanken).


Direktaufkauf der US-Staatsanleihen durch die FED liegt derzeit bei 80% - gewaltige Inflationsschübe und hohe Zinsen als Endphase

Die neue Variante im "Great Game": Der USD-Kredit-Staatsanleihen-Carry-Trade:

Eines muss uns klar sein: Hätte die FED Anfang 2007 nicht damit begonnen, eigene Staatsanleihen aufzukaufen (= künstlich geschaffene zusätzliche Nachfrage!), wäre der globale Anleihenmarkt bereits ab diesem Zeitpunkt abwärts tendiert. Als im Verlauf der Jahre 2008 und 2009 zusehends mehr Abnehmer für US-Staatsanleihen ausfielen, musste der neue USD-Kredit-Staatsanleihen-Carry-Trade "ausgepackt" werden. Mit Hilfe dieses neuen Tricks konnte das globale Finanzsystem auf der Zeitachse (erneut) verlängert werden.

Führen wir uns aber bitte vor Augen, dass man Papier (also Anleihen) relativ leicht hoch kaufen kann. Spätestens wenn aber 100% aller neu ausgegebenen Staatsanleihen monetisiert werden, beginnt der brutale Absturz in die Hyperinflation. Das, was das Weltbankenkartell in den vergangenen Jahren "fabriziert" hat, muss als groß angelegte globale Konkursverschleppung sowohl des todkranken Bankensektors als auch des globalen Finanzsystems bezeichnet werden. Es wurde immer neue (zusätzliche) Liquidität ins System gepumpt; gesunde und dringend notwendige Bereinigungen blieben daher aus.

Der am Ende stattfindende Zusammenbruch wird daher umso größer und schmerzhafter ausfallen. Das Fatale daran: Es ist zu erwarten, dass die Staatsanleihen im Endstadium (wenn die gigantischen Manipulationen nicht mehr weiter gesteigert werden können) innerhalb kürzester Zeit einen Großteil ihres Wertes verlieren werden. Man wird dann aus diversen Vermögensklassen überhaupt nicht mehr rechtzeitig herauskommen (siehe etwa Lebensversicherungen).

Das Endszenario: Ein großer Krieg / gigantische Inflationsschübe / der Niedergang des globalen Anleihenmarktes. Leider ist zu befürchten, dass die Endphase unseres globalen Finanzsystems mit einem großen Krieg zusammenfällt. Kriege eigneten sich für die herrschende Schicht immer sehr gut dazu, um bei der Bevölkerung drakonische Maßnahmen und Gesetzesänderungen durchzuführen. Erst in dieser Phase (Iran-Krieg?) merkt die Bevölkerung allmählich, dass gigantische Inflationsschübe vorliegen. Es ist daher davon auszugehen, dass in dieser Periode auch die Zinsen explodieren werden. Die Verlierer: Alle Geldwerte/sämtliche Anlageklassen, aus denen man nicht mehr herauskommt (Immobilienfonds, Lebensversicherungen etc.) / Immobilien. Die Gewinner: Silber, Gold und Lebensmittel!


© Andre Fischer
Pennystockraketen.de



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